04.06.2013 Aufrufe

Open Content Lizenzen - UNESCO Deutschland

Open Content Lizenzen - UNESCO Deutschland

Open Content Lizenzen - UNESCO Deutschland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

56<br />

oPen content lizenzen<br />

Aus der Übersicht ergibt sich Folgendes:<br />

• Werke, die unter einer BY-Lizenz stehen, können beliebig mit anders lizenzierten<br />

CC-Werken kombiniert werden.<br />

• Werke, die unter einer BY-NC-Lizenz stehen, können nur mit Werken kombiniert<br />

und in Kombination unter einer gemeinsamen Lizenz gestellt werden, die unter<br />

derselben oder einer anderen NC-Lizenz stehen (BY-NC, BY-NC-SA und<br />

BY-NC-ND).<br />

• Werke, die unter einer BY-SA- oder einer BY-NC-SA-Lizenz stehen, können nur<br />

mit anderen Werken kombiniert und unter einheitlichen Lizenzbestimmungen veröffentlich<br />

werden, die unter der gleichen Lizenz stehen. BY-SA-<strong>Content</strong> kann also<br />

nur mit anderem BY-SA-<strong>Content</strong> kombiniert werden und BY-NC-SA-Werke können<br />

nur mit anderen BY-NC-SA-Werken kombiniert werden.<br />

• Werke, die unter einer ND-Lizenz stehen, können mit anderen Werken gar nicht<br />

kombiniert vertrieben werden, soweit die Kombination eine Abwandlung darstellt,<br />

da diese <strong>Lizenzen</strong> Abwandlungen untersagen.<br />

Je restriktiver die Lizenz, desto geringer die Möglichkeiten, das hierunter stehende<br />

Werk mit anderen zu kombinieren. Bei der liberalsten Variante CC-BY ergeben sich<br />

diesbezüglich keine Schwierigkeiten.<br />

Die Übersicht verdeutlicht auch, dass das Problem der Lizenzkompatibilität bei SA-<br />

<strong>Lizenzen</strong> am größten ist. Obwohl diese <strong>Lizenzen</strong> gerade Bearbeitungen gestatten und<br />

damit Remixing, Mashing, Collagieren und sonstige Techniken fördern sollen, sind die<br />

Möglichkeiten, dies umzusetzen, aufgrund des Lizenzkompatibilitätsproblems stark<br />

eingeschränkt. Derart lizenzierte Werke können nur mit identisch lizenzierten Werken<br />

kombiniert und gemeinsam vertrieben werden.<br />

Welche praktischen Auswirkungen dies haben kann, zeigt sich an dem mittlerweile<br />

historischen Umstand, dass der Share-Alike-Effekt jahrelang verhindert hat, Inhalte aus<br />

der Wikipedia mit CC-SA-<strong>Content</strong> zu kombinieren. Die Wikipedia Texte wurden bis<br />

2009 ausschließlich unter der GNU Free Documentation License (GFDL) veröffentlicht.<br />

92 Auch die GFDL ist eine Share-Alike-Lizenz. Wurde ein derart lizenzierter Text<br />

aus der Wikipedia z. B. mit einem Foto kombiniert, das unter einer CC-Share-Alike-<br />

Lizenz stand und war diese Kombination, entweder aus Sicht der GFDL oder der CC-<br />

Lizenz, als Abwandlung / Bearbeitung anzusehen, ergab sich ein unauflösbares<br />

rechtliches Dilemma: Beide <strong>Lizenzen</strong> geben vor, die Kombination wieder unter ihren<br />

Lizenzbestimmungen zu veröffentlichen. Erfüllt man also die Pflicht aus der einen<br />

Lizenz, verstößt man unweigerlich gegen die Pflicht aus der anderen Lizenz.<br />

92 Siehe zur Gnu Free Documentation License oben, S. 15.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!