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Open Content Lizenzen - UNESCO Deutschland

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gRundWissen oPen-content-lizenzieRung<br />

inhaltsveRzeichnis<br />

<strong>Open</strong> <strong>Content</strong> kann daher generell von jedermann ohne Einschränkung vervielfältigt, in<br />

körperlicher Form verbreitet oder unkörperlich öffentlich wiedergegeben, z.B. online gestellt,<br />

aufgeführt, vorgelesen, gesendet werden.<br />

Wesentliche Unterschiede weisen die <strong>Lizenzen</strong> jedoch in Bezug auf den kreativen Umgang<br />

mit den hierunter stehenden Werken auf. Nicht alle Lizenzversionen erlauben es<br />

etwa, die Inhalte frei zu kombinieren oder zu bearbeiten, also zu übersetzen, zu kürzen, zu<br />

aktualisieren oder zu ergänzen. Unter den <strong>Lizenzen</strong>, die eine Bearbeitung gestatten, sind<br />

wiederum manche, die das sogenannte „Share-Alike“- oder „Copyleft“-Prinzip verfolgen.<br />

Hiermit gemeint ist eine spezielle Regelung, die besagt, dass jeder, der das Werk bearbeitet,<br />

auch seine geänderte Fassung unter die gleichen Lizenzbestimmungen stellen muss.<br />

Damit soll abgesichert werden, dass das Werk über seinen gesamten „Lebenszyklus“,<br />

also auch nach Veränderungen, frei bleibt und nicht von Dritten „einverleibt“ und nach<br />

einer Bearbeitung „proprietär“ verwertet werden kann.<br />

Ein weiteres, wesentliches Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-<br />

<strong>Lizenzen</strong> betrifft die Verwendung zu kommerziellen Zwecken. Diese wird durch manche<br />

Lizenztypen ausgeschlossen, durch andere gestattet.<br />

3) Beispiele für <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-<strong>Lizenzen</strong><br />

Das populärste und weltweit mit Abstand am meisten genutzte <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-Modell ist<br />

Creative Commons. Mittlerweile gibt es daneben eine Vielzahl anderer <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-<br />

<strong>Lizenzen</strong>. Häufig sind diese wenig bekannt und werden nur innerhalb bestimmter Projekte,<br />

Gruppen oder Unternehmen verwendet.<br />

Von den bekannteren CC-Alternativen hat insbesondere die Free Documentation Licence<br />

der GNU-Initiative (GFDL) 5 in der Vergangenheit eine praktische große Rolle gespielt.<br />

Die GFDL wurde bis 2009 als einzige <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-Lizenz für alle Wikipedia-Texte<br />

eingesetzt. 6 Mittlerweile gilt für Wikipedia-Texte vor allem die Creative-Commons-<br />

Attribution-ShareAlike-Lizenz. Nur „aus Kompatibilitätsgründen“ können alle Beiträge<br />

nach wie vor auch nach der GFDL genutzt werden. 7 In diesem Umstieg auf CC-<strong>Lizenzen</strong><br />

liegt ein großer und wichtiger Schritt für die Wikipedia, da die von der Free Software<br />

Foundation entwickelte GFDL kompliziert ist und sich für die meisten Inhalte eigentlich<br />

nicht eignet. Sie wurde ursprünglich für den Einsatz von Software-Dokumentationen entwickelt.<br />

Damit spielt die GFDL heute für <strong>Open</strong> <strong>Content</strong> praktisch nur noch eine geringe<br />

Rolle.<br />

5 Siehe http://www.gnu.org/licenses/fdl.html.<br />

6 Nach einer Abstimmung innerhalb der Wikipedia hat die Wikimedia Foundation am 21. Mai<br />

2009 bekannt gegeben, dass für Wikipedia-Inhalte ab dem 15. Juni 2009 sowohl die Free<br />

Documentation License (FDL) als auch die Creative-Commons-Attribution-ShareAlike-Lizenz<br />

(Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen) verwendet werden kann.<br />

7 Siehe http://wikimediafoundation.org/wiki/Nutzungsbedingungen.<br />

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