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für Brustkrebs in Sachsen-Anhalt - Knappschaft

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Evaluationsbericht, Evaluation des DMP: "gut DABEI - Das Gesundheitsprogramm der <strong>Knappschaft</strong>" <strong>für</strong> <strong>Brustkrebs</strong> <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong><br />

Anhang B: Erläuterung zu Klassifikationen bei <strong>Brustkrebs</strong><br />

Bösartige Neubildungen können von den verschiedensten Gewebearten ausgehen<br />

und s<strong>in</strong>d zumeist durch ihr schnelles, ungehemmtes, <strong>in</strong>filtrierendes (<strong>in</strong> das umgebende<br />

Gewebe e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gendes) Wachstum sowie durch die Absiedlung von Tochtergeschwülsten<br />

(Metastasen) über die Lymphwege (Lymphknotenmetastasen) oder Blutgefäße<br />

(Organmetastasen) gekennzeichnet. Tumore, die von Haut- und<br />

Schleimhäuten – dazu gehören beispielsweise auch Drüsengänge – ausgehen, werden<br />

als Karz<strong>in</strong>ome bezeichnet. Zur Entscheidung über die adäquate Behandlung<br />

sowie zur Beurteilung der Prognose bedarf es bei allen Krebserkrankungen e<strong>in</strong>er differenzierten<br />

E<strong>in</strong>teilung der Tumoren. Beim <strong>Brustkrebs</strong> (Mammakarz<strong>in</strong>om) kommen hier<strong>für</strong><br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie zwei E<strong>in</strong>teilungen zum E<strong>in</strong>satz. Zunächst das so genannte Stag<strong>in</strong>g,<br />

die Stadiene<strong>in</strong>teilung nach der TNM-Klassifikation. Das T steht dabei <strong>für</strong> den primären<br />

Tumor, dessen Ausdehnung <strong>in</strong> Stufen von 0 bis 4 e<strong>in</strong>geteilt wird. Das N steht <strong>für</strong><br />

Noduli, (Lymph-)Knoten, bzw. deren lokalen metastatischen Befall mit Tumorzellen,<br />

der <strong>in</strong> drei Stufen e<strong>in</strong>geteilt wird. Das M steht <strong>für</strong> (Fern-)Metastasen, bzw. deren Vorhanden-<br />

(M1) oder Nichtvorhandense<strong>in</strong> (M0). Insgesamt ist somit e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Komb<strong>in</strong>ationen, z.B. T3N2M1, möglich, wobei das Vorhandense<strong>in</strong> von lokalen<br />

(Lymphknoten-)Metastasen oder gar Fern- oder Organmetastasen prognostisch weitaus<br />

ungünstiger ist, als deren Fehlen.<br />

Das Stag<strong>in</strong>g entscheidet wesentlich über die Art der Therapie. In Frage kommt dabei<br />

die operative Entfernung der Tumorgewebes, der Brustdrüse oder gar der gesamten<br />

Brust (Ablatio) durch den Gynäkologen, e<strong>in</strong>e strahlentherapeutische Behandlung oder<br />

e<strong>in</strong>e Behandlung mit Zellgiften, e<strong>in</strong>e Chemo- oder Zytostatikatherapie. Diese drei Therapiemodalitäten<br />

können auch <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation erfolgen, wobei die Reihenfolge dabei je<br />

nach <strong>in</strong>dividuellem Befund ganz unterschiedlich se<strong>in</strong> kann.<br />

Zusätzlich zur allgeme<strong>in</strong>en, von der Gewebsart der Tumorzellen unabhängigen E<strong>in</strong>teilung<br />

nach dem TNM-Schema, erfolgt unter anderem beim Mammakarz<strong>in</strong>om e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche E<strong>in</strong>teilung nach der Art des Tumorzellgewebes, das sog. Grad<strong>in</strong>g. Dabei<br />

wird <strong>in</strong> 4 Stufen nach den Grad der Differenzierung unterschieden. E<strong>in</strong> hohes Maß an<br />

Differenzierung, bzw. e<strong>in</strong>e hohe Ähnlichkeit zum Ausgangsgewebe, weist dabei auf e<strong>in</strong><br />

eher langsameres Wachstum, oftmals aber auch auf e<strong>in</strong> schlechteres Ansprechen auf<br />

Zytostatika h<strong>in</strong>, während e<strong>in</strong> niedriges Maß an Differenzierung oftmals auf schnelles<br />

Wachstum und Metastasierung, aber auch auf gutes Ansprechen auf Zystostatika h<strong>in</strong>weist.<br />

Neben dem Stag<strong>in</strong>g und Grad<strong>in</strong>g wird bei der fe<strong>in</strong>geweblichen Untersuchung (Histologie)<br />

auch der E<strong>in</strong>bruch von Tumorzellen <strong>in</strong> Lymph- (L-Klassifikation) und Blutgefäße<br />

(V-Klassifikation) sowie der Schnittrand der operativ entfernten Tumormasse h<strong>in</strong>sichtlich<br />

dessen An- oder Abwesenheit von Tumorzellen (Entfernung im Gesunden als Ziel)<br />

(R-Klassifikation) <strong>in</strong> jeweils vier Abstufungen beurteilt.<br />

Um noch differenzierter über Therapie und Prognose der <strong>Brustkrebs</strong>erkrankung entscheiden<br />

zu können, werden die Tumorzellen mit laborchemischen oder immunhistochemischen<br />

Methoden h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Eigenschaften (z.B. Oberflächenrezeptoren,<br />

Enzymaktivitäten) untersucht. So ist <strong>in</strong>sbesondere die Expression von Hormon- (Östrogen-)rezeptoren<br />

auf den Tumorzellen e<strong>in</strong> wichtiger Indikator. In diesen Fällen kann<br />

der E<strong>in</strong>satz von Östrogenrezeptorenblockern das Tumorwachstum bremsen.<br />

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