Dem Ziel näher gekommen - eu-DAAD
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Eva Oberender · ERASMUS-Stipendiatin in Rostock 1997 – 1998<br />
nicht das tun, was ich eigentlich wollte.<br />
Ich schloss mein Studium ab, arbeitete<br />
als Buchhalterin und später als Übersetzerin<br />
in Prag. Diese Berufe haben mich<br />
aber nicht erfüllt. Meine Seele suchte<br />
nach den Themen, die ich in Rostock kennengelernt<br />
hatte. 2001 ging ich mit meinem<br />
Mann nach London, lernte Englisch<br />
und begann einen Master-Studiengang in<br />
Umwelt-, Politik- und Sozialwissenschaften.<br />
Genau das, was ich wollte.“<br />
2005 verließen Eva und Felix Oberender England, um in Australien zu arbeiten. „Für<br />
mich war es wie ein Traum. Das multikulturelle Leben in Rostock war der erste Schritt<br />
in die offene Welt und London dann der zweite. In Australien habe ich nun einen Platz<br />
gefunden, an dem ich mich sehr wohl fühle, sowohl geografi sch als auch berufl ich –<br />
Entwicklungsarbeit auf internationaler Ebene leisten. Mit REEEP arbeiten wir daran,<br />
durch richtige Politik und passende Finanzmittel Menschen in Südostasien und im<br />
pazifi schen Raum mit nachhaltiger, ern<strong>eu</strong>erbarer Energie zu versorgen. Auf den Salomon-Inseln<br />
zum Beispiel ist auf einigen Inseln das Verbrennen von Bananenblättern<br />
oder t<strong>eu</strong>rem Kerosin die einzige Möglichkeit, Licht zu erz<strong>eu</strong>gen. Beides jedoch hat<br />
schwere Auswirkungen auf die Menschen – Verbrennungen, Atemwegserkrankungen,<br />
hohe Mortalität von Frauen und Kindern sowie eingeschränkte Möglichkeiten,<br />
zu lernen oder Arbeit zu fi nden. Wir haben ein System aufgebaut, das den Tausch von<br />
Solaranlagen zur Erz<strong>eu</strong>gung von elektrischem Licht gegen Bananen und Kokosnüsse<br />
ermöglicht. Das ist der Anfang nachhaltigen, umweltschonenden Wirtschaftens. Zu<br />
sehen, wie die Menschen n<strong>eu</strong>e Möglichkeiten entdecken und ihre Horizonte für sich<br />
und ihre Kinder erweitern, das ist einfach großartig.“<br />
„In Rostock habe ich im Kreise der ERASMUS-Studierenden gelernt, dass jeder Mensch<br />
eine Geschichte zu erzählen hat. Oft bin ich nun für meine Organisation unterwegs<br />
und kann auf Konferenzen und in Verhandlungen die Geschichte der Menschen aus<br />
unseren Projekten erzählen und mich so für nachhaltige Energieerz<strong>eu</strong>gung und Entwicklung<br />
einsetzen. Für mich ist es ein Privileg, mit so vielen motivierenden, bewundernswerten<br />
Menschen in Entwicklungsländern zusammenarbeiten zu können.“<br />
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Felix Oberender & Eva Oberender, Melbourne