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Bericht des Bundesrates ueber die EU-Osterweiterung und die ...

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Sämtliche Stu<strong>die</strong>n sehen positive Erweiterungswirkungen in den Investitionsgüterbereichen der<br />

Maschinen <strong>und</strong> Apparate, der Elektroindustrie, von landwirtschaftlichen Maschinen <strong>und</strong> von<br />

Transportausrüstungen. Dies deckt sich mit den Ergebnissen der makroökonomischen Untersuchungen,<br />

welche ein höheres Wachstum in den Neumitgliedern wesentlich aus der intensiveren<br />

Investitionstätigkeit erwarten.<br />

Nach der Fallstu<strong>die</strong> von Keuschnigg, Keuschnigg <strong>und</strong> Kohler (1999) für Deutschland zählt auch<br />

<strong>die</strong> chemisch-pharmazeutische Industrie zu den ersten Gewinnern der <strong>Osterweiterung</strong>.<br />

Auf den ersten Blick nicht unbedingt naheliegend ist das Ergebnis, dass vor allem in Österreich<br />

wie auch in Deutschland <strong>die</strong> Textil- <strong>und</strong> <strong>die</strong> Bekleidungsindustrie zu den mutmasslichen Gewinnern<br />

der Erweiterung gezählt werden. Zwar handelt es sich um traditionelle Osteuropa-Exporte<br />

<strong>die</strong>ser Länder. Die Hauptursache liegt in<strong>des</strong>sen darin, dass es sich dabei um traditionell besonders<br />

stark belastete <strong>und</strong> reglementierte Handelsströme handelt, deren volle Liberalisierung zu erheblichen<br />

Handelsumlenkungen (trade diversions) zugunsten <strong>des</strong> Intra-<strong>EU</strong>-Handels führen könnte.<br />

Die Angebotswirkung (niedrigere Produktionskosten) der günstigeren Beschaffung von Vormaterialien<br />

<strong>und</strong> von Ausrüstungen dürfte <strong>die</strong> gegenteiligen Effekte der Beseitigung der Handelsschranken<br />

<strong>und</strong> <strong>des</strong> entsprechend intensiveren Wettbewerbs auf <strong>die</strong> westlichen Unternehmen mehr<br />

als ausgleichen <strong>und</strong> so ein stärkeres Wachstum <strong>die</strong>ses Sektors auch in den alten Mitgliedländern<br />

der <strong>EU</strong> zulasten anderer Wirtschaftsräume (auch der Schweiz ?) bewirken.<br />

Eher zu den Verlierern gezählt werden neben der Landwirtschaft auch <strong>die</strong> Nahrungsmittelindustrie<br />

<strong>und</strong> der Bergbau. In der nachstehenden Übersicht sind <strong>die</strong> Branchenergebnisse für einige<br />

Länder gemäss den genannten Stu<strong>die</strong>n zusammengestellt.<br />

Entwicklung der Produktion ausgewählter Industriezweige als Folge der Erweiterung<br />

Österreich Deutschland Italien Dänemark Niederlande<br />

Nahrungsmittel - - -<br />

Agrarprodukte - - +<br />

Transportausrüstungen + - + + +<br />

Landwirtschafts- <strong>und</strong> Industriemaschinen + +<br />

Maschinen <strong>und</strong> Elektroindustrie + + + + +<br />

Textilien + + +<br />

Leder + +<br />

Bekleidung +<br />

Chemische Erzeugnisse +<br />

Metallwaren + + + -<br />

Landwirtschaft<br />

Von besonderem Interesse sind naturgemäss <strong>die</strong> Auswirkungen auf <strong>die</strong> Landwirtschaft. Zum einen<br />

verbleibt bei landwirtschaftlichen Produkten <strong>und</strong> landwirtschaftlichen Verarbeitungserzeugnissen<br />

auch nach den Europäischen Verträgen von 1993 ein grosses Abbaupotenzial an<br />

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