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Netzwerktagung Kindergesundheit 25. Oktober 2007 In ... - Kreis Unna

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Netzwerke dieser beiden Hilfesysteme müssen aber auch auf anderen Gebieten<br />

– und ohne Gesetzeszwang - noch weiter ausgebaut und miteinander verknüpft<br />

und durch zusätzliche Akteure ergänzt werden.<br />

Hierzu gehören neben den – ich will mal sagen – klassischen Partnern wie Schule,<br />

Jugendhilfe, Tageseinrichtungen für Kinder, Gesundheitsbehörde und Sportvereine<br />

auch Kooperationen mit Geburtskliniken, Ärzten, Hebammen und Fachkräften<br />

der Wohlfahrtspflege sowie des Kinderschutzbundes.<br />

Auf einen einfachen Nenner gebracht: wir brauchen einander, nicht als Selbstzweck,<br />

sondern im <strong>In</strong>teresse der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen<br />

(Stichworte hierzu sind z. B. das Wächteramt und die Garantenpflicht der Jugendämter).<br />

Erlauben Sie mir, einige wenige Zahlen zu nennen:<br />

Bis Ende September gab es allein in diesem Jahr in Bönen, Fröndenberg und<br />

Holzwickede 77 Fälle von Kindeswohlgefährdung. <strong>In</strong> ganz NRW mussten im Jahr<br />

2005 rund 8.000 Kinder vor der eigenen Familie geschützt werden.<br />

Der Landessozialbericht trifft die Aussage, dass fünf bis zehn Prozent aller Kinder<br />

von ihren Eltern vernachlässigt werden; Strafanzeigen wegen Vernachlässigung<br />

und Misshandlungen haben sich landesweit seit 1990 verdreifacht. Eltern sind also<br />

immer weniger in der Lage, ihrer Erziehungspflicht nachzukommen.<br />

815.000 Kinder und Jugendliche – so Ministerpräsident Rüttgers – leben in NRW<br />

in Armut. Der Hellweger Anzeiger titelte am <strong>25.</strong> 9. <strong>2007</strong> überregional zum Weltkindertag:<br />

„27.000 Dortmunder Kinder sind arm“.<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ich habe keine aktuellen und belastbaren Zahlen über den <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong>, aber überlegen<br />

Sie einmal nur, wie sich in den letzten Jahren die örtlichen Tafeln für Bedürftige<br />

im <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong> entwickelt haben. Und man weiß, dass es im <strong>Kreis</strong> <strong>Unna</strong><br />

rund 20.000 Bedarfsgemeinschaften als ALG II – Empfänger gibt.<br />

Bundesfamilienministerin von der Leyen hat vor ca. 6 Wochen die Sachverständigenkommission<br />

für die Erstellung des 13. Kinder- und Jugendberichts berufen.<br />

Der Arbeitstitel des zu erstellenden Berichts lautet „Gesundheitsbezogene Prävention<br />

und Gesundheitsförderung in der Kinder- und Jugendhilfe“.<br />

Mit unserem Ansatz der heutigen Netzwerkkonferenz als <strong>In</strong>itialzündung wollen wir<br />

den Focus nicht allein auf die finanzielle Ausstattung und den materiellen<br />

Wohlstand begrenzen, das wäre zu kurz gegriffen, sondern auf die in der Gesundheitsstudie<br />

von Herrn Dr. Hartlieb herausgestellten Defizite in den Bereichen<br />

Bewegung, Ernährung und Verhalten ausweiten.

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