Kap. 4 Astronomie und Navigation
Kap. 4 Astronomie und Navigation
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4 <strong>Astronomie</strong> <strong>und</strong> <strong>Navigation</strong><br />
In der Zwischenzeit entwickelten John Hadley (1682-1744) in London <strong>und</strong> Thomas Godfrey<br />
(1707-1749) in Philadelphia unabhängig voneinander den Sextanten <strong>und</strong> reichten ihre Unterlagen<br />
bei der Royal Society ein. Hadleys Konstruktion eines damaligen Oktanten, stellte<br />
sich als das zweckmäßigere von beiden heraus <strong>und</strong> wurde der Vorläufer vieler weiterer Sextanten.<br />
Da man jedoch beiden Entwürfen gleiche Bedeutung zuwies, wurde der Preis, der damals<br />
für die genaue Positionsbestimmung auf See ausgesetzt wurde, unter beiden aufgeteilt.<br />
Wie aus Papieren der Berliner Wissenschaftlichen Gesellschaft hervorgeht, nahm auch<br />
der englische Wissenschaftler Robert Hooke (1635-1703) für sich die Erfindung dieses<br />
Typs, der sich 1749 im Berliner Observatorium bef<strong>und</strong>en haben soll, in Anspruch. Es kamen<br />
aber noch weitere Geräte von Männern wie Caleb Smith <strong>und</strong> Elton auf.<br />
Der Sextant verdrängte schließlich nach seiner Weiterentwicklung schnell den Jakobsstab<br />
<strong>und</strong> das Astrolabium, so dass er bei der <strong>Navigation</strong> auf See erst mit der Entwicklung der Satellitennavigation<br />
an Bedeutung verlor. Im Bereich der Luftfahrt war der Sextant nur kurze<br />
Zeit in Gebrauch, da er bald durch Funknavigation <strong>und</strong> Trägheitsnavigation abgelöst werden<br />
sollte. Bei der Landvermessung wird er heutzutage durch Theodoliten abgelöst.<br />
4.5.2 Der Oktant<br />
Unter dem Oktanten versteht man jene Apparatur, die dem Sextanten vorausging <strong>und</strong> man als<br />
Vorstadium des Messinstrumentes bezeichnen kann. Im Gegensatz zum Sextanten besaß er<br />
auf dem Gradbogen nur eine 45° Gradeinteilung; daher auch sein Name. Er wurde auch noch<br />
nicht mit einem optimalen Fernrohr <strong>und</strong> einer Trommel ausgestattet. Daher war seine Messungenauigkeit<br />
noch vergleichbar gering.<br />
Der Oktant konnte je nach Fabrikat <strong>und</strong><br />
Hersteller im Aussehen variieren. Seine<br />
Hauptkomponenten <strong>und</strong> seine Funktionsweise<br />
waren aber dem Sextanten gleich.<br />
Eine Variante zeigt die Abb. 4.36. Hier sieht<br />
man den Oktanten von Caleb Smith, dessen<br />
Arbeiten auf den Ergebnissen von Pezenas <strong>und</strong><br />
Rochon beruhen. Ein Prisma (P) mit totaler<br />
Reflexion, dessen Winkel oben 44° <strong>und</strong> unten<br />
68° betragen, ersetzt den kleinen Spiegel.<br />
Abb. 4.36 Oktant von C. Smith<br />
Der Betrachter schaute bei der Benutzung nach unten, wobei er die Stellung des großen<br />
Spiegels (M) mittels der Alhidade (A) verändern konnte; zuvor drehte man die Schnecke ®<br />
auf Null.<br />
4.5.3 Der Sextant<br />
Der königliche Astronom James Bradley erprobte den von Hadley 1732 erf<strong>und</strong>enen Oktanten<br />
auf See. 25 Jahre später schlug <strong>Kap</strong>itän Campbell der Royal Navy vor, den Gesichtskreis des<br />
Instruments auf 120° zu erweitern. Durch diese Weiterentwicklung entstand der Sextant.<br />
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