Open Content Lizenzen - UNESCO Deutschland
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inhaltsveRzeichnis<br />
PRaxistiPPs<br />
V) praxistipps: auswahL,<br />
einsatz und integrierung VOn<br />
CC-<strong>Lizenzen</strong> in werkexempLare<br />
a) die auswahl der „richtigen“ lizenz<br />
Um die richtige Creative-Commons- oder eine andere <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-Lizenz auszuwählen,<br />
bedarf es eines sorgfältigen Abwägungsprozesses. Vor allem ist es hierfür erforderlich,<br />
sich klar zu machen, was mit der Verwendung der Lizenz erreicht werden soll. Die<br />
vorstehenden Ausführungen sollen diese Entscheidung erleichtern, indem sie aufzeigen,<br />
welche Folgen der Einsatz der einen oder anderen Lizenzvariante für die Nutzbarkeit des<br />
lizenzierten Werkes hat. Rein intuitive und reflexartige Entscheidungen sollten tunlichst<br />
vermieden werden, führen sie doch häufig dazu, dass das eigene Ziel nicht oder nur unzureichend<br />
erreicht werden kann.<br />
Gerade diese grundlegend strategischen Überlegungen werden nach eigener Anschauung<br />
in der Praxis häufig vernachlässigt. So ist zu beobachten, dass die restriktiven Lizenzformen<br />
(wie non-commercial- oder no-derivative-<strong>Lizenzen</strong>) vielfach eingesetzt werden, obwohl<br />
dies, objektiv betrachtet, im konkreten Fall gar nicht sinnvoll erscheint (zu den<br />
Vor- und Nachteilen und den Gründen, die für oder gegen die Verwendung einer solchen<br />
Lizenz sprechen, siehe oben, S. 42 und 48). Bevor man sich für eine solche Lizenz entscheidet,<br />
sollte man stets auch deren Nachteile und die mit der Auswahl einer solchen<br />
Variante einhergehenden Schwierigkeiten abwägen (siehe etwa zu den Auslegungs- und<br />
Anwendungsschwierigkeiten bei NC-, ND- und SA-<strong>Lizenzen</strong> oben, S. 42 ff.).<br />
Letztlich liegt die Auswahlentscheidung allein in den Händen des Rechteinhabers. Auch<br />
subjektive Motive können hier einfließen, z. B. dass der Urheber schlicht nicht möchte,<br />
dass Dritte sein Werk verändern und daher eine ND-Lizenz auswählt. Wichtig ist dabei<br />
lediglich, dass eine bewusste und informierte Entscheidung getroffen wird.<br />
Besonders gründlicher strategischer Evaluation bedarf die Entwicklung nachhaltiger<br />
<strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-Publikationsstrategien von Institutionen. Die Ausführungen in diesem<br />
Leitfaden sollten deutlich gemacht haben, dass das große Potenzial für moderne Publikationsstrategien<br />
auf der Basis von <strong>Open</strong>-<strong>Content</strong>-<strong>Lizenzen</strong> gerade in dem Variantenreichtum<br />
möglicher Modelle liegt. Dies wiederum impliziert eine gewisse Komplexität, die<br />
bei strategischen Entscheidungen nicht unterschätzt werden sollte.<br />
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