Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
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4 <strong>Astronomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong><br />
den Menschen der Frühzeit zur Verfügung standen: Holz, Stein <strong>und</strong> später Metall. Von den<br />
Einrichtungen aus Holz sind praktisch keine erhalten geblieben. Was bis heute erhalten blieb,<br />
sind die, teils monumentalen, Steinkonstruktionen. Obwohl die Wissenschaft bisher nur wenige<br />
Informationen sicher entschlüsseln konnte, ist davon auszugehen, dass in diesen Bauten<br />
eine enorme Anzahl von astronomischen Informationen gespeichert war.<br />
Sonnenuntergang<br />
Tag/Nachtgleiche<br />
Sonnenuntergang<br />
Sommer-<br />
sonnenwende<br />
Sonnenuntergang<br />
Winter-<br />
sonnenwende<br />
N<br />
W O<br />
Abb. 4.1 Die Positionen der Sonne <strong>und</strong> die<br />
zugehörigen Termine<br />
Am Tage der Tag- <strong>und</strong> Nachtgleiche<br />
(21. März <strong>und</strong> 21 September) geht<br />
die Sonne genau im Osten auf <strong>und</strong><br />
im Westen unter. Nach dem 21.<br />
März wandert die Position des Sonnenaufgangs<br />
<strong>und</strong> –untergangs langsam<br />
nach Norden, wodurch die Tage<br />
länger <strong>und</strong> die Nächte kürzer werden.<br />
Am 21. Juni. Dem Tag der<br />
Sommersonnenwende, hat sie ihre<br />
nördlichste Position erreicht. Danach<br />
beginnt die Position des Sonnenaufgangs<br />
<strong>und</strong> –untergangs wieder nach<br />
Süden zu wandern.<br />
Am 21. September hat sie wieder die gleiche Position wie am 21. März erreicht. Danach<br />
wandert die Position des Sonnenaufgangs <strong>und</strong> –untergangs weiter nach Süden, bis am 21. Dezember,<br />
dem Tag der Wintersonnenwende, die südlichste Position erreicht ist. Danach wandert<br />
die Sonne wieder nach Norden, bis sie am 21. Mai wieder die Ausgangsposition erreicht.<br />
Von da ab beginnt der Jahreszyklus von neuem.<br />
Die Bewegungen des Mondes ähneln denjenigen der Sonne, sie sind nur komplexer. Der<br />
Mondzyklus beträgt nicht 12 Monate wie bei der Sonne, sondern nur r<strong>und</strong> 28 Tage. Neben<br />
diesem Zyklus existiert ein weiterer Zyklus von 18,61 Jahren, an dem sich der nördlichste <strong>und</strong><br />
der südlichste Wendepunkt kontinuierlich verschieben. Dieses Zusammenwirken der beiden<br />
Zyklen veranschaulicht Abb. 4.2<br />
Abb. 4.2 Die Mondpositionen<br />
S<br />
Sonnenaufgang<br />
Sommer-<br />
sonnenwende<br />
Sonnenaufgang<br />
Tag/Nachtgleiche<br />
Sonnenaufgang<br />
Winter-<br />
sonnenwende<br />
O<br />
In ihr soll A1 die nördlichste Position des Mondaufgangs<br />
<strong>und</strong> A4 die nördlichste Position des<br />
Monduntergangs sein. Zwei Wochen später finden<br />
Mondaufgang <strong>und</strong> –untergang bei A2 <strong>und</strong> A3 statt.<br />
In den beiden darauffolgenden Wochen (2. Hälfte<br />
des 28 Tage Zyklus) bewegt sich die Position des<br />
Mondaufgangs <strong>und</strong> –untergangs wieder noch Norden,<br />
allerdings nicht ganz bis A1 bzw. A4. Von<br />
jetzt ab bewegen sich die Auf- <strong>und</strong> Untergänge<br />
immer mehr auf die B-Positionen zu, bis nach 9,3<br />
Jahren (1. Hälfte des 18,61 Jahre-Zyklus) der<br />
kleinste Winkel zwischen zwei Mondaufgängen<br />
(B1 <strong>und</strong> B2) bzw. zwei Monduntergängen (B4 <strong>und</strong><br />
B3) erreicht wird.<br />
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