zuwanderungs - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend ...
zuwanderungs - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend ...
zuwanderungs - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Teil A<br />
Handlungsfeld Bildung<br />
Bei schuleigenen Elternfortbildungsveranstaltungen<br />
werden Projekte, die der <strong>Integration</strong> von<br />
Schülerinnen und Schülern und ihrer Eltern mit<br />
Migrationshintergrund dienen, gezielt gefördert.<br />
Schulgesetzlich ist die Kooptierung eines Elternteils<br />
mit Migrationshintergrund auf allen Ebenen<br />
der Elternvertretungen verpflichtend, sofern es<br />
nicht ohnehin gewählt ist. In die unter Federführung<br />
der Koordinationsstelle <strong>für</strong> Elternarbeit ständig<br />
tagende Arbeitsgruppe „Kommunikation und<br />
Kooperation zwischen Elternhaus und Schule“<br />
wurde ein Elternvertreter mit Migrationshintergrund<br />
aufgenommen. Bei dem so genannten Multiplikatorenprojekt<br />
werden Migrantinnen und Migranten<br />
zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren<br />
ausgebildet, die vor Ort Elternarbeit machen, beispielsweise<br />
fremdsprachliche Elternabende mitgestalten.<br />
Die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren<br />
als Vertreterinnen und Vertreter von<br />
Verbänden fungieren als „Türöffner“ und helfen,<br />
Schwellenängste bei den Eltern abzubauen.<br />
■ Das Rucksack-Projekt in der<br />
Mainzer Neustadt<br />
Das Rucksack-Projekt als Angebot der Elternbildung<br />
ist in Rheinland-Pfalz bisher einmalig und<br />
konnte aufgrund der Unterstützung durch die<br />
Mainzer Lions Clubs, durch die Beauftragte der<br />
Landesregierung <strong>für</strong> Migration und <strong>Integration</strong><br />
beim <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Arbeit, Soziales, Gesundheit,<br />
<strong>Familie</strong> und Frauen, durch das <strong>Ministerium</strong> <strong>für</strong> Bildung,<br />
Wissenschaft, <strong>Jugend</strong> und Kultur sowie<br />
durch den Förderverein des Neustadt-Projektes<br />
tragfähig zustande kommen. Es wird im Neustadt-Projekt<br />
von ARBEIT & LEBEN gGmbH in<br />
Kooperation mit der Ganztagsgrundschule Goetheschule<br />
Mainz in einer Laufzeit vom 1. August<br />
2008 bis zum 31. Juli 2010 durchgeführt.<br />
Das Rucksackprojekt findet wöchentlich an der<br />
Goethegrundschule in der Mainzer Neustadt statt<br />
und richtet sich an Mütter türkischer Herkunft,<br />
deren <strong>Kinder</strong> zurzeit die erste Klasse besuchen.<br />
Um auch Müttern kleinerer <strong>Kinder</strong> die Teilnahme<br />
zu ermöglichen, findet parallel dazu eine <strong>Kinder</strong>betreuung<br />
statt. Die aktuell zehn Teilnehmerinnen<br />
erlernen unter Anleitung von vier Stadtteilmüttern<br />
mit türkischem Migrationshintergrund, wie<br />
42<br />
sie ihre <strong>Kinder</strong> thematisch und inhaltlich bei den<br />
Hausaufgaben unterstützen können. Sie vertiefen<br />
ihre Deutschkenntnisse in schulspezifischen Bereichen,<br />
der Kontakt zwischen Lehrkräften und Müttern<br />
wird gefördert. Es wurden bisher drei thematische<br />
Elternabende zu Erziehungsfragen<br />
durchgeführt, ein weiterer Elternabend wird in einer<br />
italienischen Elterngruppe angeboten. Das Angebot<br />
befindet sich in der Phase der Bekanntmachung<br />
und Etablierung. Die Einrichtung einer<br />
zweiten Müttergruppe ist in Vorbereitung.<br />
Das Konzept sieht vor, im zweiten Schuljahr<br />
2009/10 aus der Gruppe der Mütter, die die Begleitung<br />
selbst mit ihren <strong>Kinder</strong>n erlebt und<br />
durchgeführt haben, vier auszuwählen, die geeignet<br />
sind, das Programm gegen ein Anerkennungshonorar<br />
mit 16 bis 20 Müttern von Erstklässlern<br />
durchzuführen. Die Elternbegleiterinnen werden<br />
von einem Team der Anleiterinnen des Neustadt-<br />
Projektes supervidiert und unterstützt. Dieses<br />
Team wird gleichzeitig die Qualifikation <strong>für</strong> die<br />
Begleitung von Müttern der zweiten Klasse durchlaufen<br />
und 16 bis 20 Mütter anleiten. Am Ende<br />
des Schuljahres können auch hier wieder vier bis<br />
sechs Mütter als Elternbegleiterinnen <strong>für</strong> die<br />
zweite Klasse ausgewählt werden.<br />
Im Ergebnis wird nach den beiden Schuljahren ein<br />
Team von Anleiterinnen (vier Mütter mit Migrationshintergrund<br />
aus dem Team des Neustadt-Projektes)<br />
<strong>für</strong> die ersten beiden Klassen zur Verfügung<br />
stehen. Die Anleiterinnen und<br />
Elternbegleiterinnen werden <strong>für</strong> weitere Durchführungen<br />
des „Rucksack-Projektes“, gegebenenfalls<br />
auch an anderen Schulen von Mainz, zur Verfügung<br />
stehen.<br />
■ Das Projekt HIPPY<br />
HIPPY (Home Instruction for Parents of Preschool<br />
Youngsters) ist ein <strong>Familie</strong>nbildungsprogramm,<br />
das sich speziell an sozial benachteiligte <strong>Familie</strong>n<br />
mit <strong>Kinder</strong>n in den letzten beiden <strong>Kinder</strong>gartenjahren<br />
wendet. Ziel von HIPPY ist es, die Eltern zu<br />
Partnern der Bildungseinrichtungen zu machen<br />
und die Bildungschancen der <strong>Kinder</strong> deutlich zu<br />
verbessern. Im Rahmen des Programms werden<br />
Migrantinnen (überwiegend Mütter mit <strong>Kinder</strong>n