Das Magazin 2/2012 - Evangelische Heimstiftung
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Pflegereform verbessert Leistungen für demenzkranke Menschen<br />
Der Bundestag hat am 29.6.<strong>2012</strong> mit den<br />
Stimmen der Koalition die Pflegereform beschlossen.<br />
<strong>Das</strong> Gesetz, das Anfang 2013 in<br />
Kraft treten soll, sieht verbesserte Leistungen<br />
für demenzkranke Menschen vor. Um<br />
diese zu finanzieren, steigt der Beitragssatz<br />
in der gesetzlichen Pflegeversicherung zum<br />
Januar auf 2,05 Prozent. Derzeit beträgt er<br />
Fusion des DW-EKD mit EED<br />
Die Mitgliederversammlung des <strong>Evangelische</strong>n<br />
Entwicklungsdienstes (EED) und die<br />
Diakonische Konferenz des Diakonischen<br />
Werks der <strong>Evangelische</strong>n Kirche in Deutschland<br />
(einschließlich Brot für die Welt) haben<br />
im Juni in Berlin in einer gemeinsamen Sitzung<br />
dem Verschmelzungsvertrag zur Fusion<br />
der Werke zugestimmt. <strong>Das</strong> DW-EKD und der<br />
EED versprechen sich durch die Bündelung<br />
der Kräfte und Instrumente neue Impulse und<br />
eine stärkere, gemeinsame Stimme in der<br />
1,95 Prozent. Zudem werden Pflege-Wohngemeinschaften<br />
künftig stärker gefördert.<br />
Auch für pflegende Angehörige soll es mehr<br />
Entlastung geben.<br />
Die Regierung will darüber hinaus mehr Anreize<br />
für die private Pflegevorsorge setzen.<br />
Wer neben der gesetzlichen Pflegeversicherung<br />
zusätzlich eine Pflege-Tagegeldversicherung<br />
abschließt, bekommt ab 2013 vom Staat<br />
dafür jährlich 60 Euro Zuschuss. Altersverwirrte<br />
Menschen erhalten künftig auch dann<br />
Pflegegeld und höhere Sachleistungen, wenn<br />
sie keiner Pflegestufe zugeordnet sind. In den<br />
Stufen I und II werden die Leistungen für zu<br />
Hause gepflegte demente Personen aufgestockt.<br />
Um Angehörigen eine Auszeit zu erleichtern,<br />
wird das Pflegegeld weitergezahlt,<br />
wenn sie einen Pflegebedürftigen in einer<br />
Kurzzeitpflege unterbringen. Darüber hinaus<br />
werden neue Wohnformen für Pflegebedürftige<br />
gefördert. Ärzte und Zahnärzte erhalten<br />
für Heim-Besuche künftig einen Zuschlag, um<br />
die medizinische Versorgung alter Menschen<br />
zu verbessern.<br />
www.bmg.bund.de<br />
Öffentlichkeit. <strong>Das</strong> neue <strong>Evangelische</strong> Werk<br />
für Diakonie und Entwicklung besteht aus den<br />
zwei Teilwerken Brot für die Welt – <strong>Evangelische</strong>r<br />
Entwicklungsdienst und Diakonie<br />
Deutschland – <strong>Evangelische</strong>r Bundesverband.<br />
Beide Teilwerke nehmen ihre Arbeit im Oktober<br />
<strong>2012</strong> mit rund 640 Mitarbeitenden auf.<br />
Die Standorte Bonn und Stuttgart werden<br />
aufgegeben.<br />
www.diakonie.de<br />
Panorama<br />
Eckpunkte zum neuen Heimrecht<br />
beschlossen<br />
Die LandesregierungBaden-Württemberg<br />
hat die<br />
von Sozialministerin<br />
Katrin Altpeter<br />
vorgelegten<br />
Eckpunkte für ein<br />
neues Heimrecht<br />
im Juli gebilligt.<br />
Katrin Altpeter, Arbeits-<br />
Die umfassende und Sozialministerin MdL<br />
Neuausrichtung<br />
kommt nach den Worten von Ministerin<br />
Altpeter schon in der Gesetzesbezeichnung<br />
zum Ausdruck. Statt Heimgesetz soll es künftig<br />
„Gesetz für unterstützende Wohnformen,<br />
Teilhabe und Pflege“ (Wohn-, Teilhabe- und<br />
Pflegegesetz) heißen. Nach Presseinformationen<br />
des Ministeriums werden künftig „Unterstützende<br />
Wohnformen“ unter den heimrechtlichen<br />
Schutz gestellt. Unterstützende<br />
Wohnformen sind erstens „stationäre Ein richtungen“<br />
(Heime) für ältere Menschen, volljährige<br />
Pflegebedürftige und volljährige Menschen<br />
mit Behinderung (wie bisher) und<br />
zweitens (neu) „ambulant betreute Wohngemeinschaften“,<br />
darunter auch Wohngemeinschaften<br />
für Menschen mit Behinderung.<br />
Dabei gilt: Je weniger der Einzelne über seine<br />
Wohn- und Lebensform selbst bestimmt,<br />
desto stärker greifen die abgestuften Mechanismen<br />
des neuen Landesgesetzes zur Sicherung<br />
der Qualität der Pflege.<br />
Erhalten bleiben für stationäre Einrichtungen<br />
wichtige qualitätssichernde Vorgaben des<br />
alten Landesheimgesetzes, so etwa die Fachkraftquote<br />
(im Fall von pflegebedürftigen<br />
Heimbewohnern müssen mindestens 50 Prozent<br />
der Beschäftigten Fachkräfte sein) und<br />
Kernelemente der baulichen Gestaltung. In<br />
ambulant betreuten Wohngemeinschaften<br />
kann davon abgewichen werden, weil die<br />
Bewohner bewusst eine wohnungsähnliche<br />
Umgebung gewählt haben.<br />
www.sozialministerium.baden-wuerttemberg.de<br />
„Aus der <strong>Heimstiftung</strong>“ 2/<strong>2012</strong> 33