franzis_extremfotografie

ei einem Objektiv mit Blende 1,4 bis 2,8 in
der Regel aus. Denkbar ist auch das Stacken
(Aufaddieren) mehrerer Bilder. Wendet
man diese Summierung nur auf den Landschaftsteil
an, bleiben die Sterne punktförmig.
Auch ein Rauschfilter, wie er in fast jedem
Bildbearbeitungsprogramm zu finden
ist, bringt oft eine Verbesserung. Leider
sind diese Tools nicht auf die Astrofotografie
optimiert und zerstören viele schwache
Sterne. Auch eine zu starke Nachschärfung
wirkt bei Sternen schnell unnatürlich.
Am besten geeignet zum Einbinden terrestrischer
Motive ist ein möglichst gutes
Weitwinkelobjektiv. Zum einen wird erst
dadurch das Abbilden ganzer Sternbilder
zusammen mit der Landschaft möglich,
zum anderen erlaubt die kurze Brennweite
eine längere Belichtungszeit, ohne dass unschöne
Strichspuren entstehen.
Blick in die Milchstraße
Mit der beschriebenen Technik zur Fotografie
der Sterne lässt sich sehr weit in den
Weltraum vordringen. In einer mondarmen
Nacht sind sogar die Sternwolken der
Milchstraße, unserer Heimatgalaxie, abzubilden.
Dieses schwache, milchige Band
am Himmel besteht aus vielen Milliarden
von Sternen, von denen jeder eine Sonne
ist wie unsere Sonne. Die Sterne der Milchstraße
sind allerdings so weit von der Erde
entfernt, dass das Licht bis zu uns mehrere
Zehntausend Jahre unterwegs ist. Sie können
mit einem Foto der Milchstraße also
Licht konservieren, das ausgesandt wurde,
als unsere Vorfahren noch in Höhlen gewohnt
haben. Dadurch wird Ihre Kamera zu
einer Zeitmaschine – Sie blicken in der Zeit
zurück.
KAPITEL 5
BLICK IN DEN
STERNEN HIMMEL
Südlicher Sternen himmel
mit Milchstraße, darunter
Fish-River Canyon,
Namibia, 06.06.2010,
5:15h.
AUFNAHMEDATEN
Brennweite 16 mm Fisheye
Belichtung 60 s
Blende f/2,8
ISO 800
271