Bericht des Bundesrates ueber die EU-Osterweiterung und die ...
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als Nicht-<strong>EU</strong>-Mitglied <strong>die</strong> Handels- <strong>und</strong> Wachstumswirkungen auf <strong>die</strong> schweizerische Volkswirtschaft<br />
abzuschätzen.<br />
An <strong>die</strong>se makroökonomische Betrachtung werden zwei Kapitel zu Bereichen anschliessen, welche<br />
für <strong>die</strong> Schweiz von besonderem Interesse sind: <strong>die</strong> Auswirkungen der Personenfreizügigkeit<br />
auf den Arbeitsmarkt <strong>und</strong> <strong>die</strong> Systeme der sozialen Sicherheit <strong>und</strong> <strong>die</strong> Auswirkungen der <strong>Osterweiterung</strong><br />
auf <strong>die</strong> Währungslage.<br />
Zusammenfassung <strong>und</strong> wirtschaftspolitisches Fazit<br />
Der vorliegende <strong>Bericht</strong> kommt zum Schluss, dass <strong>die</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Osterweiterung</strong> gesamtwirtschaftlich<br />
geringe, aber gr<strong>und</strong>sätzlich positive Auswirkungen haben wird für <strong>die</strong> Schweizer Wirtschaft.<br />
Nur wenige Änderungen ergeben sich im Rechtsrahmen für den Schweizer Aussenhandel mit<br />
Industriegütern, der sich seit Beginn der neunziger Jahre im Rahmen der Handelsverträge mit den<br />
mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen Ländern bereits dynamisch entwickelt hat. Gewisse Anpassungen<br />
sind im Handel mit Agrarprodukten <strong>und</strong> landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukten nötig. Als<br />
Nicht-Mitglied der Zollunion ist <strong>die</strong> Schweiz allerdings künftig dem Risiko von Handelsumlenkungen<br />
zugunsten der <strong>EU</strong>-15 Länder ausgesetzt. Die Bilateralen Verträge I reduzieren jedoch<br />
<strong>die</strong>se nachteiligen Effekte der Nicht-Mitgliedschaft in der Zollunion. Im Ergebnis wird der Handel<br />
mit der <strong>EU</strong> <strong>und</strong> ihren Mitgliedstaaten positive Impulse erfahren, mit positiven Rückwirkungen<br />
auf <strong>die</strong> Wirtschaftstätigkeit in der Schweiz.<br />
Mit der Ausweitung <strong>des</strong> <strong>EU</strong>-Binnenmarktes entsteht ein grösserer einheitlicher Absatzmarkt.<br />
Grosse Firmen werden Skaleneffekte stärker nutzen können, während kleine Firmen sich verstärkt<br />
spezialisieren werden. Kleinere Betriebe in traditionellen verarbeitenden Industrien stehen<br />
schon längere Zeit unter dem Druck der erfolgten Handelsliberalisierung, <strong>die</strong> günstigere Vorleistungen<br />
<strong>und</strong> Konsumgüterimporte mit sich bringt. Im Einklang mit den komparativen Vorteilen<br />
<strong>des</strong> Wirtschaftsstandortes Schweiz werden stark spezialisierte Betriebe in humankapital- <strong>und</strong><br />
innovationsintensiven Branchen weiter zulegen können. Exporte hochwertiger Dienstleistungen<br />
dürften auch eine Ausweitung erfahren. Diese strukturellen Anpassungen ergeben nicht nur <strong>die</strong><br />
angeführten gr<strong>und</strong>sätzlich positiven Auswirkungen auf <strong>die</strong> Schweizer Wirtschaft. Marktzugang<br />
dank Handel kann auch Marktzutritt dank Zuwanderung ersetzen.<br />
Angesichts <strong>des</strong> recht hohen Bildungsstan<strong>des</strong> in den neuen <strong>EU</strong>-Staaten werden das Ausmass <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Qualifikationsstruktur der zuwandernden Bevölkerung aus <strong>die</strong>sen Ländern primär durch <strong>die</strong><br />
Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen in der Schweiz bestimmt sein. Die jährliche Zuwanderung<br />
aus <strong>die</strong>sen Ländern wird auf anfänglich 4'600 Personen geschätzt <strong>und</strong> dürfte nach einigen<br />
Jahren abflachen. Die erwartete Zuwanderung ist also zahlenmässig moderat <strong>und</strong> zusätzlich mit<br />
Übergangsfristen <strong>und</strong> Kontingenten abgesichert. Allfällige negative Auswirkungen auf <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen<br />
Einheimischer werden zunächst durch eine Kontingentierung der Zuwanderung,<br />
einen Inländervorrang sowie systematische Kontrollen der Lohn- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />
begrenzt. Nach Ablauf der Übergangsregelungen im Jahr 2011 übernehmen <strong>die</strong> flankierenden<br />
Massnahmen <strong>die</strong>se Funktion allein. Das Risiko, dass <strong>die</strong> Aufwendungen der Sozialwerke als Folge<br />
der <strong>Osterweiterung</strong> erheblich ansteigen, ist gering.<br />
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