Netzwerktagung Kindergesundheit 25. Oktober 2007 In ... - Kreis Unna
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1.3 Linda Schmidt<br />
Gesundheit und Frühwarnsysteme aus Sicht der Jugendhilfe 3<br />
Vorbemerkung<br />
20<br />
Die Stadt Schwerte ermittelt seit Jahren die Bedarfslage im Bereich Kinder, Jugendliche<br />
und Familien. Zu diesem Zweck bildete die AG § 78 SGB VIII im September<br />
2004 eine Arbeitsgruppe mit dem Auftrag, Bedarfe zu ermitteln und Lösungen<br />
zu entwickeln. Das Besondere an dieser Arbeitsgruppe ist, dass Vertreterinnen<br />
und Vertreter aus allen Bereichen der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen<br />
und Familien vertreten sind. (Folie 2) Exemplarisch sind die Psychologische Beratungsstelle,<br />
die Familienbildungsstätte, die Bezirkssozialarbeit, Kindertageseinrichtungen,<br />
neuerdings auch das Gesundheitsamt, sowie Anbieter von Hilfen zur<br />
Erziehung zu nennen.<br />
Zunächst wurden Problemfelder ausgemacht, die besonderen Handlungsbedarf<br />
erkennen lassen. (Folie 3) Es handelt sich dabei<br />
1. um „Straßenkinder“, wobei hier Kinder gemeint sind, die zwar ein Zuhause<br />
haben, aber nirgends „angebunden“ sind im Sinne von Freundeskreis, Jugendgruppe<br />
oder Sportverein.<br />
2. Ferner wurde eine wachsende Gruppe „hilfloser Eltern“ ausgemacht, bei denen<br />
auffällt, dass in Erziehungsfragen kaum noch Klarheit herrscht und die<br />
Verwirrung um das, was richtig oder falsch, angemessen oder nicht angemessen,<br />
„normal“ oder nicht mehr „normal“ ist negative Folgen auf die Erziehung<br />
und damit auch auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen hat.<br />
3. Ein weiteres Problemfeld ist die „Delegation von Verantwortung“, wobei hier<br />
nicht nur die Delegation von Eltern auf <strong>In</strong>stitutionen wie z.B. das Jugendamt<br />
gemeint ist. Häufig delegieren auch <strong>In</strong>stitutionen schwierige „Fälle“ an andere,<br />
anstatt die gemeinsame Verantwortung wahrzunehmen. Als Beispiel könnte<br />
man Schulen nennen, die schwierige Kinder zum Jugendamt begleiten oder<br />
die Eltern an das Jugendamt verweisen und den weiteren Verlauf eher aus<br />
der Distanz betrachten und sich beispielsweise nicht am Hilfeplanverfahren<br />
beteiligen.<br />
4. Aus dem vierten Problemfeld „Schulverweigerer“ entwickelte sich ein gemeinsames<br />
Projekt mit der Fachhochschule Dortmund. Hier wurden anonymisierte<br />
Akten ausgewertet, <strong>In</strong>terviews mit Schulverweigerern durchgeführt und Vorschläge<br />
zur Gegensteuerung aufgezeigt.<br />
3 Die zum Vortrag gehörende Powerpoint Präsentation ist im Anhang abgebildet