Leitfaden für Ärzte und Institutionen in MV - Techniker Krankenkasse
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<strong>Leitfaden</strong> Gewalt gegen K<strong>in</strong>der Mecklenburg-Vorpommern<br />
Anhaltendes Erbrechen, Schmerzen, e<strong>in</strong> aufgetriebener Bauch, Aus-<br />
bleiben der Darmgeräusche, Störungen des Stuhlgangs, Entzündungen<br />
des Bauchfells <strong>und</strong> Schock können durch Darmverletzungen hervorge-<br />
rufen se<strong>in</strong>.<br />
An Vergiftungen ist bei folgenden Symptomen zu denken, Müdigkeit,<br />
Apathie, "Abwesenheit", Gangunsicherheit <strong>und</strong> Bewusstlosigkeit. Vergif-<br />
tungen kommen bei Säugl<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern aus folgenden Grün-<br />
den vor:<br />
• Überdosierung e<strong>in</strong>es verordneten Schlaf- oder Beruhigungsmit-<br />
tels (das K<strong>in</strong>d schläft nicht, das K<strong>in</strong>d ist unruhig). Eventuell wur-<br />
den Beruhigungsmittel auch verabreicht, um das K<strong>in</strong>d ruhig zu<br />
stellen, damit die Betreuungsperson ungestört ist bzw. anderen<br />
Aktivitäten nachgehen kann.<br />
• E<strong>in</strong>nahme e<strong>in</strong>es ungesicherten Medikaments durch Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der<br />
(Aufbewahrung von Medikamenten <strong>und</strong> Sicherungsmaßnahmen<br />
diskutieren).<br />
• Medikamentengabe als Tötungsversuch bei erweitertem Selbst-<br />
mordversuch oder im Rahmen e<strong>in</strong>es Münchhausen by-proxy-<br />
Syndroms.<br />
• Beim Verdacht auf Vergiftung sollte unbed<strong>in</strong>gt Kl<strong>in</strong>ike<strong>in</strong>weisung<br />
erfolgen (Drogenscreen<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Blutalkoholuntersuchung).<br />
Untersuchung bei Verdacht auf sexuelle Gewalt<br />
Bei der Untersuchung sollten Sie beachten, dass das betroffene K<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>e körperliche Untersuchung als e<strong>in</strong>en weiteren Übergriff erleben<br />
kann. Daher sollte die Untersuchung äußerst behutsam durchgeführt<br />
werden. Erklären Sie dem K<strong>in</strong>d die Untersuchungsschritte. Sie sollten<br />
offen über das Thema sprechen können <strong>und</strong> sich nicht überängstlich<br />
verhalten. Weigert sich e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, so sollte es Zeit bekommen, mit der<br />
Situation vertrauter zu werden.<br />
Die somatische Untersuchung bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch<br />
setzt sich zusammen aus der Erhebung e<strong>in</strong>es Allgeme<strong>in</strong>status <strong>und</strong> ei-<br />
nes Genitalstatus. Bei der Allgeme<strong>in</strong>untersuchung ist e<strong>in</strong> pädiatrischer<br />
Status enthalten, bei dem <strong>in</strong>sbesondere die Körperteile, die <strong>in</strong> sexuelle<br />
Aktivitäten oft e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d, genau untersucht werden, wie z.B.<br />
Brustbereich, M<strong>und</strong>, Gesäß, Oberschenkel<strong>in</strong>nenseite. Wenn der Arzt<br />
mit den Besonderheiten der genitalen Bef<strong>und</strong>erhebung vertraut ist, kann<br />
er e<strong>in</strong>en Genitalstatus erheben, der vorwiegend aus e<strong>in</strong>er genauen In-<br />
spektion der Genital- <strong>und</strong> Analregion besteht.<br />
Bei der Inspektion werden neben dem Gesamtaspekt des Genitalberei-<br />
ches, die Klitoris, große <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>e Labien, Vulvaränder, Urethralbe-<br />
45<br />
Darmverletzungen<br />
Vergiftungen<br />
Erläuterung der<br />
Untersuchungs-<br />
schritte<br />
Somatische<br />
Untersuchung