Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell - tandemMEDIA

Emanzipierende Sprachförderung
Jede pädagogische Arbeit muss darauf abzielen, Kindern
nicht nur wichtige Erfahrungen und Inhalte zu vermitteln,
sondern ihnen gleichzeitig Wege und Methoden zu zeigen,
wie sie sich selber neue Inhalte und Erfahrungen
erschließen können.
In der Sprachhilfe ist diese emanzipierende Haltung besonders
wichtig, denn SprachhilfeschülerInnen müssen,
wenn sie voran kommen wollen, auch außerhalb der wenigen
Sprachhilfestunden selber aktiv werden, um ihre
Lücken in der Beherrschung der deutschen Sprache zu
schließen.
Diese Hilfestellung zu eigenständigem Lernen kann in
der Sprachhilfe damit beginnen, dass die SchülerInnen
konsequent dazu angehalten werden Arbeitsanweisungen
genau zu lesen und zu bedenken.
In der Sprachhilfe muss Zeit zum Nachdenken und zu
eigenen Lösungsversuchen sein. In die Sprachhilfegruppe
gehört auch das Gespräch darüber, wo man sich
Informationen besorgen kann. Insofern hat auch der Besuch
der örtlichen Bücherei und der Umgang mit den
dort verfügbaren Informationsquellen, eventuell auch
das Internet, Raum in der Sprachhilfearbeit.
Am wichtigsten aber ist die Benutzung von Wörterbüchern,
von Kinder- und Jugendlexika, Atlanten und
anderen Nachschlagewerken. Der Gebrauch solcher
Informationsquellen muss über längere Zeit geübt werden.
Nur was leicht von der Hand geht, kann zur Gewohnheit
werden. Wenn es auch nicht möglich ist für
jede Sprachhilfegruppe eigene Wörterbücher und Nachschlagewerke
bereit zu halten, so sollte doch ein Set geeigneter
Hilfsmittel jeder Sprachhilfegruppe von der dritten
Klasse an über eine gewisse Zeit im Schuljahr zur
Verfügung stehen.
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