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Topthema: - Profiler24

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is 2011 eine erfolgreiche Entwicklung. Noch stärker<br />

steigt dabei ihr Umsatz an: um jährlich 6,2 Prozent im<br />

Vergleich zu 5,3 Prozent in der gesamten IT-Branche.<br />

Die IDC benennt die Gesamtausgaben in Deutschland<br />

für Software im Jahr 2011 auf 22,1 Mrd. USD gegenüber<br />

17,6 Mrd. USD im abgelaufenen Jahr.<br />

Eine Studie der EIU hatte im Jahr 2007 bereits die<br />

wirtschaftlichen Voraussetzungen der IT-Branche in<br />

64 Ländern verglichen. Deutschland liegt beim Vergleich<br />

von 64 Ländern hinter europäischen Nachbarn<br />

wie Großbritannien (Platz 4), Schweden (Platz 7),<br />

Dänemark (Platz 8) und der Schweiz (Platz 10) nur<br />

auf dem 16. Platz. Die deutsche IT-Branche bietet bis<br />

zum Jahr 2011 über 50.000 neue Arbeitsplätze und<br />

steigert ihren Umsatz von 76,3 auf 95,2 Milliarden<br />

US-Dollar (USD). Noch beeindruckender könnte diese<br />

Entwicklung sein, wenn es gelingen würde, den Anteil<br />

raubkopierter Software in Deutschland von derzeit 28<br />

Prozent auf 18 Prozent zu senken: 12.300 zusätzliche<br />

Arbeitsplätze, 6,4 Milliarden USD zusätzlicher Umsatz<br />

und 1,9 Milliarden USD Steuereinnahmen wären das<br />

Ergebnis einer Senkung der Softwarepiraterierate für<br />

PC-Software.<br />

FOLGEN DER NUTZUNG UNLIZENZIERTER<br />

SOFTWARE<br />

Der Erwerb oder der Einsatz von Raubkopien birgt<br />

für Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen<br />

eine Vielzahl von Risiken. Neben rechtlichen und<br />

wirtschaftlichen Konsequenzen, die eine Nutzung von<br />

illegaler Software nach sich zieht, erfährt der Endanwender<br />

aber auch praktische Nachteile:<br />

Gestörter Programmablauf oder vollständiger<br />

Absturz des Programms<br />

kein Kunden-Support<br />

Unterlassungs- und Schadensersatzansprüche<br />

der Hersteller<br />

strafrechtliche Verfolgung<br />

<br />

<br />

kompletter Arbeitsausfall durch Hausdurchsu-<br />

chung und Beschlagnahme<br />

rufschädigende Negativwerbung<br />

So hat einem IT-Administrator der Zeitdruck im Beruf<br />

eine Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung<br />

eingebracht. Dieser sei nämlich – so der Administrator<br />

– der Grund dafür gewesen, dass er die Installationen<br />

ohne Lizenz vorgenommen habe. In Folge wurde die<br />

Spedition, für die er arbeitete, des Einsatzes von unlizenzierter<br />

Software auf über 200 Rechnern an Standorten<br />

in ganz Deutschland überführt. Das Unternehmen<br />

musste rund 200.000 Euro an Schadensersatz und für<br />

den Nachkauf der fehlenden Lizenzen zahlen. Die BSA<br />

hatte im Namen ihrer Mitglieder Strafantrag gestellt,<br />

nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter der Spedition mit<br />

Hauptsitz in Süddeutschland einen Hinweis auf die<br />

illegale Software abgegeben hatte. Die Polizei hatte<br />

daraufhin in einer konzertierten Aktion alle Filialen<br />

der Firma gleichzeitig durchsucht und dabei mehrere<br />

hundert Raubkopien entdeckt.<br />

Der Hinweis an die BSA war von einem ehemaligen IT-<br />

Mitarbeiter über die Website HYPERLINK „http://www.<br />

bsa.de/“ www.bsa.de abgegeben worden. Nachdem<br />

die BSA gegen das Unternehmen Strafantrag gestellt<br />

hatte, entschloss sich die zuständige Staatsanwaltschaft<br />

zu der groß angelegten Durchsuchungsaktion,<br />

die zu einem Strafverfahren gegen mehrere Verantwortliche<br />

der Spedition führte. Der IT-Administrator<br />

räumte im Laufe des Verfahrens ein, dass er die<br />

Geschäftsführung nicht über die Notwendigkeit des<br />

rechtmäßigen Erwerbs der fehlenden Softwarelizenzen<br />

unterrichtet hatte. Er hätte unter großem Zeitdruck<br />

gestanden, weil ein weiterer Mitarbeiter erkrankt<br />

gewesen sei und er allein für die Lauffähigkeit des<br />

Netzwerkes zu sorgen hatte. Dies habe ihn veranlasst,<br />

Installationen vorzunehmen, ohne vorher entsprechende<br />

Lizenzen zu erwerben. Sein wissentliches<br />

Fehlverhalten führte nunmehr zu der verhängten<br />

Bewährungsstrafe. Die Schadensersatzzahlung<br />

von EUR 200.000, die Abgabe einer strafbewehrten<br />

Unterlassungserklärung und die Verpflichtung zum<br />

Nachkauf der fehlenden Lizenzen waren Gegenstand<br />

einer außergerichtlichen Einigung der Spedition mit<br />

der BSA. „Ein IT-Verantwortlicher darf sich nicht in<br />

die Situation bringen, durch illegale Handlungen sein<br />

Unternehmen und sich selbst dem rechtlichen Risiko<br />

unlizenzierter Software auszusetzen“, kommentiert<br />

Georg Herrnleben, Director Zentral- und Osteuropa der<br />

Business Software Alliance. „Es ist nur eine trügerische<br />

Kostenersparnis, die ihn oder die Geschäftsführung im<br />

schlimmsten Falle vor Gericht bringen kann. Es ist ein<br />

Bruch mit dem professionellen Arbeitsethos, über den<br />

wir mit unserer Arbeit aufklären.“ Im Jahr 2007 haben<br />

Unternehmen in Deutschland rund 2,7 Millionen Euro<br />

an Schadensersatz und Lizenznachkaufkosten an die<br />

BSA und ihre Mitglieder gezahlt. Die Gesamtsumme<br />

der Zahlungen innerhalb der EU lag im ersten Halbjahr<br />

2008 bei umgerechnet rund 5,4 Mio. Euro in 179<br />

verschiedenen Fällen.<br />

IMMENSE SCHÄDEN DURCH RAUBKOPIEN<br />

Auch wenn ein einzelnes raubkopiertes Office-Paket<br />

scheinbar wenig Schaden anrichtet, sind die Auswirkungen<br />

für Staat, Unternehmen und Privatpersonen<br />

in der Summe immens. Dies zeigt eine Studie des<br />

Analystenhauses IDC im Auftrag der Business Software<br />

Alliance (BSA), laut der jedes vierte in Deutschland<br />

eingesetzte Software-Produkt eine Raubkopie ist.<br />

„Würde es gelingen, den Anteil an illegal kopierter<br />

Software in Deutschland um zehn Prozent zu senken,<br />

könnten einer IDC-Studie zufolge etwa 12.300 neue<br />

Arbeitsplätze geschaffen, 6,4 Milliarden US-Dollar<br />

zusätzlicher Umsatz erwirtschaftet und 1,9 Milliarden<br />

Software-Piraterie<br />

US-Dollar Steuereinnahmen generiert werden – allein<br />

in Deutschland“, erklärt Georg Herrnleben, Direktor<br />

Zentral- und Osteuropa der BSA.<br />

Neben den wirtschaftlichen Schäden birgt die<br />

Verwendung von vermeintlich günstigen Software-<br />

Fälschungen auch weit reichende Gefahren sowohl<br />

für Unternehmen als auch für Endkunden: Bei der<br />

Installation von raubkopierten CDs oder dem Download<br />

von Raubkopien aus dem Internet ist man vor Viren und<br />

Trojanern nicht gefeit. Diese führen zu den bekannten<br />

Folgen: Systemschäden, Datenverlusten und Diebstahl<br />

persönlicher Daten.<br />

NEUE WEGE: MIT NIEDRIGEREM PREIS<br />

GEGEN RAUBKOPIERER<br />

Einen neuen nutzerfreudlichen Weg beschreitet Microsoft.<br />

Laut einer neuen, von Microsoft beauftragten<br />

Studie erklärt die Hälfte der Raubkopierer, dass günstigere<br />

Preise sie von der Nutzung illegaler Microsoft<br />

Office-Produkte abhalten könnten. Die derzeitige<br />

Preisentwicklung für die Microsoft Office Home &<br />

Student Edition entkräftet das Hauptargument vieler<br />

Raubkopierer, dass Original-Produkte zu teuer sind.<br />

Einige Händler bieten beispielsweise das Microsoft<br />

Office-Paket Home & Student Edition zurzeit für unter<br />

80 Euro an.<br />

Die durch Raubkopieren verursachten volkswirtschaftlichen<br />

Schäden werden laut der Untersuchung erheblich<br />

unterschätzt. 64 Prozent der unter 35-Jährigen<br />

in Deutschland benutzen eine unlizenzierte Microsoft<br />

Office-Version. Dies ergab eine Studie im Auftrag<br />

von Microsoft, an der sich 500 Personen sowie 304<br />

Unternehmen verschiedener Branchen und Größen<br />

beteiligten. Dabei gilt der Preis als Hauptargument<br />

für die Nutzung von illegalen Kopien. Die Hälfte der in<br />

der Studie identifizierten Raubkopierer gab an, dass<br />

billigere Preise sie von der Nutzung illegaler Microsoft<br />

Office-Produkte abhalten könnten. 89 Prozent aller Befragten<br />

nannten eine „signifikante Preissenkung“ für<br />

Originalsoftware als erfolgversprechende Maßnahme,<br />

um Nutzer von nicht lizenzierter Software zum Erwerb<br />

einer legalen Version zu bewegen.<br />

„Die derzeitige Preisentwicklung bei unserer Office<br />

Home und Student Edition nimmt Raubkopierern,<br />

die Microsoft Office privat nutzen, den Wind aus den<br />

Segeln“, erklärt Achim Berg, Geschäftsführer der<br />

Microsoft Deutschland GmbH. „Wir gehen davon aus,<br />

dass nun verstärkt illegale Versionen durch legale<br />

ersetzt werden“, so Berg weiter.<br />

Die Studie zeigt außerdem, dass die negativen<br />

Auswirkungen der Software-Piraterie unterschätzt<br />

werden. Nach Meinung von zwei Dritteln der befragten<br />

Studienteilnehmer (69 Prozent) gehen Raubkopierer<br />

davon aus, dass die Folgen ihres Handelns nicht gravierend<br />

sind. Weiterhin belegt die Studie, dass es 90<br />

Prozent der Raubkopierer durchaus bewusst ist, dass<br />

sie eine Straftat begehen, die zumindest mit Bußgeld<br />

geahndet werden kann. Auch mögliche moralische<br />

Bedenken können Software-Piraten nicht von ihrem<br />

Handeln abhalten, denn das Unrechtsbewusstsein<br />

ist gering: Nur rund ein Drittel der Studienteilnehmer<br />

kann sich vorstellen, dass das schlechte Gewissen<br />

ein Grund sein könnte, illegale Software nachträglich<br />

zu lizenzieren. P<br />

IT<br />

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