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Topthema: - Profiler24

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38<br />

IT Mobility<br />

<br />

NUTZEN UND RISIKEN DES MOBILEN INTERNETS<br />

UND DATENZUGRIFFS<br />

Der Begriff „Mobile Internet“ bezeichnet dabei die Nutzung von Internetangeboten<br />

über das Mobiltelefon. Dies schließt sowohl das Surfen im „klassischen“ Internet<br />

ein – das dem Nutzer über seinen Heim-PC vertraut ist, jedoch jetzt im neuen Gewand<br />

über das Endgerät Mobiltelefon – insbesondere aber auch die Nutzung von<br />

Online-Angeboten, die speziell für das Mobiltelefon entwickelt wurden. Hierzu hat<br />

Deloitte im Rahmen der Studie “Web-to-go” ( www.deloitte.com) Interviews mit 20<br />

Fachleuten aus der Mobile-Internet-Branche geführt. Möglich machen den Internetzugang<br />

auf dem Handy gleich mehrere Übertragungsstandards. Neben Technologien<br />

wie EDGE, WLAN oder WiMAX ist UMTS (Universal Mobile Telecommunications<br />

System) mit seinen Ausbaustufen der maßgebliche Standard. Mit Mobiltelefonen<br />

der 3. Generation (3G) ist über UMTS bereits seit 2004 ein Download von Datenpaketen<br />

mit einer Geschwindigkeit von bis zu 384 kbit/s möglich; die Ausbaustufe<br />

HSPA (3,5G), über die seit 2008 in Deutschland weitgehend flächendeckend mobil<br />

gesurft werden kann, hat die Geschwindigkeit auf bis zu 14,6 Mbit/s erhöht; und der<br />

geplante Ausbau der „Long Term Evolution“ (LTE) mit HSOPA hin zur 4. Generation<br />

(4G) wird in den Jahren ab 2010 sogar Downlink-Raten von bis zu 100 Mbit/s<br />

ermöglichen. Jedoch setzen einige Marktteilnehmer auch noch auf den Standard<br />

EDGE (Enhanced Data Rates for GSM Evolution), der als Weiterentwicklung von GSM<br />

und GPRS für den Datenverkehr ursprünglich als Übergangsschritt auf dem Weg<br />

hin zu UMTS angesehen wurde. Das flächendeckende EDGE-Netz von T-Mobile<br />

war beispielsweise in 2007 einer der Gründe für die Wahl von Apple, das iPhone<br />

der ersten Generation in Kooperation mit T-Mobile in Deutschland auf den Markt<br />

zu bringen. Mit einer Downlink-Rate von 220 kbit/s sind einfache Internetangebote<br />

auch zukünftig in ausreichender Datenübertragungsrate über EDGE möglich.<br />

MOBILE INTERNET – IST AUCH IN DEUTSCHLAND NUN<br />

DER DURCHBRUCH GESCHAFFT?<br />

Die Zahl der Mobile-Internet-Nutzer in Deutschland hat sich von 2005 bis Ende<br />

2007 auf 8,7 Millionen mehr als verdreifacht (Quelle: Bundesnetzagentur); im<br />

August 2008 gehen bereits sogar 10,4 Mio. Menschen mobil online (Quelle: TNS<br />

Infratest). Die mobil übertragene Datenmenge hat sich dabei mit 1,7 Mio. Gigabyte<br />

innerhalb des letzten Jahres verdoppelt (Quelle: Bundesnetzagentur). Eine UMTS-<br />

Netzabdeckung von 80% der Bevölkerung und attraktivere Tarifmodelle haben die<br />

Nutzungshemmnisse für potenzielle Kunden bereits reduziert. Relevant ist das<br />

Angebot bisher vor allem für jüngere Menschen: 80% der Nutzer sind zwischen 20<br />

und 43 Jahre alt und zudem überwiegend männlich (Quelle: FreeXMedia).<br />

NEUE POSITIONIERUNGSMÖGLICHKEITEN<br />

Ein Merkmal der Mobile-Internet-Branche ist die erweiterte Wertschöpfungstiefe<br />

im Vergleich zum klassischen Mobilfunk- oder Inhaltegeschäft: Endgerätehersteller<br />

wie beispielsweise Nokia entwickeln nicht nur breitbandfähige Mobiltelefone und<br />

Betriebssysteme, sondern bieten ihren Kunden auch Inhalte und Dienste über eigene<br />

Online-Portale an. Mobilfunkanbieter sind mit ihren Mobile-Internet-Portalen<br />

ebenfalls zunehmend in diesem Bereich aktiv. Sie treten damit in unmittelbare Konkurrenz<br />

zu den etablierten Online-Playern wie Google, Microsoft oder Yahoo! – die<br />

ihre erfolgreichen stationären Internetangebote auf das mobile Internet übertragen.<br />

Für viele Marktteilnehmer sind daher Partnerschaften mit renommierten oder auch<br />

kleinen, innovativen Inhalteanbietern von großem Interesse. Mit Mobile Advertising<br />

entsteht für die Werbewirtschaft ein neuer lukrativer Markt, für den spezielle<br />

Formate und Kampagnen entwickelt werden müssen. Viele Experten sehen in der<br />

mobilen Werbung das wirkliche Erlöspotenzial dieses Segments. Voraussetzung ist<br />

hier vor allem, dass der Nutzer die neuen Werbeformen annimmt.<br />

AUCH IN DER VIRTUELLEN WELT<br />

ZÄHLEN DIENSTE UND TARIFE<br />

Für den endgültigen Durchbruch des mobilen Internets ist die Nutzerperspektive<br />

entscheidend: Auch wenn Verbraucher ein hohes Bedürfnis nach Kommunikation<br />

und Erreichbarkeit haben, stellt sich die Frage, ob mobiles Internet dafür tatsächlich<br />

nötig ist. Eng damit verknüpft ist der Kostenfaktor. Bis heute werden häufig intransparente<br />

volumen- und zeitbasierte Tarife anstelle günstigerer Flatrates angeboten.<br />

Preise von bis zu 40 Euro liegen weit über dem, was Nutzer monatlich ausgeben<br />

möchten – Experten schätzen hier einen Betrag von 10 Euro als Massenmarkt-fähig<br />

ein. Mobilfunkkunden, die nur hin und wieder ihre E-Mails checken, sind nicht bereit,<br />

dafür zusätzliche Gebühren zu entrichten.<br />

MOBILE INTERNET –<br />

SO SIEHT DIE ZUKUNFT AUS<br />

Die Zukunft des mobilen Internets liegt aufgrund ihrer Schlüsselfunktion weitgehend<br />

in den Händen der Mobilfunkanbieter. Durch benutzerfreundliche Geräte,<br />

Location-based-Services, schnelle und einfache Navigation, kurze Ladezeiten,<br />

Flatrates und den Schutz persönlicher Daten gewinnt das Medium an Attraktivität.<br />

„Damit mobile Internet-Dienste wahrgenommen werden, muss der Mehrwert aber<br />

deutlich sein. ‚Made for mobile’ bedeutet auch die personalisierte Anpassung aller<br />

relevanten Dienste: Nur wenn die Dienste einen wirklichen Mehrwert bieten und zu<br />

akzeptablen, transparenten Preisen angeboten werden, wird sich Mobile Internet<br />

im Massenmarkt etablieren“, erklärt Klaus Böhm von Deloitte.

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