Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell - tandemMEDIA

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Sprache und Wirklichkeit
im Spracherwerb
Bei kindlichen Anfängern in der deutschen Sprache ist
ein didaktischer Zusammenhang von Sprechen und
Handeln zu beachten.
Wie in der Grafik über die „Stufen des Spracherwerbs
im Vorschulalter“ dargestellt, ist es bei den Sprachanfängern
für den Aufbau von Bedeutungen in der neuen
Sprache wichtig, dass jeder Gegenstand, mit dem die
Kinder sich in der Sprachhilfe beschäftigen, deutlich benannt,
dass jede Handlung mit einfacher, aber korrekter
Sprache begleitet wird: „Ich nehme den blauen Stift.“
„Ekrem baut einen Turm.“
Die Sprachhilfe für Sprachanfänger im Kindergarten
kann hier viel von den Techniken der Sprachvermittlung
beim Erstspracherwerb lernen, wie beispielsweise das
Wiederholen und Bestätigen der kindlichen Äußerungen,
das Nachfragen und Erweitern: „Du hast Recht,
das Auto ist blau. Siehst du auch ein rotes Auto?“
Auch in der zweiten Sprachstufe setzt sich die Versprachlichung
des Alltagshandelns fort, wobei allerdings
das Sehen als Verstehenshilfe allmählich zugunsten des
Hörens zurücktritt.
In der dritten Sprachstufe erreicht das Verhältnis
von Sprache und Wirklichkeit eine neue Dimen-
sion. Jetzt kann Sprache in ihrer eigentlichen Leistung
genutzt werden: Aus dem situativen Kontext gelöst,
kann sie durch Vorlesen und Erzählen eine zweite
Wirklichkeit schaffen.