Kap. 4 Astronomie und Navigation
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Abb. 4.33 Nocturlabium, um 1580<br />
4 <strong>Astronomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong><br />
Die Abb. 4.34 erläutert detaillierter die Wirkungsweise des Nocturlabiums. Das Nocturlabium,<br />
auch „Nachtuhr“ oder „Sonnenuhr für die Sterne“ genannt, ermöglicht es, die Uhrzeit<br />
während der Nacht zu bestimmen. Hierzu wird die Position der Verbindung zwischen den<br />
Sternen α <strong>und</strong> β im Großen Bären in eine Beziehung zum Nordstern gebracht. Diese Linie<br />
dreht sich im Laufe eines Tages um 360 ° . Vor der Beobachtung wird die Skala des inneren<br />
Kreises (A), die drehbar ist, auf das Datum eingestellt (hier ca. 22. Mai). Zur Beobachtung<br />
wird das am Griff (1) gehaltene Gerät so gedreht, daß der Polarstern durch das Loch in der<br />
Mitte (2) zu sehen ist. Man bewegt dann die Alhidade (3), bis ihr Rand sich mit der Verbindungslinie<br />
von a im Kleinen Bären <strong>und</strong> α-β im Großen Bären deckt. Die Deckung der<br />
Alhidade mit der Skala des inneren Kreises ergibt die Ortszeit, hier ca. 2 Uhr.<br />
Die Nocturlabien haben manchmal auf der Rückseite einen Gezeitenrechner. Der äußere<br />
Kreis ist zweimal von 0 bis 12 Uhr unterteilt, der mittlere Kreis trägt eine Einteilung<br />
in 29,5 Stücke, dem Alter des Mondes entsprechend. Der innere Kreis ist mit einem<br />
Index versehen, der den äußeren <strong>und</strong> mittleren Kreis verbindet. Zum Gebrauch stellt man<br />
die Markierung des mittleren Kreises (4) auf die Hafenzeit (hier 6 Uhr) <strong>und</strong> jene des inneren<br />
Kreises auf das Alter des Mondes (5) ein, in diesem Fall den zehnten Tag des<br />
Mondalters. Nun läßt sich auf dem äußeren Kreis die Hochwasserzeit ablesen: 3 St<strong>und</strong>en<br />
30 Minuten.<br />
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