pdf-Datei mit 72-dpi-Fotos - FG Mikroelektronik, TU Berlin
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Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Institut für <strong>Mikroelektronik</strong><br />
Lukas Bauer<br />
Dissertation<br />
Perspektiven des modernen ASIC-Designs<br />
Diese Gehäuse wurden in einer neu entwickelten<br />
Technologie aus eloxierten Aluminiumplatten<br />
hergestellt, in die eine Cavity zur Aufnahme des<br />
Dies gefräst wurde und auf deren Oberfläche in<br />
einer Feinstleitertechnik <strong>mit</strong> Leiterbahnbreiten<br />
und -abständen von ca. 30μm in einer einlagigen<br />
Verdrahtung die kompletten Verbindungen von<br />
den Bondfingern zu den Ball-Pads aufgebracht<br />
wurden. In enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> Olin<br />
konnte dabei eine 600polige Variante der Gehäuseserie<br />
entwickelt werden (vgl. Abbildung 5-<br />
12), die <strong>mit</strong> 12 US-Dollar pro Gehäuse (bei<br />
Kleinmengen) ein optimales Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis bot.<br />
Da sich der Die auf der gleichen Seite befindet<br />
wie die Balls („Cavity Down“), sind insbesondere<br />
die thermischen Eigenschaften des Gehäuses<br />
hervorragend, was angesichts der hohen<br />
Verlustleistung des Grafikprozessors von ca. 12<br />
Watt entscheidend war. Das Aluminium-Substrat<br />
dient dabei der Wärmeverteilung. Bereits ohne<br />
Kapitel 5.2<br />
Seite 89<br />
Kühlkörper wird über die Gehäuseoberfläche zur Luft und über die Balls zur Platine so viel Energie<br />
abgeführt, dass sich ein Wärmewiderstand von nur Θ ja = 8°C/W ohne Luftstrom ergibt. Bei<br />
Verwendung eines flächig auf die glatte Gehäuseoberseite aufgeklebten Kühlkörpers ergibt sich<br />
zu diesem ein Wärmewiderstand von lediglich Θ jc = 0,5°C/W.<br />
Auch die elektrischen Eigenschaften sind aufgrund der für die Signalleitungen verwendeten<br />
Dünnfilmtechnik sehr günstig; so ergeben sich insbesondere sehr niedrige Induktivitäten der Verbindungen<br />
innerhalb des Gehäuses, ein geringes Übersprechen der Signale, und das Aluminiumsubstrat<br />
dient gleichzeitig als Abschirmung. So eignen sich derartige BGA-Gehäuse nach<br />
Herstellerangaben (Olin, Fujitsu) für Taktfrequenzen bis 2,5GHz.<br />
BGA-Gehäuse erlauben dabei durch die flächige Anordnung der Balls extrem hohe Anschlusszahlen<br />
bei eher moderaten Anschlussdichten: Der Ball Pitch von BGAs liegt bei 1,27mm, bei<br />
Micro-BGAs derzeit zwischen 0,65mm und 1,0mm, wobei allerdings noch Steigerungen der<br />
Dichte möglich sind. BGAs <strong>mit</strong> über 2000 Anschlüssen werden heute bereits eingesetzt.<br />
Darüber hinaus erlauben BGAs äußerst flexible<br />
Lösungen, die bei Plastikgehäusen <strong>mit</strong><br />
gestanztem Lead Frame kaum möglich sind.<br />
Insbesondere Mehrchip-Module lassen sich<br />
als PBGAs fast ohne zusätzliche technologische<br />
Anforderungen realisieren. So erforderte<br />
die in Abschnitt 3.1.2 auf Seite 19 geschilderte<br />
technologische Unvereinbarkeit einer DRAMund<br />
Flash-Integration in einem konzipierten<br />
ASIC-Projekt den gemeinsamen Aufbau eines<br />
Abbildung 5-12: Aluminium-BGA-Gehäuse <strong>mit</strong> 600<br />
Anschlüssen (Originalgröße 45×45mm), hier <strong>mit</strong><br />
einem Testchip für Zuverlässigkeitsuntersuchungen<br />
Lötseite<br />
Abbildung 5-13: Studie eines 2-Chip-BGA-Gehäuses<br />
(1 ASIC und 1 SDRAM, Originalgröße 19×11mm)<br />
ASICs <strong>mit</strong> internem Flash und eines SDRAMs in einem möglichst kleinen Gehäuse. Eine geeignete<br />
Lösung als 2-Chip-PBGA, bei der beide Dies in Chip-on-Board-Technik auf ein FR4-Substrat<br />
gebondet werden, zeigt Abbildung 5-13.<br />
ASIC<br />
SDRAM