pdf-Datei mit 72-dpi-Fotos - FG Mikroelektronik, TU Berlin
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Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Institut für <strong>Mikroelektronik</strong><br />
Lukas Bauer<br />
Dissertation<br />
Perspektiven des modernen ASIC-Designs<br />
Kapitel 4.1<br />
Seite 28<br />
nicht erlernt werden, sondern werden bei der Beschreibung von den grafischen Elementen abgelöst<br />
und bei der Übersetzung in korrektes Verilog oder VHDL automatisch erzeugt.<br />
4.1.2.4 Integrierte Simulationsmöglichkeiten<br />
Zur Fehlererkennung verfügt Speedchart über einen sehr komfortablen, integrierten Simulator.<br />
Hierzu können zunächst Testmuster in einer wiederum formal vereinfachten HDL-Version eingegeben<br />
und bei Bedarf in VHDL oder Verilog übersetzt werden. Die Speedchart-interne Simulation<br />
kann aber auch ohne Übersetzung sofort gestartet werden. Die Auswahl der darzustellenden<br />
Signale und Variablen, Ports und Wires kann textuell oder durch Anklicken in der Grafik geschehen.<br />
Bei der Simulation können die Werte der ausgewählten Objekte gleichzeitig als Liste der<br />
momentanen Werte und als Kurvenformen dargestellt werden, wobei bei ausgewählten Zustandsmaschinen<br />
der Name des aktuellen Zustandes angezeigt wird und bei Vektoren und Integers verschiedene<br />
Zahlenformate gewählt werden können. Als Besonderheit werden während der<br />
Simulation die gerade aktiven Zustände und die durchlaufenen Transitionen in den Zustandsmaschinen<br />
grafisch hervorgehoben, so dass eine anschauliche Animation entsteht.<br />
Während der integrierte Simulator das Design nicht compiliert und daher zwar schnell anläuft,<br />
aber relativ langsam simuliert, unterstützt Speedchart auch die Anbindung eines externen Simulators<br />
wie z. B. Verilog-XL oder Modelsim. Hierbei werden Design und Stimuli in die entsprechende<br />
Hardwarebeschreibungssprache übersetzt und der externe Simulator gestartet. Durch die<br />
Integration Speedchart-eigener Routinen in das ausführbare Programm des externen Simulators<br />
ist es dabei weiterhin möglich, den Simulator interaktiv zu steuern und Kurvenformen während<br />
der Simulation <strong>mit</strong>laufen zu lassen.<br />
Zusätzlich bietet Speedchart die Möglichkeit, in der Darstellung als Kurvenformen die Ergebnisse<br />
verschiedener Simulationen zu vergleichen und die Unterschiede grafisch hervorzuheben.<br />
Hierdurch kann z. B. überprüft werden, ob eine Schaltungsänderung unerwünschte Nebeneffekte<br />
hat, indem <strong>mit</strong> Testmustern, die die unveränderten Funktionen stimulieren, Simulationen der<br />
alten und neuen Schaltung durchgeführt und die Ergebnisse verglichen werden. Außerdem<br />
besteht die Möglichkeit, Simulationsergebnisse von extern durchgeführten Simulationen einzuladen.<br />
Es kann so<strong>mit</strong> auch eine Cross-Simulation von Verhaltensbeschreibung und synthetisierter<br />
Netzliste in Speedchart ausgewertet werden.<br />
4.1.2.5 Klassische Entwurfsmethoden und grafisches VHDL im Vergleich<br />
Um den immer höher werdenden Grad der Abstraktion und anschließend den Produktivitätsgewinn<br />
beim Vergleich von Schematics, VHDL-Texten und grafischem HDL quantitativ beurteilen<br />
zu können, wurden Untersuchungen an zehn Beispielschaltungen durchgeführt. Die Module, die<br />
in Tabelle 4-1 aufgeführt sind, sind Teilmodule eines ISDN-Controllers [A-17] <strong>mit</strong> integrierter<br />
ARM7-RISC-CPU. Sie wurden als typische Teilschaltungen aus dem Controller- und Datenpfadbereich<br />
ohne große Redundanz und ohne Arithmetik- oder Speichereinheiten ausgewählt.<br />
Als Vergleichsmaß wurden dabei keine Komplexitätsmaße benutzt, da diese den intellektuellen<br />
Gehalt einer Schaltung wiedergeben und so<strong>mit</strong> bei unterschiedlichen Repräsentationen der gleichen<br />
Schaltung stets denselben Wert ergeben hätten, sondern Kennzahlen für den Umfang einer<br />
Repräsentation, indem für den Vergleich die Anzahl der jeweils die Schaltung vollständig<br />
beschreibenden Elemente bestimmt wurde: