Dem Ziel näher gekommen - eu-DAAD
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Thomas Schulz · ERASMUS-Stipendiat in Liverpool 1994 – 1995<br />
ein Haus. Zum Telefonieren brauchte ich eine Telefonzelle.“ Zu der Zeit war Liverpool<br />
eine Stadt im wirtschaftlichen Niedergang, die Einwohnerzahl war auf unter 500.000<br />
Einwohner gesunken. „In den Häusern pfiff es durch die Fenster, der Dialekt der Menschen<br />
war schwer zu verstehen, aber es war aufregend. Liverpool ist die Musikstadt.<br />
Es gab jede Menge Konzerte. Britpop mit Bands wie Oasis oder Suede war absolut in.<br />
Meine Vermieterin war eine Fr<strong>eu</strong>ndin des fünften Beatles-Mitglieds Stuart Sutcliffe.<br />
Ihr ganzes Haus hing voller Originalaufnahmen.“<br />
Hatte Thomas Schulz in erster Linie die englische Sprache lernen wollen, weil aufgrund<br />
der unterschiedlichen Rechtssysteme kaum Scheine in seinem Studium anerkannt<br />
wurden, erkannte er bald die zusätzlichen Nutzen. „Ich besuchte Kurse, die sich<br />
mit englischem und amerikanischem Recht beschäftigten. Ehrlich gesagt war mir der<br />
prinzipielle Unterschied zum kontinentalen Recht so vorher nicht bewusst. Es war ein<br />
Eintauchen in die angelsächsische Kultur auf fachlicher wie persönlicher Ebene. Hinzu<br />
kam die Erfahrung, dass es einfach ist, ins Ausland zu gehen. Ohne große Vorbereitung.<br />
Das hat mir später, als ich nach Moskau, Brüssel, Peking und dann nach London ging,<br />
sehr geholfen. Ich wusste, das geht gut, vor Ort klärt sich meist alles wie von selbst.“<br />
Für die weitere akademische und berufliche Laufbahn hat der Aufenthalt aus h<strong>eu</strong>tiger<br />
Sicht für Thomas Schulz d<strong>eu</strong>tlich positiv gewirkt. „Liverpool war für mich der<br />
Einstieg in einen individuellen Internati-<br />
Thomas Schulz<br />
onalisierungsprozess. Das war der richtige<br />
Weg, eine wertvolle Erfahrung. Als ich<br />
1992 – 1997 Jurastudium an der Juliusmich<br />
später bei Linklaters bewarb, haben<br />
Maximilians-Universität Würzburg und<br />
sich der Studienaufenthalt in England,<br />
der Universität Hamburg<br />
die erworbenen Sprachkenntnisse und<br />
1994 – 1995 ERASMUS-Stipendiat an<br />
die Erfahrungen rund um das angelsäch-<br />
der University of Liverpool, England<br />
sische Rechtssystem positiv ausgewirkt.<br />
2001 – 2002 Forschungsassistent im Rah-<br />
Das waren nicht die alles entscheidenmen<br />
eines Rechtsberatungsprojektes der<br />
den Punkte meiner Biographie, aber sie<br />
D<strong>eu</strong>tschen Gesellschaft für Technische<br />
waren durchaus wichtig. H<strong>eu</strong>te habe ich<br />
Zusammenarbeit (GTZ) in Peking, China<br />
oft mit Investoren aus dem angelsächsi-<br />
Seit 2002 Rechtsanwalt in der internatioschen<br />
Raum zu tun, auch hier sind meine<br />
nalen Anwaltskanzlei Linklaters LLP in Berlin,<br />
ERASMUS-Erfahrungen von Vorteil.“<br />
Köln und London<br />
Seit 2011 Partner bei Linklaters LLP in Berlin<br />
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