03.08.2013 Aufrufe

Sicherheit in Rechnernetzen - Professur Datenschutz und ...

Sicherheit in Rechnernetzen - Professur Datenschutz und ...

Sicherheit in Rechnernetzen - Professur Datenschutz und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.4 Der s 2 -mod-n-Pseudozufallsbitfolgengenerator: Kryptographisch starke Konzelation<br />

(n, x), <strong>und</strong> evtl. <strong>in</strong>ternen Zufallsentscheidungen von W. Heißen also die vier Wurzeln von<br />

x etwa ±w ′ <strong>und</strong> ±w ′′ , so hätte W als Ausgabe w ′ gehabt, ganz egal ob außen w = ±w ′<br />

oder w = ±w ′′ gewählt wurde, denn das sieht man x nicht an. Da außen zufällig gewählt<br />

wird, treten alle 4 Werte gleichwahrsche<strong>in</strong>lich als w auf. Mit Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit 1/2 ist<br />

also w ±w ′ was noch zu zeigen war. 41<br />

• Man nimmt an, daß es auch schwer ist, zu testen, ob x ∈ Z ∗ n e<strong>in</strong> Quadrat ist, aber dies konnte<br />

man bisher nicht beweisen. Man macht daher e<strong>in</strong>e Quadratische-Reste-Annahme: QRA<br />

(„quadratic residuosity assumption“, ähnlich der Faktorisierungsannahme). Man muß dabei<br />

zwei E<strong>in</strong>schränkungen machen:<br />

1. Es gibt e<strong>in</strong>en schnellen Algorithmus zur Berechnung von Jacobi-Symbolen, auch<br />

wenn p <strong>und</strong> q nicht bekannt s<strong>in</strong>d (mit dem sog. quadratischen Reziprozitätsgesetz).<br />

Dieser wird im folgenden nicht gebraucht. Es bedeutet aber, daß jemand, dem man<br />

x mit ( x<br />

n ) = −1, vorlegt, sehr wohl bestimmen kann, daß x QRn. Man beschränkt<br />

die Annahme daher auf die x mit ( x<br />

n ) = +1.<br />

2. Man kann für zufälliges x ∈ QRn mit ( x<br />

n ) = +1 natürlich schon durch re<strong>in</strong> zufälliges<br />

Raten mit Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit 1/2 richtig raten, ob x ∈ QRn. Man verlangt daher nur,<br />

daß ke<strong>in</strong> polynomialer (Rate-) Algorithmus R es wesentlich besser kann.<br />

Sei noch qr das Prädikat, ob etwas e<strong>in</strong> quadratischer Rest ist, d.h.<br />

Die Annahme lautet damit<br />

⎧<br />

⎪⎨ true, falls x ∈ QRn qr(n, x) ≔ ⎪⎩ false, sonst.<br />

Annahme QRA: Für jeden (probabilistischen) polynomialen Algorithmus R <strong>und</strong> jedes Polynom<br />

Q gilt: Es existiert e<strong>in</strong> L, so daß für alle l ≥ L gilt: Wenn p, q als zufällige<br />

Primzahlen der Länge l gewählt werden, n := p · q, <strong>und</strong> x zufällig unter den Restklas-<br />

41 Ganz formal: Die Annahme, W sei e<strong>in</strong> „guter“ Wurzelziehalgorithmus, ist gerade der Gegensatz zur Fußnote zu<br />

„Wurzelziehen (mod n) schwer“. Es existiert also doch e<strong>in</strong> Polynom Q, so daß doch für unendlich viele l gilt:<br />

Wenn p, q als zufällige Primzahlen der Länge l gewählt werden, n := p · q, <strong>und</strong> x zufällig aus QR n, so gilt<br />

W(W(n, x) ist Wurzel aus x) > 1<br />

. (3.6)<br />

Q(l)<br />

Zeigen müssen wir, daß F der Faktorisierungsannahme widerspricht, d. h. daß es e<strong>in</strong> Polynom R gibt, so daß für<br />

unendlich viele l gilt: Wenn p, q als zufällige Primzahlen der Länge l gewählt werden <strong>und</strong> n := p · q, so gilt<br />

W(F (n) = (p; q)) > 1<br />

. (3.7)<br />

R(l)<br />

Dies wird für R := 2Q <strong>und</strong> dieselben l’s wie <strong>in</strong> (3.6) gezeigt: Sei e<strong>in</strong> solches l gegeben. Man entnimmt der<br />

Beschreibung von F , daß dort x zufällig aus QR n gewählt wird (denn jedes dieser x’e hat genau 4 Wurzeln,<br />

kommt also bei 4 der gleichwahrsche<strong>in</strong>lichen w’s vor). Beim Aufruf von W liegen also alle Voraussetzungen von<br />

(3.6) vor, so daß (3.6) gilt. Nun folgt wie oben im Haupttext, daß <strong>in</strong> der Hälfte der Fälle w ′ w <strong>und</strong> somit F<br />

erfolgreich ist. Insgesamt gilt dies also mit Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit l/(2 · Q(l)), wie behauptet. Damit haben wir ganz<br />

formal gezeigt: „Wurzelziehen leicht ⇒ Faktorisieren leicht“.<br />

99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!