Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
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4 <strong>Astronomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong><br />
Nachdem die erste sachk<strong>und</strong>ige Beschreibung durch Gerson niedergeschrieben wurde, gelangte<br />
die Schrift vermutlich 1384 durch Heinrich von Langenstein, dem damaligen Rektor<br />
der Wiener Universität, über Paris nach Wien, wo sie dem Nürnberger Astronomen Johannes<br />
Müller zugänglich wurde. Müller verfasste ein Buch, in dem er die Anleitung zum Bau eines<br />
Jakobsstabes gab, um mit ihm den Durchmesser des im Jahre 1472 erschienenen Kometen zu<br />
berechnen.<br />
Abb. 4.27 Anwendung des Jakobsstabes<br />
Später wurde der Jakobsstab in dem Werk<br />
„L´Asia“, in dem es um die Geschichte der<br />
Entdeckungen der Portugiesen im 15. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
geht, von Jao de Barros, einem Araber<br />
im portugiesischen Dienst, erwähnt. Er<br />
beschreibt, wie Vasco da Gama in Ostafrika<br />
einem Mauren seine Astrolabien zeigt. Der<br />
Maure Matemo Cana w<strong>und</strong>erte sich darüber<br />
keinesfalls, sondern sagte, dass einige Steuer-<br />
leute aus dem Roten Meer sich ähnlicher In-<br />
strumente bedienen <strong>und</strong> sie gebrauchen, wie diese die bei uns (Portugal) als "Gradstock" bekannt<br />
sind.<br />
Wenn man in Betracht zieht, dass Levi ben Gerson, möglicherweise Enkel des Moses ben<br />
Nachman (Nachmanides), seine astronomischen Kenntnisse auf Schriften der Universität von<br />
Cordoba (Kalifat von Cordoba) gründet, schließt sich der Kreis.<br />
Abb. 4.28 Alter Stich zur Illustration der Anwendungsmöglichkeiten des Jakobsstabes<br />
Darüber hinaus schreibt 1569 <strong>und</strong> 1580 "Petrus Ramus" mit Bezug auf die Arbeiten von<br />
Gemma Frisius, dass der Jakobsstab das bequemste Instrument sei, <strong>und</strong> bevorzugt auf See<br />
angewandt würde. Es soll schon sehr alt <strong>und</strong> noch von den Patriarchen erf<strong>und</strong>en worden sein.<br />
Schon Archimedes habe ein ähnliches Instrument erwähnt, ebenso Hipparch, Plinius, Virgil,<br />
dann der Araber Barros (Jao de Barros) <strong>und</strong> der Rabbiner Levi ben Gerson. Die Erfindung des<br />
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