Bericht des Bundesrates ueber die EU-Osterweiterung und die ...
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machte der Güteraustausch der Schweiz mit den 10 Neumitgliedern 2003 0,9% (Exporte) bzw.<br />
0,6% (Importe) aus. Der Grad der Ostausrichtung der <strong>EU</strong>-15-Volkswirtschaften ist in<strong>des</strong>sen ausserordentlich<br />
unterschiedlich. Der <strong>EU</strong>-15-Durchschnitt wird durch Deutschland <strong>und</strong> vor allem<br />
durch Österreich nach oben gezogen, in den übrigen Ländern liegt er niedriger.<br />
Zwischen 1989 <strong>und</strong> 1999 wuchsen <strong>die</strong> Osteuropaexporte der <strong>EU</strong> auf das 3,9-fache, <strong>die</strong> Importe<br />
um das 3,1-fache. Die Schweizer Güterausfuhren nach den osteuropäischen Transformationsländern<br />
wuchsen von 1990 bis 2003 auf das 3,5-fache, unsere Einfuhren aus <strong>die</strong>sem Raum wuchsen<br />
auf das 5-fache.Wenn <strong>die</strong> Gesamtdynamik <strong>des</strong> Schweizer Osthandels mit jener der Mitgliedländer<br />
der <strong>EU</strong>-15 somit vergleichbar ist, so ergeben sich in den Handelsrichtungen Unterschiede.<br />
Die Schweiz vermochte bislang in etwas bescheidenerem Masse von den rasch wachsenden<br />
Märkten im Osten zu profitieren, scheint aber <strong>die</strong> Möglichkeiten der Beschaffung günstiger Vorleistungen<br />
(Ausgangsmaterialien <strong>und</strong> Ausrüstungen) <strong>und</strong> der Verlagerung gewisser Produktionsprozesse<br />
in nahe gelegene Standorte bislang konsequent zu nutzen.<br />
Ihren Handelsbilanzüberschuss mit den MOEL vermochte <strong>die</strong> Schweiz zwischen 1995 <strong>und</strong> 2002<br />
von CHF 1 Mrd. auf CHF 1.2 Mrd. zu erhöhen, während für <strong>die</strong> <strong>EU</strong>-15 eine Zunahme von <strong>EU</strong>R<br />
2.1 Mrd. auf <strong>EU</strong>R 17.6 Mrd. resultierte. Gemessen an ihrer Grösse startete <strong>die</strong> Schweiz somit von<br />
einem sehr hohen Niveau. Allerdings zeigt sich auch in <strong>die</strong>ser Kennziffer, dass Schweizer Unternehmen<br />
<strong>die</strong> Chancen auf den dynamischen MOEL-Märkten weniger weitergehend wahrgenommen<br />
haben als ihre Konkurrenz aus der <strong>EU</strong>-15.<br />
2.3.2. Branchenstruktur der Exporte<br />
Die Schweizer Exporte nach den osteuropäischen Ländern wurden im Jahr 2003 ausgeprägt von<br />
chemischen Erzeugnissen (43% der Ausfuhr, davon allein Pharmazeutika 32%) sowie von Investitionsgütern<br />
(Maschinen <strong>und</strong> Apparate sowie Instrumente, zusammen 30%) dominiert. Vor allem<br />
<strong>die</strong> Pharmaausfuhren profitierten von einem ausserordentlich rasch wachsenden Markt, sind sie<br />
doch von 1990 bis 2003 auf mehr als das 9-fache gestiegen. Uneinheitlich <strong>und</strong> insgesamt deutlich<br />
weniger günstig präsentiert sich <strong>die</strong> Entwicklung der Investitionsgüterausfuhren. Während <strong>die</strong><br />
Exporte der Elektroindustrie, mit einem Anteil von heute 9% an der Gesamtausfuhr, auf das 5fache<br />
stiegen, vermochten <strong>die</strong> Exporte <strong>des</strong> allgemeinen Maschinenbaus (mit einem Gewicht von<br />
heute noch 13,9%) über den ganzen Zeitraum nur gerade um 51% zuzulegen. Einen enormen<br />
Aufschwung nahmen <strong>die</strong> Kunststoffexporte, <strong>die</strong> sich im Laufe <strong>des</strong> Jahrzehnts mehr als verzehnfachten,<br />
deren Bedeutung in<strong>des</strong>sen mit einem Anteil von 2,5% noch begrenzt ist. Leicht überdurchschnittliche<br />
Zuwächse verzeichneten schliesslich <strong>die</strong> (in der <strong>EU</strong>-15 mehrheitlich ebenfalls<br />
zu den „Gewinnern“ gezählten) Textil- <strong>und</strong> Bekleidungs- sowie <strong>die</strong> Metallwarenexporte.<br />
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