zuwanderungs - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend ...
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Teil A<br />
Handlungsfeld Interkulturelle Kompetenz und Öffnung<br />
dabei andere Hintergründe auszublenden. Die einseitige<br />
Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den<br />
kulturellen Hintergrund birgt das Risiko von falschen<br />
Zuschreibungen.<br />
Der öffentliche Dienst in Rheinland-Pfalz und<br />
auch viele Institutionen der Daseinsvorsorge befinden<br />
sich bereits im Prozess der interkulturellen<br />
Öffnung, nach wie vor aber bestehen Zugangsbarrieren<br />
<strong>für</strong> Menschen mit Migrationshintergrund.<br />
Das wird nicht selten als institutionalisierte Diskriminierung<br />
empfunden, auch wenn die bestehenden<br />
Angebote <strong>für</strong> sich in Anspruch nehmen,<br />
allen Menschen unabhängig von ihrem kulturellen<br />
Hintergrund offen zu stehen.<br />
Im Berichtszeitraum förderte die Landesregierung<br />
modellhafte Fortbildungsreihen zum Erwerb interkultureller<br />
Kompetenz <strong>für</strong> Führungskräfte und<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der öffentlichen<br />
Verwaltung in Rheinland-Pfalz. Die Landesregierung<br />
plant, die Gemeinsamen Zielvereinbarungen<br />
mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB)<br />
und dem Deutschen Beamtenbund zur Fort- und<br />
Weiterbildung in der rheinland-pfälzischen Landesverwaltung<br />
um den Aspekt der interkulturellen<br />
Kompetenz zu erweitern und dazu das in der Vereinbarung<br />
vorgesehene Verfahren zu nutzen<br />
(Näheres dazu siehe unter Pkt. 2.6 dieses Kapitels,<br />
S.18).<br />
Im Folgenden wird anhand der wichtigsten Beispiele<br />
dargestellt, wie die Ziele im Handlungsfeld<br />
Interkulturelle Kompetenz und Öffnung umgesetzt<br />
wurden.<br />
1 Organisations- und Leitbildentwicklung<br />
1.1 Dienstvereinbarung im <strong>Ministerium</strong><br />
<strong>für</strong> Arbeit, Soziales, Gesundheit, <strong>Familie</strong><br />
und Frauen<br />
Im Mai 2008 wurde die Dienstvereinbarung zur<br />
Förderung der personellen Vielfalt und zum<br />
Schutz vor Diskriminierung aktualisiert und von<br />
der Leitung und dem Personalrat des <strong>Ministerium</strong>s<br />
<strong>für</strong> Arbeit, Soziales, Gesundheit, <strong>Familie</strong> und<br />
Frauen (MASGFF) unterzeichnet. Sie ist eine<br />
wichtige Grundlage <strong>für</strong> die Entwicklung und<br />
14<br />
Durchführung von Maßnahmen im Bereich interkulturelle<br />
Kompetenz und interkulturelle Öffnung.<br />
Die Dienstvereinbarung legt fest, durch welche<br />
Maßnahmen die personelle Vielfalt bei den Beschäftigten<br />
des <strong>Ministerium</strong>s, einschließlich der<br />
Auszubildenden und Praktikanten, gefördert werden<br />
soll und welche Schutzmaßnahmen vor Diskriminierung<br />
im <strong>Ministerium</strong> ergriffen werden.<br />
Danach sollen z. B. die Texte von Stellenausschreibungen<br />
mit konkreten Hinweisen an Bewerberinnen<br />
und Bewerber ergänzt werden. Die Dienstvereinbarung<br />
wurde konsequenterweise als integraler<br />
Bestandteil in das übergeordnete Personalentwicklungskonzept<br />
„Pep-aktiv“ aufgenommen, sie<br />
ist ein weiterer Baustein der Personal- und Organisationsentwicklung<br />
des <strong>Ministerium</strong>s.<br />
Darüber hinaus enthält die Dienstvereinbarung<br />
auch interkulturelle Grundsätze <strong>für</strong> den Umgang<br />
mit Partnerinnen und Partnern, Auftragnehmerinnen<br />
und Auftragnehmern und Bürgerinnen und<br />
Bürgern. Sie geht damit über den Innenbereich<br />
und die Personalentwicklung hinaus.<br />
So wird aufgrund des <strong>Integration</strong>skonzepts der<br />
Landesregierung und der Dienstvereinbarung zur<br />
Förderung der persönlichen Vielfalt und zum<br />
Schutz vor Diskriminierung seit 2008 im MASGFF<br />
bei der Herausgabe von Informationsmaterialien<br />
geprüft, ob eine Übersetzung in verschiedene<br />
Sprachen erforderlich ist. Das gilt auch <strong>für</strong> die<br />
Homepage des <strong>Ministerium</strong>s <strong>für</strong> Arbeit, Soziales,<br />
Gesundheit, <strong>Familie</strong> und Frauen, auf der nach und<br />
nach Informationen übersetzt werden. Bereits<br />
umgesetzt wurde dies in einzelnen Projekten des<br />
<strong>Ministerium</strong>s. Weitere Angebote werden ab 2009<br />
folgen. Damit wird nicht zuletzt auch eine entsprechende<br />
Empfehlung der Rheinland-Pfälzischen<br />
Initiative <strong>für</strong> <strong>Integration</strong> 1 im Bereich des<br />
MASGFF umgesetzt.<br />
1.2 Das Projekt „Vielfalt bewegt“ und<br />
die Aktionspartnerschaft „Vorsprung<br />
durch Vielfalt“<br />
Das Projekt „Vielfalt bewegt“ konzentriert sich auf<br />
die Chancen, die sich aus der Heterogenität der<br />
rheinland-pfälzischen Bevölkerung ergeben. Ziel