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franzis_extremfotografie

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220<br />

z. B. den Unterschied zwischen einer Belichtung<br />

von 1 und 6 Sekunden, bei einer schnellen<br />

Aschewolke ist dies der Unterschied<br />

zwischen scharf und unbrauchbar.<br />

Bei dieser Betrachtung wird natürlich nur<br />

das RAW-Format herangezogen, jegliche<br />

Rauschunterdrückung in der Kamera verfälscht<br />

das Bild. Gerade in der Vulkanfotografie<br />

bei Nacht sind oft die Sterne ein wichtiges<br />

Bildelement. Diese vertragen keinen<br />

Standard-Entrauschalgorithmus, weil er die<br />

Sterne als störendes Rauschen interpretiert<br />

und abschwächt. Dasselbe gilt für kleine,<br />

glühende Lapilis, also kleinste Lavabröckchen,<br />

die in der Nacht oft die Kraterkonturen<br />

betonen. Genau deshalb sollte man nicht auf<br />

das Entrauschen setzen, diese Algorithmen<br />

sind für gängige Motive wie Porträts oder<br />

Landschaften entwickelt worden. Es empfiehlt<br />

sich, das Entrauschen, wenn es denn<br />

wirklich nötig ist, gezielt und vor allem reversibel<br />

später am PC durchzuführen.<br />

Nun könnte man sagen, dass für eine weitere<br />

Optimierung noch größere Sensoren<br />

sinnvoll wären. Das stimmt zwar physikalisch<br />

gesehen, aber in der Praxis sind die<br />

Sensoren der digitalen Mittelformatkameras<br />

nicht auf High-ISO optimiert, hier gelten<br />

andere Kriterien.<br />

Einen gewaltigen Vorteil würden Spezialkameras<br />

bringen, wie sie in der Astronomie<br />

eingesetzt werden. Mit entsprechender<br />

Kühlung und hochoptimierten Sensoren<br />

bis zu mehrfacher Kleinbildgröße könnte<br />

man nochmals mehrere Blendenstufen gewinnen.<br />

Allerdings besteht ein rein praktisches<br />

Problem. Vulkanfotografie bei Nacht<br />

ist fast immer eine Stresssituation, man<br />

hat nicht geschlafen, es sind Sicherheitsaspekte<br />

zu beachten, und man befindet sich<br />

in sehr kamerafeindlicher Umgebung. Wer<br />

unter diesen Bedingungen eine kompliziert<br />

zu bedienende Spezialkamera mit zahlrei-<br />

ZWEITKAMERA<br />

MIT ALTERNATIVER<br />

BESTÜCKUNG<br />

Übrigens kann sich vor allem an Vulkanen<br />

mit sporadischer, phasenweiser<br />

Aktivität eine Zweitkamera mit<br />

anderer Bestückung sehr bewähren.<br />

Denn wenn man stundenlang auf die<br />

vielleicht einzige Eruption der Nacht<br />

wartet und dann feststellt, gerade die<br />

falsche Brennweite oder den falschen<br />

Bildausschnitt an der Kamera eingestellt<br />

zu haben, ist dies oft nicht korrigierbar<br />

und kann frustrieren. Zudem<br />

kann man damit parallel fotografieren<br />

und eventuell filmen.<br />

chen Kabeln, Stromversorgung und Steuer-<br />

PC beherrschen will, wird schnell verzweifeln<br />

oder vielleicht das schwere Equipment<br />

erst gar nicht zum Vulkan schleppen können.<br />

Deshalb dürfte derzeit noch eine speziell<br />

gewählte DSLR die beste Wahl sein.<br />

Unverhofft kommt oft: das richtige Stativ<br />

Ein besonders heikles Thema, denn je stabiler<br />

und schwerer, desto besser, aber ein<br />

schweres Stativ belastet im Gelände ungemein<br />

und verhindert unter Umständen<br />

eine erfolgreiche Annäherung. Andererseits<br />

kann ein leichtes Stativ den Erfolg vereiteln,<br />

wie der Autor mehrfach leidvoll erfahren<br />

musste.<br />

Fazit: Eine gewisse Stabilität ist für ein erfolgreiches<br />

Arbeiten unverzichtbar. Dies<br />

betrifft die Live-View-Fokussierung, die am

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