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franzis_extremfotografie

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226<br />

Gute Fokussierung macht<br />

den Unterschied<br />

Eines der wichtigsten Themen, denn eine gut<br />

fokussierte Aufnahme macht den wesentlichen<br />

Unterschied, vor allem bei schwer vorherbestimmbaren<br />

Bildausschnitten von nur<br />

in großen Abständen erfolgenden Eruptionen.<br />

Das nachträgliche Beschneiden des<br />

Bilds kann für eine gute Bildgestaltung nötig<br />

werden. Ein nicht optimal scharfes Bild lässt<br />

sich kaum croppen.<br />

Dieses Thema wird in der normalen Fotografie<br />

gern vernachlässigt, da heutige Autofokussysteme<br />

mit den Standardbedingungen<br />

meistens hervorragend klarkommen.<br />

Auch in der Vulkanfotografie am Tag kann<br />

man sich in den meisten Fällen darauf verlassen.<br />

Einzig bei schnell aufsteigenden<br />

Aschewolken oder plötzlich und überraschend<br />

startenden Ausbrüchen ist es sinnvoll,<br />

auf die erwartete Distanz vorab scharf<br />

zu stellen. Denn geht in der Hektik des<br />

losbrechenden Ausbruchs der Autofokus<br />

daneben, ist die Gelegenheit des perfekten<br />

Moments eventuell vertan. Anders als z. B.<br />

in der Tierfotografie hat man oft keine zweite<br />

Chance. Aber Vorsicht, viele Zoomobjektive<br />

haben keinen gleichbleibenden Fokus<br />

über den gesamten Brennweitenbereich.<br />

Bei Nachtaufnahmen gestaltet sich die Fokussierung<br />

besonders schwierig. Gerade<br />

hochgeöffnete Objektive sind in der Scharfstellung<br />

extrem kritisch. Zudem kommt<br />

der oben diskutierte problematische Farblängsfehler<br />

hinzu. Hier gilt es, genau auf die<br />

Lavabrocken scharf zu stellen bzw. einen<br />

optimalen Schärfekompromiss zwischen<br />

normalfarbigem Krater und rotfehlerbehafteter<br />

Lava zu finden. Gerade strombolianische<br />

Eruptionen mit ihren schnell abkühlenden<br />

Auswurfschlacken geben wenig<br />

Gelegenheit, auf die Lava scharf zu stellen.<br />

ABBILDUNGSFEHLER<br />

IN DEN BILDECKEN<br />

Insbesondere bei Weitwinkel- und<br />

Normalobjektiven können in den Bildecken<br />

Abbildungsfehler in Form von<br />

Koma und Astigmatismus entstehen.<br />

Es zeigen sich hässliche Striche und<br />

Bögen um helle Lichtquellen wie Sterne,<br />

Lava und Lampen. Um diese Fehler zu<br />

minimieren, hilft nur abblenden. Und<br />

genau das können wir nachts am Vulkan<br />

bei schnellen Bewegungen nicht. Einzige<br />

Möglichkeit ist dann die Vermeidung<br />

heller, punktförmiger Lichtquellen<br />

in den Bildecken. Sterne sind noch<br />

beherrschbar, da die wenigen genügend<br />

hellen gut retuschiert werden können.<br />

Aber spätestens bei den Lichtern einer<br />

Stadt in der Ferne ist Schluss, hier wird<br />

man scheitern. Bei Teleobjektiven ist<br />

dieser Fehler leichter korrigierbar und<br />

daher oft nicht spürbar.<br />

FILTER: JA ODER NEIN?<br />

Obwohl Filter generell als Schutz zu<br />

empfehlen sind, muss man sich dennoch<br />

klar sein, dass gerade die Vulkanfotografie<br />

mit ihren oft hohen Kontrasten<br />

in der Nacht sehr anfällig für störende<br />

Reflexe ist. Ein Frontfilter zeichnet z. B.<br />

bei einem Blitz in einer Aschewolke oder<br />

auch bei einer lokal übersättigten Lavabombe<br />

einen hässlichen und oft kaum<br />

retuschier baren Reflex. Der Autor ist sich<br />

darüber im Klaren und verzichtet daher<br />

bewusst auf solche Filter, er befindet sich<br />

damit in guter Gesellschaft von anderen<br />

Vulkan fotografen. Denn in der Hektik hat<br />

man oft nicht die Muße, den Filter abzuschrauben.<br />

Der Preis dafür ist erhöhter<br />

Objektivverschleiß, aber auch die größere<br />

Chance auf das perfekte Bild.

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