Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
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Diese Tiefendaten, eingetragen in die ersten<br />
Karten, wurden zu einem wertvollen<br />
Wissen zum Befahren der Küsten. Die älteste<br />
uns bekannte Karte mit Tiefenangaben zeigt<br />
das Nildelta <strong>und</strong> stammt vermutlich von Herodot<br />
von Halikarnassos, dem ältesten griechischen<br />
Geschichtsschreiber. Herodot (um<br />
490 bis etwa 425-420 v. Chr.) unternahm<br />
weite Reisen nach Asien <strong>und</strong> Afrika <strong>und</strong> war<br />
in Athen mit Perikles <strong>und</strong> Sophokles befre<strong>und</strong>et.<br />
Sein Werk umfasst die griechische<br />
Geschichte bis 479 v. Chr., vor allem die<br />
Perserkriege. Zudem existiert ein farbenreiches<br />
Bild von den Ländern <strong>und</strong> Völkern der<br />
damals bekannten Welt. Die Zuverlässigkeit<br />
seiner Beschreibungen ist durch die neue<br />
Forschung vielfach bestätigt worden.<br />
4 <strong>Astronomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong><br />
Abb. 4.21 Französische Lote<br />
Mit den Jahren, nahmen viele Ingeneure Verbesserungen an dem Handlot vor. So weiß<br />
man, aufgr<strong>und</strong> der Kenntnisse über die Beschaffenheit des Seebodens, dass die Lotgewichte<br />
an ihrer Unterseite einen Hohlraum haben mussten, mit dem Bodenproben an die Oberfläche<br />
gebracht werden konnten. Diese Information war wichtig, wenn es ums Ankern ging: Von<br />
einem felsigen Untergr<strong>und</strong> sind keine Proben zu erhalten. Er ist zum Ankern wenig geeignet,<br />
weil sich der Anker verkeilen kann <strong>und</strong> als letzte Konsequenz aufgegeben werden muss. Sand<br />
<strong>und</strong> nicht zu weicher Schlick sind dagegen brauchbare Ankergründe.<br />
Einen weiteren Entwicklungsschritt erkennt man, wenn man sich das französische Lot vom<br />
System L. Coёntre anschaut, das um 1843 konstruiert wurde. Der Propeller am oberen Ende,<br />
ist so durch den feinen Läufer arretiert, dass er sich erst bei der Aufwärtsbewegung frei machen<br />
<strong>und</strong> drehen kann.<br />
Durch die Drehbewegung steigt auf einer senkrechten Skala der angezeigte Wert <strong>und</strong> man<br />
konnte die Tiefe, die damals in Faden oder Klafter gemessen wurde, ablesen.<br />
4.4.2.2 Der Kompass<br />
Die Ursprünge des Kompasses sind unklar. Eine Theorie besagt, dass er um 250 n. Chr. in<br />
China entstanden <strong>und</strong> von dort über die bereits erwähnten Schiffsrouten über Indien <strong>und</strong> Arabien<br />
ins Mittelmeer gelangte. Gesichert ist, dass er ab dem 11. Jahrh<strong>und</strong>ert in China eingesetzt<br />
wurde. Gegen die Theorie seiner Verbreitung von dort nach Europa spricht, dass es keine Erwähnungen<br />
über den Gebrauch eines Kompasses in der damaligen arabischen Welt gibt. Er<br />
könnte allerdings auch in Skandinavien erf<strong>und</strong>en worden sein, wie die Wikingersaga berichtet.<br />
Die besonderen Eigenschaften von Magneteisenstein waren allerdings auch schon in der<br />
griechischen Antike bekannt, allerdings gibt es keine Informationen über einen konkreten Einsatz.<br />
So existieren viele Theorien über die Entstehung <strong>und</strong> Entwicklung des Kompasses.<br />
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