pdf-Datei mit 72-dpi-Fotos - FG Mikroelektronik, TU Berlin
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Technische Universität <strong>Berlin</strong><br />
Institut für <strong>Mikroelektronik</strong><br />
Lukas Bauer<br />
Dissertation<br />
Perspektiven des modernen ASIC-Designs<br />
Kapitel 4.1<br />
Seite 38<br />
Scan-Zellen an jedem Port und die Verdrahtungsreihenfolge sind im Synthesescript zu spezifizieren.<br />
Im Datenpfadbereich ist Synopsys sogar in der Lage, die Verteilung von kombinatorischer Logik<br />
relativ zu vorhandenen Pipeline-Stufen zu verändern („distribute logic“), um durch eine gleichmäßige<br />
Logiktiefe zwischen den Pipeline-Stufen eine maximale Taktfrequenz zu erreichen. Dies<br />
ermöglicht es, die einfache und abstrakte Beschreibung der arithmetischen und logischen Funktionen<br />
beizubehalten und dennoch eine optimale Pipeline-Struktur zu erreichen.<br />
Mit speziellen Befehlen im Synthesescript schließlich ist es zusätzlich möglich, die Schaltung<br />
per Hand zu modifizieren, indem Elemente platziert, gelöscht, umverdrahtet oder anders gruppiert<br />
werden. So kann eine Umstrukturierung der Schaltungshierarchie durchgeführt werden, um<br />
die modulare Layouterstellung zu unterstützen, es können weitere technologiespezifische Elemente<br />
wie beispielsweise Power Pads, Clock-Oszillatoren oder Bus Holder an bidirektionalen<br />
Bussen eingefügt werden, und beim Einbau von Teststrukturen können die erforderlichen Steuersignale<br />
und Testmultiplexer korrekt angeschlossen werden.<br />
Die modifizierenden Funktionen sollten nach Möglichkeit nur dort eingesetzt werden, wo technologiespezifische<br />
Anpassungen das erfordern, und nicht, um Funktionalitäten dort zu ändern,<br />
wo das auch in der HDL-Beschreibung möglich wäre. Nur so ist eine klare Trennung der funktionalen<br />
Spezifikation in HDL und der technologiespezifischen Umsetzung im Synthesescript<br />
gewährleistet.<br />
Eine wesentliche Funktion, die Synthese des Clock Trees, wird man bei den Syntheseprogrammen<br />
allerdings vergeblich suchen, da geringe Werte von Clock Skew und Durchlaufzeit nur<br />
erreicht werden können, wenn durch kürzestmögliche Verdrahtungslängen im Clock Tree minimale<br />
und gleichmäßig verteilte Lasten auch im Layout gewährleistet bleiben. Da die Synthese<br />
das Layout aber nicht kontrollieren kann, sollte der Clock Tree erst im Place-&-Route-Programm<br />
nach der Positionierung der Flipflops erzeugt werden.