Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell - tandemMEDIA
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Vorwort<br />
Diese Broschüre gibt Auskunft über die sprachwissenschaftlichen<br />
und pädagogischen Grundlagen der<br />
„<strong>Sprachhilfe</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Denkendorfer</strong> <strong>Modell</strong>“. Seit <strong>dem</strong><br />
Beginn der Arbeit, die 1973 als „<strong>Sprachhilfe</strong> für ausländische<br />
Kinder“ anfing, hat diese Form der Sprachförderung<br />
für Kindergarten- und Schulkinder sich gewandelt,<br />
weniger, was die inhaltliche Arbeit mit den Kindern angeht,<br />
als in den Rahmenbedingungen, unter denen sie<br />
stattfindet.<br />
So haben die Arbeitsgemeinschaften es 1991 durchgesetzt,<br />
dass auch Kinder aus Aussiedlerfamilien in die<br />
<strong>Sprachhilfe</strong>gruppen aufgenommen werden konnten,<br />
und seit <strong>dem</strong> Jahr 2006 werden auch deutschsprachige<br />
Kinder gefördert, wenn Bedarf besteht.<br />
Mit Bedauern mussten die SprachhelferInnen allerdings<br />
hinnehmen, dass sie seit <strong>dem</strong> Schuljahr 2006 HauptschülerInnen<br />
nur noch bis zur sechsten Klasse begleiten<br />
und ihnen nicht mehr zu einem besseren Schulabschluss<br />
verhelfen dürfen.<br />
Inhaltlich hat sich die pädagogische Konzeption der <strong>Denkendorfer</strong><br />
Sprachförderung im Laufe von Jahrzehnten<br />
durch die Zusammenführung von aktuellen sprachwissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen mit den Erfahrungen aus<br />
der praktischen Arbeit präzisiert und ausdifferenziert.<br />
Wo zunächst nur die Erfahrungen aus der kompensatorischen<br />
Spracherziehung in den USA und <strong>dem</strong> bilingualen<br />
Aufwachsen von Kindern in sprachlich gemischten Ehen<br />
für die <strong>Sprachhilfe</strong> fruchtbar gemacht werden konnten,<br />
kamen im Laufe der Zeit auch wissenschaftliche Untersuchungen<br />
zur Situation zweisprachiger Kinder in<br />
Deutschland hinzu und konnten in die Konzeption, aber<br />
auch in die Fortbildung der SprachhelferInnen in der<br />
Fortbildungsstätte Kloster Denkendorf einfließen.<br />
Deshalb war es im Laufe der Zeit immer wieder nötig,<br />
die theoretischen Grundlagen der Sprachförderung<br />
<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Denkendorfer</strong> <strong>Modell</strong> neu zu formulieren und<br />
den Entwicklungen anzupassen. Die hier vorgelegte<br />
Broschüre ist die fünfte schriftliche Fixierung der Grundprinzipien.<br />
Sie soll für alle Interessenten – Träger, SchulleiterInnen,<br />
LehrerInnen, ErzieherInnen, SprachhelferInnen,<br />
Kirchengemeinden, Einwandererfamilien u.a. - Einblick<br />
geben in die Grundlagen und Praxis unserer Arbeit in<br />
Kindergarten und Schule.<br />
Diese Sprachförderung kann nur beispielhaft dargestellt<br />
werden. Denn sowohl im Kindergartenbereich als auch<br />
bei der Förderung von Schulkindern ist es die Aufgabe<br />
der SprachhelferIn in enger Vernetzung mit Kindergarten<br />
und Schule und ihren spezifischen Bildungsplänen<br />
zu arbeiten, aber auch die individuellen Bedürfnisse der<br />
Kinder im Auge zu haben.<br />
Für diese Arbeitsweise kann es keinen allgemein gültigen<br />
Lehrplan geben, wohl aber Grundsätze, Anregungen<br />
und Beispiele.<br />
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