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Bericht des Bundesrates ueber die EU-Osterweiterung und die ...

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1. Einleitung<br />

Der Beitritt der mittel- <strong>und</strong> osteuropäischen Länder zur <strong>EU</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Integration ihrer Volkswirtschaften<br />

in den europäischen Binnenmarkt werden weitere tiefgreifende Veränderungen in den<br />

Volkswirtschaften der Neumitglieder selbst, aber auch Auswirkungen auf <strong>die</strong> westeuropäischen<br />

Volkswirtschaften haben: zunächst auf jene der bisherigen <strong>EU</strong>, dann aber auch auf jene der nicht<br />

voll in den Binnenmarkt integrierten EWR-Länder <strong>und</strong> schliesslich auf <strong>die</strong> Schweiz.<br />

Die Schweizer Volkswirtschaft wird gr<strong>und</strong>sätzlich auf zwei Wegen, direkt <strong>und</strong> indirekt, von den<br />

Auswirkungen der <strong>Osterweiterung</strong> betroffen: zunächst durch <strong>die</strong> direkten Handels-, Investitions-<br />

<strong>und</strong> Wachstumseffekte, <strong>die</strong> aus dem höheren Wachstum <strong>und</strong> der steigenden Nachfrage aus den<br />

Neumitgliedern resultieren; dann auch indirekt durch <strong>die</strong> Stimulierung <strong>und</strong> ein verstärktes<br />

Wachstum der <strong>EU</strong>-Volkswirtschaften <strong>und</strong> deren Auswirkungen auf <strong>die</strong> Schweizer Wirtschaft.<br />

D a s P o s t u l a t L o e p f e a l s A u s l ö s e r<br />

Mit <strong>die</strong>ser Begründung, nämlich dass der Integrationsprozess im Osten eine Dynamik entwickeln<br />

wird, welche für <strong>die</strong> Schweiz in wirtschaftlicher Hinsicht zentrale Auswirkungen haben kann <strong>und</strong><br />

dass <strong>die</strong> strategische Planung in <strong>die</strong>ser Frage <strong>des</strong>halb frühzeitig angegangen werden sollte, reichten<br />

Herr Nationalrat Loepfe <strong>und</strong> neun Mitunterzeichner am 16. April 2002 das folgende Postulat<br />

ein:<br />

« Soziale Marktwirtschaft <strong>und</strong> <strong>EU</strong>-<strong>Osterweiterung</strong> (P 02.3190)<br />

„Der Bun<strong>des</strong>rat wird eingeladen, einen <strong>Bericht</strong> zu verfassen, der <strong>die</strong> wirtschaftlichen Folgen<br />

e in e r m ö g l i c h e n E U -O s t e r w e i t e r u n g f ü r u n s e r L a n d a u f z e i g t . D i e s e r B e r i c h t s o l l i n s b e s o n d e r e<br />

<strong>die</strong> Aspekte Arbeitsmarkt, Preise <strong>und</strong> Konkurrenzfähigkeit der Schweizer KMU-Betriebe im e r -<br />

weiterten Binnenmarkt aufzeigen. Zudem wird <strong>die</strong> Osterweit erung im Falle einer Übernahme <strong>des</strong><br />

E u r o d u r c h d i e n e u e n M i t g l i e d s t a a t e n a u c h E i n f l u s s a u f d e n S c h w e i z e r F r a n k e n h a b e n . D e r B e -<br />

r i c h t s o l l d iesen Aspekt ebenfalls berücksichtigen.“<br />

Nachdem der Bun<strong>des</strong>rat sich bereit erklärt hatte, das Postulat entgegenzunehmen, hat es der Nationalrat<br />

am 4. Oktober 2002 überwiesen. Mit dem vorliegenden <strong>Bericht</strong> erfüllt der Bun<strong>des</strong>rat das<br />

Postulat Loepfe.<br />

B e m e r ku n g e n z u m V o r g e h e n<br />

Bei der Abfassung <strong>die</strong>ses <strong>Bericht</strong>es war zunächst festzustellen, dass bislang keine Stu<strong>die</strong>n erarbeitet<br />

worden waren, welche in umfassender Weise <strong>die</strong> möglichen Folgen für <strong>die</strong> schweizerische<br />

Volkswirtschaft analysieren. Hingegen sind im Auftrag der <strong>EU</strong>-Kommission <strong>und</strong> einzelner <strong>EU</strong>-<br />

Mitgliedländer eine Reihe von Stu<strong>die</strong>n zu den Auswirkungen der <strong>Osterweiterung</strong> auf <strong>die</strong> <strong>EU</strong>-<br />

Volkswirtschaft insgesamt sowie auf <strong>die</strong> Wirtschaft einzelner Mitgliedländer verfasst worden.<br />

Aus <strong>die</strong>sem Gr<strong>und</strong> werden in der Folge – im wesentlichen auf der Basis der Kommissionsstu<strong>die</strong>n<br />

– zunächst <strong>die</strong> Konsequenzen für <strong>die</strong> <strong>EU</strong>-Volkswirtschaften insgesamt dargelegt. Anschliessend<br />

wird versucht, in Analogie zu den verfügbaren Stu<strong>die</strong>n ähnlich gelagerter kleiner offener <strong>EU</strong>-<br />

Volkswirtschaften <strong>und</strong> unter Berücksichtigung der institutionellen Sonderstellung der Schweiz<br />

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