Download der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Richard ...
Download der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Richard ...
Download der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Richard ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nerin war Sigrid Kaufhold. Das Orchester verlegte man in<br />
das Bühnenhaus, während durch Überdeckung des Orchestergrabens<br />
die eigentliche Handlung weit nach vorne<br />
in den Zuschauerraum gezogen wurde.<br />
Wolfgang Wagner, <strong>der</strong> die Schirmherrschaft des Projektes<br />
übernommen hatte, war persönlich bei <strong>der</strong> Premiere am<br />
28. September 2002 zugegen, die mit einem Festakt im<br />
Rathaussaal eingeleitet wurde. Auch für die gefeierte Nordwestdeutsche<br />
Philharmonie unter Frank Beermann handelte<br />
es sich um eine Premiere, war es doch das erste Mal,<br />
dass sich das 1950 gegründete Orchester einer kompletten<br />
Wagner-Oper widmete. Die Hauptrollen übernahmen<br />
Katja Beer (Senta), Urban Malmberg (Hollän<strong>der</strong>), Randall<br />
Jakobsch (Daland), Edward Randall (Erik) und Daniela<br />
Strothmann (Mary). Der nach Premieren sonst so wortkarge<br />
Wolfgang Wagner kommentierte am Ende des Abends:<br />
„Ich bin dafür bekannt, dass ich nach einer Aufführung<br />
nichts sage, aber eine Inszenierung dieser Art, auch bei<br />
den Umständen, unter denen sie zustande gekommen ist,<br />
die nötigt mir hohe Achtung ab. Aber darüber zu sprechen,<br />
brauche ich einige Zeit nachzudenken, was man sich bis<br />
ins letzte dabei gedacht hat…Auf jeden Fall ist es eine<br />
ganz außerordentliche, auch vom Orchester her gesehen,<br />
beachtliche Leistung.“ 373<br />
Das Festjahr 2002 wurde zudem von einer Ausstellung des<br />
Preußenmuseums unter <strong>der</strong> Leitung von Veit Veltzke über<br />
373 WDR 3 „Resonanzen“ vom 1.10.2002<br />
374 Opernwelt, Dezember 2005 (Ekkehard Pluta:<br />
„Bürgeroper im Westentaschenformat“).<br />
den „Mythos des Erlösers. <strong>Richard</strong> Wagners Traumwelten<br />
und die deutsche Gesellschaft 1871-1918“ begleitet, die<br />
am Tag nach <strong>der</strong> „Hollän<strong>der</strong>“-Premiere eröffnet wurde.<br />
Bereits drei Jahre später wagte sich <strong>der</strong> Wagnerverband mit<br />
dem „Tannhäuser“ an eine erneute Aufführung und machte<br />
damit das kleine „Mindener Opernwun<strong>der</strong>“ perfekt.<br />
Diesmal hatte sich <strong>der</strong> englische Regisseur Keith Warner,<br />
<strong>der</strong> soeben den „Lohengrin“ bei den Bayreuther Festspielen<br />
ausgeführt hatte, für die Arbeit im kleinen Mindener<br />
Stadttheater bereiterklärt. Mit „Fantasie und Handwerk“<br />
nutzte er die Möglichkeiten des Hauses voll aus und schuf<br />
eine allseits anerkannte Inszenierung, die von <strong>der</strong> Nordwestdeutschen<br />
Philharmonie unter Frank Beermann mit<br />
ihrem mittlerweile kultivierten „schlanken, geschmeidigen<br />
Wagner-Klang“ verstärkt wurde. 374 Die Hauptrollen<br />
bei <strong>der</strong> Premiere am 21. Oktober 2005 übernahmen John<br />
Charles Pierce (Tannhäuser), Anne Schwanewilms (Elisabeth),<br />
Heiko Trensinger (Wolfram), Chariklia Mavropoulou<br />
(Venus) und Andreas Hörl (Landgraf). Mit Susanne Eisch<br />
wurde einer Mindener Sängerin die Rolle des Hirten zuteil,<br />
während die vier Edelknaben von den aktuellen Stipendiaten<br />
des Wagnerverbandes gesungen wurden. Wie<br />
schon beim „Hollän<strong>der</strong>“ 2002 hatte sich erneut <strong>der</strong> Chor<br />
<strong>der</strong> Staatsoper Sofia aus Bulgarien in Minden eingefunden,<br />
dessen Sänger teilweise in den Privathäusern <strong>der</strong> Wagnerverbandsmitglie<strong>der</strong><br />
untergebracht wurden.<br />
Zu den herausragenden Veranstaltungen des<br />
Wagnerverbandes in den letzten Jahren gehörten die Inszenierungen<br />
<strong>der</strong> Opern „Der Fliegende Hollän<strong>der</strong>“ (2002),<br />
„Tannhäuser“ (2005) und „Lohengrin“ (2009).<br />
Bild links: Eintragung Wolfgang Wagners ins goldene<br />
Buch <strong>der</strong> Stadt Minden mit Bürgermeister Reinhard Korte.<br />
Bild rechts: Zur Premiere des „Fliegenden Hollän<strong>der</strong>s“<br />
2002 erschien auch Festspielleiter Wolfgang Wagner.<br />
139