Technik-Forum - Midrange Magazin
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Aktuelles<br />
Ready, Steady – Green<br />
Für den Mittelstand am Start<br />
Viele Software-Hersteller locken mit<br />
„Austauschangeboten“ und das besonders<br />
gern für iSeries-User: Die nämlich sind –<br />
so die einhellige Meinung – in Sachen<br />
IT-Investitionen Kummer gewohnt und bilden<br />
somit eine attraktive Zielgruppe. Ähnlich ist<br />
das auch für die Anfang Juni neu gegründete<br />
Green Software AG, an deren Spitze bekannte<br />
Gesichter zu finden sind. Bezahlbares<br />
e-Business für den Mittelstand wollen die<br />
Ex-BRAINer Helmut Polzer, Peter Faßbinder<br />
und Ralf Hettler mit ihrer Mannschaft<br />
realisieren: „Bestehendes öffnen statt austauschen“<br />
– lautet die Devise.<br />
Deutsche Unternehmen haben nach<br />
Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens<br />
Pierre Audoin<br />
Conseil (PAC) in 2001 rund 1,3 Milliarden<br />
Euro für Lizenzen, Wartung und<br />
Service von ERP-Software investiert. Es<br />
handelt sich also um Geld, das<br />
besonders bei kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen als Investition in die<br />
e-Fitness gilt. Ihr Anteil an den ERP-Gesamtinvestitionen<br />
liegt bei rund 600<br />
Millionen Euro.<br />
Dr. Helmut Polzer,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der Green Software<br />
Solutions AG<br />
Viele iSeries-Lösungen haben inzwischen<br />
ein „gewisses Alter“ erreicht. Vor dem<br />
Hintergrund des gewünschten Investitionsschutzes<br />
tun sich aber gerade Mittelständler<br />
schwer, sich einer Ex-und-hopp-<br />
Mentalität anzuschließen. Trotzdem<br />
möchten sie Marktplätze und Portale, effizient<br />
mit Partnern kommunizieren und<br />
vielleicht sogar auch online verkaufen.<br />
Ein Widerspruch?<br />
Open up<br />
Die langjährig gereiften WWS- und PPS-<br />
Lösungen zu öffnen und auf neuer Basis<br />
grenzenlos mit Lieferanten und Partnern<br />
zusammenzuarbeiten – so lautet die Alternative<br />
der Green Software AG. Aus<br />
den Daten dieser Systeme, gleichgültig<br />
auf welcher Plattform sie laufen, werden<br />
standardisierte Informationen für Balanced<br />
Controlling, Collaborative Business<br />
und e-Zusammenarbeit mit monolithischen<br />
Strukturen möglich. Hauptzielgruppe<br />
ist, laut Green-Vorstandsvorsitzenden<br />
Dr. Helmut Polzer, der iSeries-<br />
Markt – und damit die User von BRAIN,<br />
command & Co. Mit Ersteren kennt sich<br />
der IT-Experte bestens aus – ebenso wie<br />
seine Mitstreiter Peter Faßbinder (Vorstand<br />
Entwicklung) und Ralf Hettler<br />
(Vorstand Vertrieb). Die gesamte Unternehmensspitze<br />
leitete zu Hochzeiten die<br />
Geschicke des ERP-Branchenspezialisten<br />
BRAIN International, der vor kurzem<br />
Insolvenz beantragte und jetzt Investoren<br />
sucht.<br />
Grünes Licht für Mittelstand<br />
Die Standardlösung „Open Collaborative<br />
Commerce“ der Green Software Solutions<br />
AG überführt proprietäre Daten<br />
einzelner ERP-Systeme in standardisierte<br />
Dokumente und stellt sie so für sämtliche<br />
e-Business-Prozesse zur Verfügung.<br />
Partnerunternehmen und Kunden<br />
können über das Web auf aktuelle Infor-<br />
24 www.midrangemagazin.de September 2002<br />
mationen aus den produktiven ERP-Systemen<br />
zugreifen. Open Collaborative<br />
Business (OCB) besteht aus zwei Hauptkomponenten:<br />
dem XML-Connector<br />
und eOrdering. Die Erstere greift mittels<br />
Adaptertechnik auf die Daten aus den<br />
einzelnen Systemen zu und übergibt sie<br />
per XML-Schnittstelle an die OCB-<br />
Komponenten – beispielsweise an ein<br />
elektronisches Katalogsystem.<br />
Für jedes ERP-System steht jeweils ein<br />
eigener Adapter zur Verfügung. „Die<br />
gängigen Systeme“, wie Polzer es formuliert,<br />
deckt Green schon heute ab. Mithilfe<br />
der Komponente eOrdering können<br />
Unternehmen Aufträge auch remote<br />
erfassen und Variantenartikel konfigurieren.<br />
Reine Berechnung<br />
Neben diesem technischen Geschäftsfeld<br />
ist Green auch im Umfeld der Kostenrechnung<br />
und des Controllings aktiv.<br />
„Dieser Markt ist zwar von der Software<br />
her stark besetzt, aber die ist nach<br />
meinen Analysen genauso proprietär<br />
wie die ERP-Lösungen. Es gibt erheblichen<br />
Bedarf“, so Helmut Polzer. Auf<br />
Basis einer bestehenden Partnerlösung<br />
entwickelt Green derzeit eine Software<br />
zur betriebswirtschaftlichen Unternehmenssteuerung,<br />
die auf den Paradigmen<br />
der Balanced Scorecard basiert. Entscheidungen<br />
im Unternehmen sollen anhand<br />
der relevanten Kennzahlen so systematisch<br />
getroffen und an den Unternehmenszielen<br />
ausgerichtet werden<br />
können.<br />
Kernelement dieser Software ist der Process-Modeller,<br />
der alle Geschäftsprozesse<br />
mit den jeweiligen Szenarien abbildet.<br />
Jeder einzelne entscheidungsrelevante<br />
Prozess-Schritt ist gekennzeichnet und<br />
kann mit den entsprechenden Informationen<br />
aus der Balanced Scorecard