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fallsauswahl basiert. Innerhalb angebbarer Fehlergrenzen ist es dabei möglich, von<br />

der Verteilung best<strong>im</strong>mter Merkmale und Zusammenhänge in der Stichprobe auf<br />

die Verteilung dieser Merkmale und Zusammenhänge in der eigentlich interessierenden<br />

Grundgesamtheit zu schließen. Eine repräsentative Auswahl ist kein exaktes<br />

verkleinertes Abbild einer Grundgesamtheit, sondern nur ein näherungsweise<br />

genaues Modell.<br />

Um Repräsentativität sicherzustellen muss also zunächst einmal definiert werden,<br />

welche Grundgesamtheit für die jeweilige Fragestellung überhaupt relevant ist. Für<br />

eine Onlinebank sind also nur die Personen mit <strong>Internet</strong>anschluss und einem<br />

Bankkonto die relevante Grundgesamtheit. Für einen Hersteller von Luxusautos<br />

sind nur die Personen mit Führerschein und einem best<strong>im</strong>mten Mindesteinkommen<br />

oder Vermögen die relevante Grundgesamtheit. Gerade <strong>im</strong> Online-Bereich ist hier<br />

große Vorsicht bei der Auswahl der Zielgruppe geboten. Viele Personen, die sich<br />

beispielsweise auf diversen Webseiten für online Marktforschung registrieren lassen<br />

tun dies vorzugsweise aus monetärem Antrieb. In der Regel erhalten die Teilnehmer<br />

für das Ausfüllen eines Fragebogens ein Prämie zwischen 3 und 10 Euro,<br />

je nachdem wie aufwendig die Beantwortung des Fragebogens ist. Natürlich möchte<br />

der Auftraggeber der Marktforschung nur eine best<strong>im</strong>mte Gruppe von Leuten<br />

befragen. Da<strong>im</strong>lerCrysler möchte beispielsweise alle Fahrer der neuen S-Klasse<br />

befragen. Wenn man jedoch <strong>im</strong> <strong>Internet</strong> auf einer Marktforschungsseite den registrierten<br />

Teilnehmern die Frage stellt, ob sie Fahrer der S-Klasse sind, wird man zu<br />

seinem großen Erstauen feststellen, dass sich plötzlich mindestens die Hälfte der<br />

Leute als Mercedes-Fahrer entpuppt. Unnötig zu erwähnen, dass dasselbe Spiel<br />

genauso mit BMW, Audi, Ford, Opel und jedem beliebigen anderen Hersteller oder<br />

Produkt funktioniert. Die Personen, die auf Marktforschungsseiten registriert sind,<br />

wollen Geld verdienen und sie wissen natürlich auch, dass sie zu einer Befragung<br />

nur dann eingeladen werden, wenn sie vorgeben, dass entsprechende Produkt zu<br />

besitzen.<br />

Als Kunde eines Online-Marktforschungsinstituts ist also <strong>im</strong>mer darauf zu achten,<br />

dass der eigentlichen Befragung erst einmal ein Fragebogen vorausgeschaltet<br />

wird, ein sogenannter „Screener“, in dem zunächst nach der Automarke gefragt<br />

wird und nur max<strong>im</strong>al eine oder zwei Antwortoptionen möglich sind. Die Verfälschungsgefahr<br />

ist dann deutlich geringer, und es besteht eine realistische Chance,<br />

tatsächlich nur wirkliche Mercedes-Fahrer für die eigentliche Befragung zu selektieren.<br />

Auf <strong>Internet</strong>-Beschwerdeseiten ist die Gefahr dieser Verfälschung der Ergebnisse<br />

weniger gegeben. Die Leute, die hier eine Beschwerden, eine Frage oder einen<br />

Verbesserungsvorschlag zu einem best<strong>im</strong>mten Produkt eingegeben haben, werden<br />

dieses Produkt auch besitzen. Schließlich macht sich niemand die Mühe, sich<br />

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