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pdf-Datei mit 72-dpi-Fotos - FG Mikroelektronik, TU Berlin

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Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />

Institut für <strong>Mikroelektronik</strong><br />

Lukas Bauer<br />

Dissertation<br />

Perspektiven des modernen ASIC-Designs<br />

Kapitel 5.1<br />

Seite 77<br />

nur der Aufwand der Testpatternerzeugung und die benötigte Tiefe des Patternspeichers im IC-<br />

Tester relevant. Bei beiden Parametern bietet das vorgestellte Verfahren Vorteile, da Testpattern<br />

nur zum Starten des Tests und zum Auslesen der Signaturen erforderlich sind, während die<br />

dazwischen liegende Testzeit beliebig gestreckt werden kann, ohne dass Änderungen der Eingangswerte<br />

oder Abfragen der Ausgänge erforderlich sind.<br />

Die korrekten Signaturen für den Ergebnisvergleich müssen dabei noch nicht einmal über eine<br />

Simulation generiert werden – diese würde auch extrem lange dauern – sondern können einfach<br />

am Tester er<strong>mit</strong>telt werden, indem mehrere ASICs getestet werden. Da unterschiedliche Fehler<br />

stets unterschiedliche Signaturen liefern und identische Fehler ausgeschlossen werden können,<br />

muss es sich bei der ersten Signatur, die bei zwei ASICs identisch ausgelesen wird, um den Sollwert<br />

handeln.<br />

Abbildung 5-2 zeigt neben den BILBO-Strukturen auch deren Ansteuerung über Datenregister,<br />

die entsprechend dem JTAG-Standard IEEE 1149.1 [27] über eine 5-Pin-Schnittstelle <strong>mit</strong><br />

genormten Protokoll seriell von außen zugänglich sind. Über Boundary-Scan-Register, die zwischen<br />

den Pads und dem Core der Schaltung angeordnet sind, kann dabei sowohl der Core <strong>mit</strong><br />

definierten Daten versorgt und seine Ausgangsleitungen abgefragt werden als auch die Peripherie<br />

des Chips getestet werden.<br />

Der serielle Zugang erlaubt so einen vollständigen Test des gesamten Core-Bereichs über diese<br />

fünf Leitungen, wo<strong>mit</strong> ein weiteres Problem gelöst werden kann: Eine Probe Card (Nadeladapter)<br />

zum Test des Grafikprozessors auf Wafer-Ebene hätte angesichts der enormen Anzahl von<br />

600 Pins weit über 100.000,- US-Dollar gekostet. Unter Verwendung des seriellen Interfaces hingegen<br />

kann ein Test von kleinen und <strong>mit</strong>tleren Serien <strong>mit</strong> einer wesentlich preiswerteren Probe<br />

Card erfolgen, die nur über Versorgungsspannungsanschlüsse und über die fünf seriellen Leitungen<br />

verfügt. Die Pads der Schaltung können dann erst an den gehäusten Chips getestet werden.<br />

5.1.2 Software-Speichertests <strong>mit</strong> Ausmaskierung defekter Bereiche<br />

Ein besonderes Problem beim Test integrierter Schaltungen stellen Speicher dar. Die möglichen,<br />

verschiedenartigen Ausfallprinzipien und Kopplungseffekte zwischen benachbarten Zellen (vgl.<br />

Abschnitt 4.4.2.4 auf Seite 66) erfordern Speichertests nach speziellen Algorithmen wie z. B.<br />

dem March-C-Algorithmus [24], der auf einem mehrmaligen Schreiben und Lesen verschiedener<br />

Werte in wechselnder Richtung basiert.<br />

Zur Durchführung des Tests sind zwei Verfahren gängige Praxis: Zum einen kann in einem Testmodus<br />

ein externer Zugang auf Daten-, Adress- und Steuerleitungen der Speicher freigeschaltet<br />

werden, so dass der IC-Tester die Ansteuerung und den Ergebnisvergleich ausführen kann. Zum<br />

anderen kann eine BIST-Logik in das ASIC integriert werden, die über eine Zustandsmaschine<br />

die Eingänge der Speicher kontrolliert und die Ausgänge observiert, um nach dem automatischen<br />

Ablauf des Tests das Ergebnis zu melden. Beiden Verfahren gemeinsam ist die Notwendigkeit,<br />

zumindest Multiplexer in die Eingangsleitungen der Speicher einzufügen, um zwischen den<br />

Testsignalen und den normalen Eingangssignalen umschalten zu können.<br />

In einem System <strong>mit</strong> integrierter CPU hingegen ist ein weitaus einfacheres Verfahren denkbar:<br />

Die CPU kann einen Speichertest in Software durchführen und das Ergebnis über Datenoder<br />

I/O-Leitungen dem Tester melden. Dazu kann eine Testsoftware, die den Speicher z. B. nach<br />

dem March-C-Algorithmus testet, in einen kleinen Bereich des Chip-internen Speichers kopiert<br />

und dort ausgeführt werden, oder die Software läuft aus einem externen Speicher, dessen Ausgangsdaten<br />

in einer Simulation als Bestandteil der Testvektoren abgespeichert und beim Test<br />

vom IC-Tester angelegt werden. Die Vorteile eines Selbsttests (BIST) bleiben bei diesem Verfah-

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