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Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Institut für <strong>Mikroelektronik</strong><br />
Lukas Bauer<br />
Kurzfassung (Abstract)<br />
Dissertation<br />
Perspektiven des modernen ASIC-Designs<br />
Kurzfassung (Abstract)<br />
Seite 103<br />
Das exponentielle Wachstum der <strong>Mikroelektronik</strong>, das etwa alle fünf Jahre eine Verzehnfachung der Schaltungskomplexitäten<br />
erlaubt, stellt den ASIC-Designer ständig vor neue Herausforderungen. Um von der<br />
Produktivität und Designsicherheit her <strong>mit</strong> dem Wachstum <strong>mit</strong>halten zu können, ist eine Revolution der<br />
Designmethoden in regelmäßigen Abständen unabdingbar. Die heute mögliche Totalintegration eines<br />
hochkomplexen Systems in einem Chip bringt jedoch nicht nur Probleme <strong>mit</strong> sich, sondern eröffnet dem<br />
Designer auch völlig neue Möglichkeiten.<br />
In der vorliegenden Arbeit wird zunächst, um den ASIC-Begriff indirekt zu definieren, kurz die historische<br />
Entwicklung integrierter Schaltungen vom ersten Transistor bis zum „System on a Chip“ beleuchtet; außerdem<br />
werden Motive für den ASIC-Einsatz aufgezeigt und die ASICs von den Märkten und Einsatzfeldern<br />
her gegenüber den Standardkomponenten abgegrenzt.<br />
Die technologischen und wirtschaftlichen Randbedingungen der ASIC-Integration werden anhand von 18<br />
Diagrammen erläutert, in denen die historische und die zu erwartende künftige Entwicklung der wichtigsten<br />
Größen dargestellt wird. Einige Kernparameter sind bis heute sehr steilen und lang anhaltenden exponentiellen<br />
Wachstumstrends gefolgt, die sich zumindest für die Laufzeit eines ASIC-Projekts fortsetzen<br />
dürften. Da das Wachstum technologisch gesehen ein ständiges Vordringen in neue Grenzbereiche erfordert<br />
und <strong>mit</strong> enormen Kostensteigerungen insbesondere bei der Maskenfertigung einhergeht, nehmen die<br />
Einrichtungskosten bei der ASIC-Produktion explosionsartig zu, was nur noch bei sehr großen Stückzahlen<br />
eine wirtschaftliche Fertigung erlaubt.<br />
Es werden zeitgemäße, in der Praxis erprobte Entwurfsstrategien vorgestellt, die der Fehlervermeidung und<br />
der Produktivitätssteigerung dienen. Hierzu zählen die Logiksynthese, der Einsatz von IPs und insbesondere<br />
die Verwendung grafischer HDL-Programme, die gegenüber der Programmierung in reinem HDL eine<br />
weitere Abstraktion und eine übersichtlichere Darstellung erlauben, welche intuitiv zu verstehen ist und<br />
grafisches HDL daher auch zu einer idealen Spezifikationsform macht. Durch den Einsatz von FPGA-Prototypenboards<br />
und das da<strong>mit</strong> mögliche Hardware-Software-Co-Design kann die Produktentwicklung<br />
zusätzlich beschleunigt und das Risiko in der Spezifikation reduziert werden. Bei der Layouterstellung<br />
wird die Einhaltung der Timing-Vorgaben in Deep-Submicron-Technologien durch die dominierenden Verdrahtungskapazitäten<br />
erschwert. Sie kann durch moderne Algorithmen beherrscht werden, die die Treiberstärke<br />
der Gatter an die Lastkapazitäten anpassen. In Zukunft wird aber eine weitere Verschmelzung von<br />
Synthese- und Layoutprogrammen erfolgen müssen, da<strong>mit</strong> bei der Optimierung der Schaltung die tatsächlichen<br />
Metallisierungskapazitäten berücksichtigt werden können. Anhand eines vollständigen, modernen<br />
Design Flows werden anschließend Möglichkeiten der lückenlosen Verifikation aller Schritte beschrieben,<br />
die eine Grundvoraussetzung für die ASIC-Entwicklung ist.<br />
Die Integration einer CPU in einem SoC eröffnet völlig neue Perspektiven im ASIC-Design und auch beim<br />
Produktionstest. Auf einem gewöhnlichen IC-Tester ist der Test des integrierten Speichers, insbesondere<br />
bei Flash-Blöcken, und der Test von Analogfunktionen recht aufwändig und aufgrund der langen Testzeiten<br />
auch kostspielig. Anhand konkreter Beispiele und vom Verfasser entwickelter Lösungen wird aufgezeigt,<br />
dass die CPU derartige Tests nicht nur (bis hin zum Selbsttest) unterstützen kann, sondern <strong>mit</strong>tels<br />
vergleichsweise einfacher Zusatzschaltungen auch in der Lage ist, die Eigenschaften der analogen Schaltungsteile<br />
durch eine Kalibrierung oder eine arithmetische Konditionierung zu verbessern und bei integrierten<br />
Speichern selbst noch zur Laufzeit defekte Speicherstellen auszumaskieren und durch intakte zu<br />
ersetzen. Hierdurch können die Testkosten reduziert und die Ausbeute erheblich gesteigert werden.<br />
Abschließend wird noch ein Strukturwandel in der Systemarchitektur beschrieben: Der Logikanteil eines<br />
ASICs schrumpft bei Verwendung modernster Technologien, selbst wenn er sich im Grenzbereich der von<br />
Spezifikation und Entwurf her handhabbaren Komplexitäten bewegt, auf eine fast verschwindend kleine<br />
Fläche zusammen. Das entstehende „Design Gap“ kann jedoch <strong>mit</strong> Speicher oder <strong>mit</strong> regulärer Logik aufgefüllt<br />
werden, um die technologischen Ressourcen voll auszuschöpfen. Da der Einsatz einer CPU immer<br />
vielfältigere Möglichkeiten der Programmierung und Konfiguration erlaubt, die der Verfasser in einem<br />
ASIC um ein dargelegtes neues Verfahren zur Steuerung von Timing-Eigenschaften erweitern konnte,<br />
schlägt er vor, eine Familie universeller ASICs zu definieren, die aufgrund der extremen Gatterdichte<br />
nahezu ohne Mehrkosten modular <strong>mit</strong> einer Vielzahl recht frei konfigurierbarer Schnittstellen und Funktionen<br />
ausgestattet werden kann. Hierdurch entstehen so universelle Schaltungen, dass über ihr breites<br />
Anwendungsfeld die geschilderte Stückzahlproblematik gelöst werden kann.