05.08.2013 Aufrufe

Topthema: - Profiler24

Topthema: - Profiler24

Topthema: - Profiler24

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

36<br />

IT Software-Piraterie<br />

<br />

MICROSOFT SCHWÄRZT BILDSCHIRME<br />

Microsoft erklärte den 21. Oktober zum Global Anit-<br />

Piracy Day und startete weltweit einen groß angelegten<br />

Feldzug gegen Software-Piraten. Auf einer animierten<br />

Weltkarte konnte man nachverfolgen, welche Aktionen<br />

in 48 Ländern gefahren werden. In den USA wurden<br />

20 Händler verklagt, die angeblich Office-Produkte<br />

illegal weitervertrieben haben sollen. In China gingen<br />

die Bildschirme vieler Benutzer aus, da sie eine über<br />

das Internet durchführte Gültigkeitsprüfung nicht<br />

bestanden haben. Der Bildschirmhintergrund färbte<br />

sich schwarz und ein Pop-Up warnte vor dem Gebrauch<br />

nicht lizensierter Software. Dies soll sich 45<br />

Tage lang jede Stunde wiederholen. Allerdings soll der<br />

Gebrauch laufender Programme nicht beeinträchtigt<br />

werden und es kann danach wieder normal weitergearbeitet<br />

werden. Über Aktionen in Deutschland wurde<br />

nichts bekannt. Trotzdem sind illegale Kopien auch in<br />

Deutschland ein Problem. So ist zwar der der Anteil<br />

unlizenzierter Software 2007 um einen Prozentpunkt<br />

auf 27 Prozent zurückgegangen – immerhin entspricht<br />

dies Programmen im Wert von 1,33 Milliarden Euro,<br />

rund 30 Millionen mehr als im vorangegangenen<br />

Jahr – die Piraterierate liegt aber immerhin noch bei<br />

27 Prozent.<br />

2007 REKORDJAHR FÜR DIE ERMITTLUNGSARBEIT IN<br />

DEUTSCHLAND: STEIGERUNG UM 150%<br />

Unternehmen in Deutschland haben im Jahr 2007<br />

so viel Geld für den Einsatz unlizenzierter Software<br />

bezahlen müssen wie nie zuvor: Insgesamt 2,8<br />

Millionen Euro mussten ertappte Lizenzsünder an<br />

Schadensersatz und Lizenzierungskosten (2006: 1,1<br />

Mio. Euro) zahlen. Wie in den vergangenen Jahren<br />

auch stammte ein großer Teil (24 %) der untersuchten<br />

Unternehmen aus dem Agenturensektor (Marketing-,<br />

Werbungs-, Webdesign- und Grafikunternehmen)<br />

sowie aus dem Finanz-, Beratungs-, Rechts- und allgemeinen<br />

Dienstleistungsgeschäft (21 %). Der Erfolg<br />

des Ermittlungsprogramms der BSA liegt im immer<br />

engagierteren Vorgehen von Polizei und Staatsanwaltschaften<br />

gegen Raubkopien begründet. Aber auch die<br />

kontinuierliche Informationsarbeit der BSA führte zu<br />

verstärkten Hinweisen auf den illegalen Einsatz von<br />

Software in deutschen Unternehmen.<br />

SÜDLICHE BUNDESLÄNDER WEITERHIN FÜHREND BEI<br />

DER ZAHL DER FÄLLE<br />

Wie auch in den Jahren davor stammten die meisten<br />

Hinweise auf unlizenzierte Software, und damit auch<br />

die größte Zahl der Ermittlungsfälle, aus Baden-Württemberg<br />

und Bayern. Mit 21 % bzw. 20 % verdrängten<br />

sie damit das Land Nordrhein-Westfalen (17 %) vom<br />

ersten Rang bei den Fallzahlen.<br />

VERLAGERUNG DER SOFTWAREPIRATERIE BRINGT<br />

WELTWEITEN ANSTIEG<br />

Weltweit ist Softwarepiraterie deutlich auf dem<br />

Vormarsch: der Anteil unlizenzierter Programme (die<br />

sogenannte „Piraterierate“) stieg um drei auf 38 Prozent<br />

an, der Umsatzausfall für die Hersteller kletterte<br />

um 8 Mrd. auf 48 Mrd. US-Dollar (USD). Dieser Trend<br />

liegt vor allem in einer Verlagerung des Phänomens<br />

Softwarepiraterie in wachstumsstarke Schwellenländer<br />

begründet.<br />

Das Marktforschungsinstitut IDC untersuchte 2007 zum<br />

fünften Mal in Folge im Auftrag der Business Software<br />

Alliance (BSA) die Entwicklung der Softwarepiraterie.<br />

Die „Fifth Annual BSA and IDC Global Software Piracy<br />

Study“ umfasst in diesem Jahr 108 Länder. Wie in<br />

Deutschland, so ist auch in vielen westlichen Staaten<br />

die Piraterierate 2007 leicht gesunken, während der<br />

Umsatzausfall entweder sank oder stagnierte. EU-weit<br />

verringerte sich der Anteil raubkopierter Software von<br />

36 auf 35 Prozent, die Schadensumme sank trotz der<br />

Erweiterung des Staatenbundes um die beiden Staaten<br />

Bulgarien und Rumänien von 8,8 auf 8,5 Mrd. Euro.<br />

Mit Luxemburg, das in diesem Jahr zum ersten Mal<br />

untersucht wurde, hat die EU sogar das Land mit der<br />

weltweit zweitniedrigsten Piraterierate überhaupt (21<br />

Prozent hinter der USA mit 20 Prozent).<br />

Die IDC zeichnet ein differenziertes Bild der weltweiten<br />

Entwicklung. Einerseits geht die Piraterierate in 67 der<br />

untersuchten Länder zurück und steigt nur in acht<br />

an, gleichzeitig gewinnen diejenigen Länder, deren<br />

Piraterieraten besonders hoch sind – Schwellenländer,<br />

Entwicklungsländer und Märkte mit dynamischem<br />

Wachstum – an Gewicht. Ihr Anteil am IT-Umsatz steigt<br />

überproportional, und somit führen ihre immer noch<br />

hohen Piraterieraten zu einem Anstieg des weltweiten<br />

Durchschnitts. Dieser Effekt wird auch dadurch nicht<br />

gebrochen, dass Länder wie etwa Russland den<br />

stärksten Rückgang der Rate verzeichnen (von 80<br />

auf 73 Prozent). Die BRIC-Staaten (Brasilien, Russland,<br />

Indien und China) machen nun etwa ein Drittel des<br />

weltweiten Umsatzausfalls aus (14,4 Mrd. USD), mehr<br />

als die Region Nordamerika (9,1 Mrd. USD) oder die<br />

EU (12,4 Mrd. USD).<br />

„Zum Ende des Jahres 2007 waren weltweit über<br />

eine Milliarde PCs im Einsatz, und beinahe jeder<br />

zweite davon setzte Raubkopien ein“, erklärt John<br />

Gantz, Chief Research Officer der IDC. „Diese Studie<br />

zeigt, dass die Antipirateriemaßnahmen von Regierungen<br />

und Industrie in vielen Ländern erfolgreich<br />

sind. Sie werden ihre Aufmerksamkeit allerdings<br />

vermehrt dem Kampf gegen Raubkopien in stark<br />

wachsenden Märkten zuwenden.“<br />

DIE DEUTSCHE IT-BRANCHE: MOMENTAUFNAHME UND<br />

WEITERE ENTWICKLUNG<br />

IDC schätzt, dass für jeden Euro, der für legale<br />

Software ausgegeben wird, zusätzliche 1,25 Euro für<br />

Dienstleistungen wie Installation, Schulung oder Wartung<br />

generiert werden. Da die meisten dieser Services<br />

lokal erbracht werden, ist dies ein Umsatz, der direkt<br />

einheimischen Unternehmen zugute kommt. Eine<br />

Studie vom Mai 2007 beziffert den Anteil unlizenzierter<br />

Software auf PCs in Deutschland mit 28 Prozent. Die<br />

BSA erachtet es daher als eine ihrer Hauptaufgaben<br />

kleine und mittelständische Unternehmen über die<br />

Risiken und rechtlichen Konsequenzen des Einsatzes<br />

unlizenzierter Software aufzuklären.<br />

Die IDC analysierte im Zuge der Studie die Bedeutung<br />

des Wirtschaftszweiges IT im Jahr 2007 und prognostizierte<br />

seine Entwicklung bis zum Jahr 2011. So<br />

waren im vergangenen Jahr 554.000 Menschen in den<br />

vier Zweigen der IT-Industrie beschäftigt: 68.000 im<br />

Hardwaresektor, 47.000 im Softwaresektor, 258.000<br />

im Dienstleistungsbereich und 181.000 in Handel<br />

und Vertrieb. Selbst bei gleich bleibender Softwarepiraterierate<br />

winkt hier vor allem der Softwarebranche<br />

mit einer jährlichen Wachstumsrate von 2,8 Prozent

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!