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Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell - tandemMEDIA

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Die Kleingruppe<br />

Nähe und Zusammengehörigkeit erleichtern das Sprechen<br />

Die Kleingruppe gehört von Anfang an zu den Grundpfeilern<br />

der <strong>Sprachhilfe</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Denkendorfer</strong> <strong>Modell</strong>,<br />

denn Sprechen lernt man nur durch Sprechen, d.h.<br />

durch eigene Sprachaktivität. Dies kann nur in einer<br />

Gruppe mit überschaubarer Kinderzahl gewährleistet<br />

werden. Und „Kleingruppe“, das bedeutet eine wirklich<br />

kleine Gruppe von vier bis sechs Kindern.<br />

Die Kleingruppe kann zunächst dazu beitragen, dass<br />

die Kinder schnell im Kindergarten heimisch werden.<br />

<strong>Sprachhilfe</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Denkendorfer</strong> <strong>Modell</strong> befürwortet<br />

die Sprachförderung in der Kleingruppe gleich mit <strong>dem</strong><br />

Eintritt der Kinder in den Kindergarten.<br />

Wie beim Erwerb der Erstsprache so ist auch beim frühen<br />

Zweitspracherwerb räumliche Nähe und ungehinderter<br />

Blickkontakt zwischen <strong>dem</strong> Kind und <strong>dem</strong> erwachsenen<br />

<strong>Modell</strong>sprecher nötig. Nicht zu unterschätzen ist<br />

die Kleingruppe als Schonraum für die ersten Versuche<br />

in der neuen Sprache. Hier ist sichergestellt, dass<br />

auch der langsame und zögernde Sprecher unterstützt<br />

und gehört und dass niemand ausgelacht wird. Viele<br />

SprachhelferInnen berichten, dass die ersten Worte und<br />

Sätze oft in der Kleingruppe gesprochen werden. Auch<br />

deutschsprachigen Kindern mit besonderem Sprachförderbedarf<br />

tut es gut, wenn sie in der Kleingruppe mehr<br />

Raum und Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit für ihr<br />

Sprechen bekommen.<br />

Auch später, wenn die wachsende Sprachfertigkeit<br />

Gruppengespräche möglich macht und wenn die Kinder<br />

anfangen ihre Erlebnisse zu erzählen, brauchen sie aus-<br />

reichend Sprechzeit und vor allem die Aufmerksamkeit<br />

und das interessierte Nachfragen eines einfühlsamen<br />

erwachsenen Zuhörers, der es auch versteht, die anderen<br />

Kinder in der Gruppe für die erzählte Geschichte zu<br />

interessieren.<br />

Für den inhaltlichen Zusammenhang zwischen der<br />

<strong>Sprachhilfe</strong>arbeit und der Kindergartenarbeit muss eine<br />

gute Zusammenarbeit aller Beteiligten sorgen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

der Kinder kann gestärkt<br />

werden, wenn die Sprachförderung ab und zu in der Gesamtgruppe<br />

stattfindet.<br />

Denn eins ist klar: Die Effektivität einer Sprachförderung<br />

in der Kleingruppe muss sich in der wachsenden Kommunikationsfähigkeit<br />

der Kinder in der Gesamtgruppe<br />

erweisen. Ziel der <strong>Sprachhilfe</strong> <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Denkendorfer</strong><br />

<strong>Modell</strong> ist und bleibt die volle Teilhabe der geförderten<br />

Kinder am gesamten Kindergartenleben.

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