franzis_extremfotografie
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WARNUNG!<br />
Der direkte Blick in die Sonne ist<br />
gefährlich – für das Auge und für<br />
die Kameraausrüstung. Auch alte<br />
Hausmittel wie rußgeschwärzte<br />
Scheiben oder unbelichteter Schwarz-<br />
Weiß-Film sowie Schweißgläser sind<br />
unbrauchbar, denn sie lassen zu viel<br />
schädliches UV- und IR-Licht durch,<br />
das man zwar nicht sieht und spürt,<br />
das aber die Augen und die Ausrüstung<br />
zerstört.<br />
Die unkomplizierteste Montage und beste<br />
Filterung ermöglicht eine Sonnenfilterfolie,<br />
wie sie bei jedem Astrohändler im Internet<br />
erhältlich ist. Diese Folie kann man in kleine<br />
Stücke zerteilen und mit Klebeband oder<br />
Pappfassung stabil vor der jeweiligen Optik<br />
befestigen. Jedoch ist darauf zu achten,<br />
dass der Filter während der totalen Phase<br />
schnell abgenommen und danach wieder<br />
aufgesetzt werden kann.<br />
Partielle Sonnenfinsternis<br />
In Deutschland kann man alle zwei bis drei<br />
Jahre eine partielle, also teilweise Sonnenfinsternis<br />
beobachten. Dabei bedeckt der<br />
Mond nur einen kleineren oder größeren<br />
Teil der Sonne, verfinstert sie jedoch nicht<br />
komplett. Ebenso wie bei einer Mondfinsternis<br />
ist die Fotografie der partiellen Phase<br />
einer Sonnenfinsternis recht einfach. Unbedingt<br />
erforderlich ist wie oben beschrieben<br />
ein Sonnenfilter. Mit ein paar Belichtungsversuchen<br />
per Automatikeinstellung findet<br />
man schnell die optimale Belichtungszeit.<br />
Achten Sie auf die kleinen Höcker in der<br />
Histogrammdarstellung, das sind die dem<br />
Sonnen- bzw. Mondbild zugehörigen Grauwerte.<br />
Diese sollen zwar im oberen Bereich<br />
sein, dürfen aber keinesfalls am rechten<br />
Ende in der Sättigung liegen.<br />
Totale Sonnenfinsternis<br />
Eine totale Sonnenfinsternis erleben die<br />
meisten Menschen niemals in ihrem Leben.<br />
Etwa einmal im Jahr ist in einem circa 50<br />
Kilometer breiten und wenige Tausend Kilometer<br />
langen Streifen auf der Erde, dem sogenannten<br />
Totalitätspfad, dieses Schauspiel<br />
zu bewundern. Die Sonne wird nur in diesem<br />
Gebiet komplett vom Mond verdeckt, und<br />
es kommt zu einer extremen Veränderung<br />
der Natur rund um den Beobachter. Von der<br />
Sonne bleibt nur ein heller Lichtkranz, die<br />
Korona , am Himmel übrig. Die Landschaft<br />
wird in Sekundenschnelle dunkel und in ein<br />
merkwürdiges Zwielicht getaucht, der ganze<br />
Horizont glimmt in Dämmerungsfarben,<br />
und am Tag werden Sterne sichtbar.<br />
Die Temperatur fällt spürbar, Vögel singen<br />
ihr Abendlied. Durch diese einmalige Atmosphäre<br />
machen Sonnenfinsternisse regelrecht<br />
süchtig. Viele Enthusiasten haben<br />
sich in den letzten Jahren zu sogenannten<br />
Eclipse-Chasern entwickelt, die zu den Orten<br />
totaler Sonnenfinsternisse auf der ganzen<br />
Welt reisen. Wir verdanken dieses Naturereignis<br />
einem kosmischen Zufall: Mond<br />
und Sonne erscheinen am Himmel etwa<br />
gleich groß, die Sonne hat allerdings den<br />
400-fachen Durchmesser des Monds und<br />
wirkt von der Erde aus nur deshalb so klein,<br />
weil sie viel weiter entfernt ist als der Mond.<br />
Will man Mond bzw. Sonne bildfüllend aufnehmen,<br />
bedarf es überraschend langer<br />
Brennweiten. Für z. B. das Kleinbildformat<br />
sind es immerhin 2.500 mm Brennweite. Es<br />
gibt keine Teleobjektive dieser Brennweite,