Download der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Richard ...
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glaubliche Theaterbegeisterung in Minden fast wie ein Fanal:<br />
Das Theater wird wie<strong>der</strong> <strong>zum</strong> Ort <strong>der</strong> versammelten<br />
Bürgerschaft, die zugleich bereit ist, die materiellen Voraussetzungen<br />
für ein so gewagtes Unternehmen wie diesen<br />
„Tannhäuser“ zu erbringen.“ 375<br />
Kaum verwun<strong>der</strong>lich, dass diese kulturellen Leistungen<br />
in einer mittelgroßen Stadt wie Minden rasch höchste<br />
Anerkennung fanden. Schon kurz nach <strong>der</strong> Tannhäuser-<br />
Inszenierung 2005 überreichte Josef Lienhart an „die bewun<strong>der</strong>nswerte<br />
Kollegin, welche <strong>Richard</strong> Wagner in <strong>der</strong><br />
Musiktheater-Diaspora ihrer Stadt und <strong>der</strong> Jugend insbeson<strong>der</strong>e“<br />
nahegebracht hatte, das „Goldene W“ des<br />
Gesamtverbandes. Am 29. März 2006 verlieh <strong>der</strong> Verein<br />
„Mehr Minden“ an Jutta Winckler für die bisherigen<br />
Operninszenierungen den „Bürgerpreis 2005“. Der ebenfalls<br />
angereiste Josef Lienhart ergänzte sein Lob über die<br />
örtliche Kollegin: „Was du hier geleistet hast, ist sicher ein<br />
sehr ungewöhnlicher Weg.“<br />
Auch 2009 zog wie<strong>der</strong> Festspielstimmung in <strong>der</strong> Weserstadt<br />
ein, als auf dem Dach des Stadttheaters erneut die<br />
Wagnerfahne mit dem verschlungenen „W“ aufgezogen<br />
wurde. Zum dritten Mal innerhalb von sieben Jahren hatte<br />
<strong>der</strong> Wagnerverband ein weiteres Musikdrama auf die<br />
Bühne gebracht. Für den „Lohengrin“ gewann man John<br />
Dew als Regisseur, <strong>der</strong> sich lange Jahre in Bielefeld einen<br />
Namen gemacht hatte und nun in Darmstadt wirkte. Das<br />
Ehrenmitglied Verena Lafferentz-Wagner hatte diesmal die<br />
Schirmherrschaft übernommen und erschien natürlich bei<br />
<strong>der</strong> Premiere am 18. September 2009. Im vorangehenden<br />
Festakt im Rathaussaal fand auch ihre Unterschrift, wie die<br />
ihres Bru<strong>der</strong>s Wolfgang sieben Jahre zuvor, Aufnahme im<br />
„Goldenen Buch“ <strong>der</strong> Stadt. Hinter einem transparenten,<br />
schwanengeschmückten Vorhang nach Vorbild einer Neuschwansteiner<br />
Tapete berauschte wie in den Vorjahren die<br />
Nordwestdeutsche Philharmonie unter <strong>der</strong> bewährten Leitung<br />
von Frank Beermann das Publikum, so dass selbst die<br />
„Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ schrieb: „Suchterregend<br />
schon das gralsleuchtende Vorspiel mit dem<br />
schwebend-ansatzlosen Superlegato, hochprofessionell<br />
die Streicher und Bläser…sie halten jedem überregionalen<br />
Vergleich locker stand.“ 376<br />
Auf fast kahler, nur mit Schemeln ausgestatteter Bühne<br />
agierten in den Hauptrollen die schon aus „Tannhäuser“<br />
bekannten John Charles Pierce (Lohengrin), Heiko Trinsinger<br />
(Telramund) und Andreas Hörl (König Heinrich) sowie<br />
als neu gewonnene Kräfte Anna Gabler (Elsa) und Ruth-<br />
Maria Nicolay (Ortrud).<br />
375 Frankfurter Allgemeine vom 7.11.2005 („Der Sangesritter durchschreitet die Porta Westfalica“).<br />
376 Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 20.9.2009 („Gralsleuchten und posaunenschwarzer Verrat in Westfalen“).<br />
Bild links: Die Lohengrin-Aufführung 2009 stand<br />
unter <strong>der</strong> Schirmherrschaft von Verena Lafferentz-<br />
Wagner, hier beim Eintragen in das goldene Buch <strong>der</strong><br />
Stadt Minden mit Bürgermeister Michael Buhre.<br />
Bild rechts: Verleihung des „Bürgerpreis 2005“ an<br />
Jutta Winckler für die bisherigen Operninszenierungen.<br />
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