Leitfaden für Ärzte und Institutionen in MV - Techniker Krankenkasse
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Gewaltprävention<br />
als Ziel des<br />
geme<strong>in</strong>samen<br />
Fallmanagements<br />
Geme<strong>in</strong>sames<br />
Fallmanagement<br />
setzt persönliche<br />
Kontakte voraus<br />
Aufgaben der<br />
Arztpraxis<br />
Unterstützung der<br />
Familie durch<br />
Allgeme<strong>in</strong>e So-<br />
ziale Dienste<br />
<strong>Leitfaden</strong> Gewalt gegen K<strong>in</strong>der Mecklenburg-Vorpommern<br />
5 Fallmanagement <strong>in</strong> der Arztpraxis<br />
Die folgenden Empfehlungen <strong>für</strong> e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Fallmanagement<br />
wurden im Rahmen von Kooperationstreffen zwischen niedergelassenen<br />
<strong>Ärzte</strong>n <strong>und</strong> sowie weiteren Hilfee<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Behörden entwickelt.<br />
Diese Empfehlungen gehen über Diagnostik <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>sicherung h<strong>in</strong>-<br />
aus.<br />
5.1 Ziele, Aufgaben <strong>und</strong> Voraussetzungen<br />
Gr<strong>und</strong>überlegung des Fallmanagements beim Verdacht auf Gewalt ge-<br />
gen K<strong>in</strong>der ist die geme<strong>in</strong>same Betreuung des K<strong>in</strong>des durch die Arzt-<br />
praxis, Allgeme<strong>in</strong>e Soziale Dienste, Ges<strong>und</strong>heitsämter <strong>und</strong> spezialisierte<br />
Beratungsstellen. Durch e<strong>in</strong>e frühzeitige fallbezogene Kooperation der<br />
genannten Stellen soll die Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e effiziente Gewaltpräven-<br />
tion verbessert werden. E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Fallkenntnis der genannten<br />
Stellen ist darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e wichtige Bed<strong>in</strong>gung, um bei e<strong>in</strong>er unmit-<br />
telbar drohenden ges<strong>und</strong>heitlichen Gefährdung des K<strong>in</strong>des Hilfen<br />
schnell verfügbar zu machen.<br />
Im Idealfall gibt es e<strong>in</strong> lokales Netzwerk, <strong>in</strong> die alle e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en wer-<br />
den, die mit Familien zu tun haben: also etwa lokale Bündnisse <strong>für</strong> Fa-<br />
milie, Ges<strong>und</strong>heitswesen, Jugendämter, Polizei, Interventionsstellen,<br />
Kitas <strong>und</strong> Schulen, Allgeme<strong>in</strong>e Soziale Dienste, Ges<strong>und</strong>heitsämter, Be-<br />
ratungsstellen öffentlicher <strong>und</strong> freier Träger, spezialisierte Kranken-<br />
hausabteilungen <strong>und</strong> weitere E<strong>in</strong>richtungen, die sich mit dem Problem<br />
Gewalt gegen K<strong>in</strong>der befassen.<br />
Im Rahmen des geme<strong>in</strong>samen Fallmanagements hat die Arztpraxis fol-<br />
gende Aufgaben:<br />
• Frühzeitiges Erkennen e<strong>in</strong>er Gefährdung des K<strong>in</strong>des<br />
• Ges<strong>und</strong>heitliche Versorgung des K<strong>in</strong>des <strong>und</strong> Beobachtung des Ge-<br />
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s<strong>und</strong>heitszustandes<br />
• Information der Eltern bzw. Begleitpersonen über die Möglichkeiten<br />
der Allgeme<strong>in</strong>en Sozialen Dienste oder spezielle Bera-<br />
tungsangebote.<br />
• Unterstützung der Kontaktaufnahme zu Hilfee<strong>in</strong>richtungen durch<br />
aktive Vermittlung.<br />
Aufgabe der Allgeme<strong>in</strong>en Sozialen Dienste ist die Vermittlung sozialer<br />
Hilfen, wie Beratung bei Erziehungsfragen, Hilfe bei der Wohnungs-<br />
beschaffung, Beratung <strong>in</strong> wirtschaftlichen Notlagen. Bei e<strong>in</strong>er unmittel-<br />
baren Gefahr <strong>für</strong> das K<strong>in</strong>d s<strong>in</strong>d die Allgeme<strong>in</strong>en Sozialen Dienste <strong>für</strong> die