franzis_extremfotografie

Spektakuläre Farbenspiele seltener
Erscheinungsformen
Alles bisher Erörterte geht von Silikat-Lava
in verschiedenen Zusammensetzungen
aus. Jedoch ist es durchaus möglich, wenn
auch wesentlich seltener, andere Laven zu
finden, so z. B. die Natriumcarbonatit-Lava
am Ol Doinyo Lengai . Diese kann ebenso
alle Erscheinungsformen der Silikat-Lava
zeigen, ist jedoch wesentlich kühler und daher
weniger leuchtkräftig. Am Tag erscheint
sie vollkommen schwarz, wie Erdöl. Der
Vorteil für den Fotografen ist die dadurch
wesentlich bessere Nachtfototauglichkeit.
So lassen sich Landschaft, Sterne und Lava
gleichzeitig belichten, ohne wie bei Silikat-
Lava komplett in die Sättigung zu gehen.
Darüber hinaus ist der Farbwechsel von
Tiefschwarz zu Tiefrot in der Dämmerung
spektakulär. Weil die Lava beim Austritt
extrem dünnflüssig ist und sich mit bis zu
15 Metern pro Sekunde fortbewegt, ist auf
einen sicheren Standort zu achten, auch die
500 °C dieser Lava führen noch zu schwersten
Verbrennungen. Die frische Lava erkaltet
schnell und verfärbt sich durch die Umgebungsfeuchtigkeit
im Verlauf von Stunden
und Tagen in eine weiße Substanz.
Im Interesse der Bildkomposition (dies ist
die einzige Lava, die man ohne totale Überbelichtung
auch nachts mit Landschaft kombinieren
kann) empfiehlt sich ein leichtes bis
stärkeres Weitwinkel. Und gerade an diesem
Vulkan hilft eine hohe Lichtstärke sehr. Damit
sind auch die Sterne noch als Punkte belichtbar,
und man kann die äußeren Partien der
Lava trotz Bewegung scharf bekommen.
Oben: Der Strokkur-Geysir in Island.
Unten: Aufsteigende Wasserblase kurz vor dem
Zerplatzen, Strokkur-Geysir in Island.
AUFNAHMEDATEN
Brennweite 17 mm
Belichtung 1/400 s
Blende f/8,0
ISO 100
AUFNAHMEDATEN
Brennweite 55 mm
Belichtung 1/500 s
Blende f/7,1
ISO 100
KAPITEL 4
TANZ AUF
DEM VULKAN
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