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franzis_extremfotografie

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• Lichtstarkes 200-mm-Teleobjektiv: Die<br />

ideale Telebrennweite erweist sich<br />

überraschend oft als genau passend,<br />

um auch noch genügend Umfeld zu<br />

erfassen. Wichtig ist eine Version mit<br />

Korrektur des Farblängsfehlers, ab dieser<br />

Brennweite ist sie schon recht gut<br />

erhältlich. Eine Version mit 2,8-Öffnung<br />

bleibt kompakt und überschaubar, jedoch<br />

ist das legendäre Canon 200 mm<br />

f/1,8 mit für diesen extremen Linsensatz<br />

ausgezeichneter Unterdrückung<br />

des Farblängsfehlers unschlagbar. Leider<br />

ist es schwer erhältlich und belastet<br />

die Ausrüstung hinsichtlich Gewicht<br />

und Volumen.<br />

Neuerdings gibt es auch 70–200-mm-<br />

2,8-Zooms mit hervorragender Korrektur,<br />

damit kann man dann auf die 2,8er-<br />

Festbrennweite verzichten.<br />

• 400-mm-Teleobjektiv: Für fast alle Fälle<br />

ist dies die maximal sinnvoll beherrschbare<br />

Brennweite und für Details mit ungewöhnlichem<br />

Bildausschnitt durchaus<br />

von Nutzen – vor allem auch bei nicht<br />

möglicher weiterer Annäherung durch<br />

schweres Gelände oder drohende Gefahr.<br />

Zwar wäre gerade hier eine hohe<br />

Lichtstärke von Vorteil, aber der Transport<br />

zur Beobachtungsstelle ist dafür<br />

oft zu belastend. Die Praxis zeigt, dass<br />

mehr Beweglichkeit im Gelände wichtiger<br />

ist. Deshalb empfiehlt sich die Beschränkung<br />

auf Blende 5,6.<br />

Um Gewicht zu sparen, kann es bei<br />

einem sehr gut korrigierten 200-mm-<br />

Objektiv sinnvoll sein, einen 1,4x-Telekonverter<br />

zu verwenden und das<br />

400-mm-Objektiv zu Hause zu lassen.<br />

Ein Problem, das nicht verschwiegen<br />

werden soll<br />

Leider gibt es gerade in der Vulkanfotografie<br />

ein unschönes Problem, das in der normalen<br />

Fotografie praktisch nicht auftaucht:<br />

die Empfindlichkeit der Lavafotos für den<br />

Farblängsfehler. Während der Farbquerfehler<br />

inzwischen per Software schon in<br />

jedem RAW-Konverter wunderbar behebbar<br />

ist – es werden die einzelnen Farbkanäle<br />

individuell skaliert –, funktioniert das beim<br />

Längsfehler nicht.<br />

Beim Farblängsfehler hat jede Farbe eine<br />

unterschiedliche Brennweite, vielleicht ist<br />

Ihnen dies schon einmal an scharfen Kanten<br />

bei hohen Kontrasten aufgefallen. Es<br />

entstehen dabei rote oder grüne Farbsäume<br />

gerade auch in der so wichtigen Bildmitte.<br />

Bei gering geöffneten oder abgeblendeten<br />

Objektiven stört dieser Fehler weniger, da er<br />

quadratisch mit der genutzten Frontöffnung<br />

zunimmt. Daher sind Teleobjektive davon<br />

besonders betroffen. Interessanterweise<br />

ist gerade das ein Grund dafür, dass er bei<br />

qualitativ hochwertigen Telekonstruktionen<br />

inzwischen ausgezeichnet korrigiert ist.<br />

Denn eine lange Brennweite hat zwingend<br />

eine große Frontlinse und ist daher für diesen<br />

Fehler auch bei normaler Anwendung<br />

extrem anfällig, er kann nicht mehr ignoriert<br />

werden. Hierfür finden sogenannte<br />

apochromatische Konstruktionen (APOs)<br />

Anwendung. Durch den höheren Aufwand<br />

erhöht sich natürlich der Kaufpreis, aber das<br />

ist in diesem Fall mehr als lohnend.<br />

Bei normaler Anwendung, also in nahezu<br />

sämtlichen anderen Bereichen der Fotografie<br />

wie Porträts, Architektur oder Landschaft,<br />

existiert nur ein relativ geringer Farbunterschied/Farbkontrast<br />

zwischen eng benachbarten<br />

Strukturen. Daher ist es bei geringeren<br />

Brennweiten, etwa unter 200 mm,<br />

KAPITEL 4<br />

TANZ AUF<br />

DEM VULKAN<br />

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