Download der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Richard ...
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1986 führten Erika Maria-Lehmann (Sopran) und<br />
Heide von Dresing (Klavier) eine „musikalische Weltreise<br />
mit Plau<strong>der</strong>eien bei Kerzenschein“ auf.<br />
Auch Josef Lienhart hielt auf <strong>der</strong> Beerdigung mit Blick auf<br />
die Geschichte des Wagnerverbandes voll Anerkennung<br />
fest: „Nach <strong>der</strong> starken, prägenden Persönlichkeit von Frau<br />
Lotte Albrecht-Potonié, die den <strong>Richard</strong> Wagner-Verband<br />
nach Kriegsende 1947 wie<strong>der</strong> begründete und <strong>der</strong> souveränen,<br />
mütterlichen Erscheinung von Frau Mercedes Bahlsen<br />
hatte <strong>der</strong> <strong>Richard</strong> Wagner-Verband das Glück, in seinem<br />
dritten – und gleichzeitig ersten – Bundesvorsitzenden eine<br />
Persönlichkeit an seiner Spitze zu wissen, die, überzeugt<br />
auf dem Boden einer unbezweifelten, bedeutenden Tradition<br />
stehend, den Verband behutsam und sicher einem neuen<br />
Erscheinungsbild zuführte.“ 348<br />
Nach dem Tod Goldmanns rückte sein Stellvertreter Josef Lienhart<br />
im Amt des Bundesvorsitzenden nach, <strong>der</strong> die Linie<br />
seines Vorgängers fortführte. So nahm Lienhart bereits nach<br />
seiner offiziellen Wahl auf <strong>der</strong> Kölner Hauptversammlung<br />
1989 die künftige Internationalisierung des Gesamtverbandes<br />
vorweg, indem er auf den Briefköpfen den Verbandsnamen<br />
in französischer und englischer Sprache aufnahm.<br />
Auch im Ortsverband Minden kündigte sich das Ende einer<br />
Ära an. Gerda Hartmann hatte 1983 ihren Rückzug als<br />
Schriftführerin des Gesamtverbandes erklärt, blieb aber wie<br />
schon 1960-1968 als Beirat im Vorstand vertreten. 1988<br />
legte sie mit dem Vorsitz des Mindener Ortsverbandes auch<br />
dieses Amt nie<strong>der</strong>. Nach rund 50 Jahren fast ununterbrochener<br />
Mitwirkung im Hauptvorstand schied Minden damit aus<br />
dem leitenden Zirkel des Gesamtverbandes aus und stellte<br />
bis heute keinen Vertreter in diesem Gremium mehr.<br />
348 Kommunalarchiv Minden, RWV, Nr. 6.<br />
349 Kommunalarchiv Minden, RWV, Nr. 5.<br />
Dennoch sah auch das letzte Jahrzehnt <strong>der</strong> Vereinstätigkeit<br />
von Gerda Hartmann zahlreiche Glanzpunkte. 349 Künstler<br />
von Rang und Namen wurden für die Veranstaltungen<br />
ihres Mindener Ortsverbandes gewonnen, so am 2. April<br />
1981 <strong>der</strong> aufstrebende Bariton Bernd Weikl, <strong>der</strong> im großen<br />
Rathaussaal einen Abend mit Lie<strong>der</strong>n von Schubert, Reutter,<br />
Beethoven, Wolf und Strauß bestritt. Auch <strong>der</strong> hochgeschätzte<br />
Schriftsteller und Wagnerforscher Martin Gregor-<br />
Dellin machte mehrmals Station in Minden, so erstmals im<br />
November 1978, als er die neu herausgegebenen Cosima-<br />
Tagebücher vorstellte und im Februar 1983 <strong>zum</strong> <strong>100</strong>-<strong>jährigen</strong><br />
Todestag Wagners, als er über dessen Wesendonck-<br />
Episode („Liebe und Tod – Ein Drama in Zürich“) referierte.<br />
Zum dritten Mal erschien er nur ein Jahr später, im Oktober<br />
1984, mit dem Vortrag „Erlösung dem Erlöser – <strong>Richard</strong><br />
Wagner: Genie und Charakter“.<br />
1983 brachte Helmut Trommer „Das Naturerlebnis in den<br />
Werken <strong>Richard</strong> Wagners“ näher, während 1985 sogar <strong>der</strong><br />
Bundesvorsitzende Prof. Helmut Goldmann über „Wagner<br />
– Wun<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Ärgernis“ sprach.<br />
Beliebter Konzertpianist in den 1980er Jahren war <strong>der</strong> Marburger<br />
Christian Elsas, <strong>der</strong> am 7. Januar 1983 und am 10.<br />
März 1987 im Martinihaus auftrat. Dagegen präsentierten<br />
Erika Maria-Lehmann (Sopran) und Heide von Dresing (Klavier)<br />
am 8. November 1986 eine „musikalische Weltreise<br />
mit Plau<strong>der</strong>eien bei Kerzenschein“ mit Lie<strong>der</strong>n von Modest<br />
Mussorgsky und Francis Poulenc. Trotz aller Angebote erlebte<br />
<strong>der</strong> Mindener Ortsverband in den 1980er Jahren ein