Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
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4 <strong>Astronomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong><br />
über dem Fersenstein aufging <strong>und</strong> ihre Strahlen in gerader Linie ins Innere des Bauwerks,<br />
zwischen die Hufeisenanordnung, eindrangen.<br />
Abb. 4.6 Stonehenge<br />
Es ist unwahrscheinlich, dass eine solche Ausrichtung sich zufällig ergab. Der nördlichste<br />
Aufgangspunkt der Sonne ist direkt abhängig von der geografischen Breite. Damit die Ausrichtung<br />
korrekt ist, muss sie für Stonehenges geografische Breite von 51° 11' genau errechnet<br />
oder durch Beobachtung ermittelt worden sein. Diese genaue Ausrichtung muss für den Plan<br />
der Anlage <strong>und</strong> die Platzierung der Steine in zumindest einigen der Phasen von Stonehenge<br />
gr<strong>und</strong>legend gewesen sein. Der Fersenstein wird nun als ein Teil eines Sonnenkorridors gedeutet,<br />
der den Sonnenaufgang einrahmte.<br />
Eines der größten Rätsel ist jedoch der Bau an sich. Die verwendeten Blausteine stammen<br />
einwandfrei aus Südwestwales, welches über 300 km entfernt liegt. Bei einer Höhe von fast<br />
acht Metern <strong>und</strong> einem Gewicht von über 40 Tonnen bei den größten von ihnen, würde ihr<br />
Transport sogar heute ein spektakuläres Ereignis sein. Wie konnten die Menschen in der<br />
Steinzeit einen derartigen Transport bewältigen? Ohne ein entsprechend umfassendes Staatswesen<br />
<strong>und</strong> ohne geeignete Straßen ist dies jedoch unvorstellbar. Unser existierendes Geschichtsbild<br />
dieser Zeit ist jedoch geprägt von kleinen unabhängigen Familienclans. Es stellt<br />
sich daher die Frage, ob wir wegen dieser Phänomene nicht unser Geschichtsbild der damaligen<br />
Zeit ändern müssen.<br />
4.1.5 Chichén Itzá<br />
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