Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell - tandemMEDIA
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VorübErlEgungEn<br />
Wenn <strong>Sprachhilfe</strong>-Kinder aus ihrem Alltag erzählen, dann benutzen sie oft die Präpositionen „zu“, „bei“ oder „mit“,<br />
um von ihren sozialen Kontakten und Aktivitäten zu berichten. Sollten bei SchülerInnen der dritten oder vierten<br />
Klasse im Sprechen oder Schreiben noch Formen vorkommen wie „zu meine Freund“, „bei meine Oma“ und „mit<br />
meine Bruder“, dann ist es höchste Zeit, die korrekten Dativ-Formen <strong>nach</strong> diesen Präpositionen so zu üben, dass<br />
sie automatisiert werden können. Entsprechendes gilt natürlich auch für höhere Klassen.<br />
Die notwendigen Übungen werden aufgeteilt in kurze Übungssequenzen von jeweils 10 bis 15 Minuten zu Beginn<br />
der <strong>Sprachhilfe</strong>. Den inhaltlichen Schwerpunkt der Einheit kann ein anderes für die SchülerInnen wichtiges Thema<br />
bilden, eine spannende Geschichte, ein interessantes altersgerechtes Sachthema oder Ähnliches. Die Übungen<br />
beginnen mit Wendungen mit <strong>dem</strong> Possessivpronomen wie „zu meinem Großvater“, denn in dieser Form taucht das<br />
grammatische Phänomen in der Sprache unserer Zielgruppe auf. Die schriftliche Form des Übens wird zum Einstieg<br />
gewählt, denn gerade beim Schreiben werden die unterschiedlichen Endungen deutlich sichtbar. Wenn das Problem<br />
den SchülerInnen einmal bewusst geworden ist, kann die Festigung dann auch in mündlichen Übungen erfolgen.<br />
ablauF dEr SPrachhilFEEinhEit<br />
Nach der persönlichen Begrüßung erhält jedes der Kinder ein liniertes DIN A 4 Blatt, auf das zunächst die Überschrift<br />
„Verwandtenbesuche“ und darunter links oben der Satzanfang „Ich gehe zu“ geschrieben wird. Nun schlagen die<br />
SchülerInnen <strong>nach</strong>einander die Verwandten vor, die besucht werden, wobei der Satzanfang immer gleich bleibt: „Ich<br />
gehe zu meiner Oma.“, „Ich gehe zu meinem Onkel.“ usw. Es ist wichtig, das beim Ausfüllen des Blattes der ganze<br />
Satz und dabei vor allem die Endung des besitzanzeigenden Fürworts deutlich gesprochen werden, damit sich die<br />
korrekten Formen auch akustisch einprägen können. Wenn den Kindern keine Verwandtenbezeichnungen mehr<br />
einfallen, werden die Sätze noch einmal vorgelesen, wobei der jeweils letzte Buchstabe des Possessivpronomens<br />
rot unterstrichen wird: das „r“ und das „m“, das sind die Kennbuchstaben des Dativs. Auf die Frage, ob sie in <strong>dem</strong><br />
Wechsel zwischen „r“ und „m“ eine Regelhaftigkeit erkennen können, werden die Kinder schnell feststellen, dass bei<br />
einem Mann der letzte Buchstabe des Possessivpronomens ein „m“ ist, bei einer Frau aber ein „r“.<br />
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