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Bericht des Bundesrates ueber die EU-Osterweiterung und die ...

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2. Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum in der erweiterten <strong>EU</strong><br />

2.1. Wichtigste zu erwartende Effekte in der <strong>EU</strong> <strong>und</strong> in den neuen Mitgliedländern<br />

Für <strong>die</strong> Zusammenarbeit der <strong>EU</strong> mit jedem einzelnen osteuropäischen Land schufen <strong>die</strong> Europäischen<br />

Verträge von 1993 einen ersten institutionellen Rahmen. Für einen Grossteil der industriellen<br />

Erzeugnisse wurde durch Abbau eines bedeutenden Teils der Zölle <strong>und</strong> der mengenmässigen<br />

Beschränkungen ein recht weitgehender Freihandel eingeführt. Auch enthielten <strong>die</strong> Verträge erste<br />

Schritte zur Einführung <strong>des</strong> freien Dienstleistungsverkehrs. Landwirtschaftliche Erzeugnisse <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Produkte der Nahrungsmittelindustrie blieben jedoch noch ausgeschlossen. Mit dem Beitritt<br />

wurden sämtliche verbleibenden Hemmnisse abgebaut <strong>und</strong> insbesondere <strong>die</strong> zahlreichen technischen<br />

<strong>und</strong> administrativen Schranken (Zollformalitäten, technische Normen etc.) beseitigt.<br />

Der kürzlich erfolgte <strong>EU</strong>-Beitritt der mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen Länder (MOEL) wird <strong>die</strong><br />

marktwirtschaftliche Erneuerung <strong>die</strong>ser Volkswirtschaften nun zusätzlich beschleunigen, den<br />

Ressourceneinsatz optimieren, dank besserer Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Entwicklungsperspektiven<br />

<strong>die</strong> Investitionstätigkeit – aus eigenen Mitteln wie vor allem über ausländische Direktinvestitionen<br />

– verstärken <strong>und</strong> damit zu höherem wirtschaftlichem Wachstum <strong>die</strong>ser Volkswirtschaften<br />

führen.<br />

Wenn somit <strong>die</strong> Neumitglieder selbst zunächst einmal <strong>die</strong> Hauptnutzniesser sein werden, so wird<br />

sich <strong>die</strong> <strong>Osterweiterung</strong> auch auf <strong>die</strong> Volkswirtschaften <strong>des</strong> bisherigen <strong>EU</strong>-Raums in verschiedenster<br />

Weise positiv auswirken <strong>und</strong> zu höherem Wachstum führen. Zu erwähnen sind <strong>die</strong> mit<br />

dem höheren Wachstum der Volkswirtschaften der Neumitglieder verb<strong>und</strong>ene verstärkte Nachfrage<br />

nach Exporten <strong>des</strong> bisherigen <strong>EU</strong>-Raums, mit positiven Rückwirkungen auch auf <strong>die</strong> Investitionstätigkeit,<br />

<strong>die</strong> Verringerung der Transaktionskosten, <strong>die</strong> zunehmende Beschaffung kostengünstigerer<br />

Vorleistungen (Zwischenprodukte <strong>und</strong> Ausrüstungen) aus Osteuropa sowie ganz allgemein<br />

der Effizienzgewinn, der mit der Integration der Neumitglieder in den europäischen Binnenmarkt<br />

<strong>und</strong> einer daraus resultierenden Intensivierung <strong>des</strong> Wettbewerbs verb<strong>und</strong>en ist.<br />

Der Prozess der marktwirtschaftlichen Erneuerung <strong>und</strong> der Annäherung der osteuropäischen<br />

Länder an den Westen hat denn auch bereits deutliche Spuren im internationalen Handel hinterlassen.<br />

Seit dem Fall <strong>des</strong> Eisernen Vorhangs hat sich der Handel zwischen West- <strong>und</strong> Osteuropa<br />

rasch <strong>und</strong> nachhaltig entwickelt. Von 1989 bis 1999 ist das Volumen der <strong>EU</strong>-15-Exporte nach<br />

den Neumitgliedern auf das 3,9-fache gewachsen, <strong>die</strong> Exporte der MOEL nach der <strong>EU</strong>-15 sind<br />

im selben Zeitraum um das 3,1-fache gestiegen, d.h. mit jährlichen Zuwachsraten von 15% bzw.<br />

12%.<br />

2.2. Ergebnisse aus bestehenden Stu<strong>die</strong>n für <strong>die</strong> <strong>EU</strong><br />

2.2.1. Wirtschaftliche Auswirkungen in den neuen Mitgliedländern<br />

Alle verfügbaren Stu<strong>die</strong>n kommen zum Schluss, dass der Wachstumsgewinn der osteuropäischen<br />

Volkswirtschaften ungleich höher zu veranschlagen ist als <strong>die</strong> Stimulierung <strong>des</strong> Wachstums in<br />

den alten <strong>EU</strong>-Ländern. Die Gründe hiefür sind offenk<strong>und</strong>ig. Zu erwähnen ist <strong>die</strong> unterschiedliche<br />

Ausgangslage, indem <strong>die</strong> wirtschaftlichen Verzerrungen <strong>und</strong> das Potenzial für strukturelle Reformen<br />

trotz unverkennbarer Fortschritte hier noch besonders gross sind. Hinzu kommen <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Grössenordnungen der beiden Partner: Mit einem Anteil der Exporte nach der<br />

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