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Download der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum - Richard ...

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„Mindener Satzung“ trat mit <strong>der</strong> Annahme durch die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

am 25. Mai 1952 in Kraft und blieb im<br />

Wesentlichen bis zur großen Reform <strong>der</strong> Bundessatzung im<br />

Jahr 1980 gültig.<br />

Nach Abschluss des geschäftlichen Teils zog sich die Versammlung<br />

<strong>zum</strong> Mittagessen nach Bad Minden zurück, wo<br />

auch Winifred Wagner zugegen war und Frau Grotrian-<br />

Steinweg wie 1935 die Gäste erneut mit selbstgedichteten<br />

Grußworten unterhielt. Eine Reminiszenz an das Programm<br />

vor fast 20 Jahren bildete auch die anschließende Fahrt zur<br />

Porta Westfalica.<br />

Am Abend schloss sich ein glanzvolles Festkonzert im<br />

Stadttheater an, das insbeson<strong>der</strong>e mit seinen Auszügen aus<br />

den „Meistersingern von Nürnberg“ für Begeisterungsstürme<br />

sorgte. Kaum ein an<strong>der</strong>es Stück konnte die festliche<br />

Stimmung <strong>der</strong> Bundestagung besser untermalen. Schon <strong>der</strong><br />

bekannte Sänger Rudolf Bockelmann überzeugte mit <strong>der</strong><br />

Ansprache von Hans Sachs, während Franz Bernhardt mit<br />

<strong>der</strong> Nordwestdeutschen Philharmonie und den von ihm<br />

einstudierten, örtlichen Chören im anschließenden Finale<br />

das Publikum in Ekstase versetzte: „Nachdem die letzten<br />

Takte <strong>der</strong> großen Volksszene auf <strong>der</strong> Festwiese <strong>der</strong> ‚Meistersinger‘<br />

verklungen waren, hallte das Haus lange Zeit wi<strong>der</strong><br />

von Beifallstürmen, von Händeklatschen und Trampeln und<br />

285 Mindener Tageblatt vom 26.5.1952 („Begeisterungsstürme im Stadttheater“).<br />

286 Mindener Tageblatt vom 27.5.1952 („Es war wie<strong>der</strong> einmal sehr schön in Minden!“).<br />

an<strong>der</strong>en Beifallslauten bisher ungewohnter Art.“ 285 Ganz<br />

an<strong>der</strong>e Reaktionen löste <strong>der</strong> erste Teil des Konzertabends<br />

aus, in dem Franz Bernhardt „mit Sorgfalt und delikatem<br />

Klangsinn“ das „Tristan“-Vorspiel präsentierte und Grete<br />

Kraiger von <strong>der</strong> Hannoverschen Oper Isoldes Liebestod so<br />

ergreifend vortrug, dass die Lokalpresse schrieb: „Wessen<br />

Sinn nicht verschlossen und wessen Herz nicht tot war,<br />

mußte ihr mit ehrfürchtiger Andacht lauschen, untertauchen<br />

‚in des Weltatems wehendem All‘…“ Zum „Hochgipfel<br />

des Abends“ führte Grete Kraiger schließlich mit <strong>der</strong><br />

Schlussszene <strong>der</strong> „Götterdämmerung“, bei <strong>der</strong> die Zuhörer<br />

„sprachlos erschüttert“ zurückblieben.<br />

Der abschließende 26. Mai 1952 gestaltete sich fast wie<br />

eine Wie<strong>der</strong>auflage <strong>der</strong> Reichstagung von 1935. Ein Rundgang<br />

führte die Teilnehmer durch die im Wie<strong>der</strong>aufbau befindliche<br />

Stadt Minden, so u.a. auch in die Marienkirche<br />

mit ihren neuen Chorfenstern, <strong>der</strong>en Besichtigung durch<br />

Eva Engeling an <strong>der</strong> Orgel stimmungsvoll begleitet wurde.<br />

Nach einem nachmittäglichen Besuch in Bad Salzuflen<br />

folgte ein Trachtenabend im schaumburgischen Arensburg,<br />

bei dem v.a. <strong>der</strong> mittelalterliche Minnesänger Franz<br />

Exner Aufsehen erregte. Die Bundestagung beschloss wie<br />

am ersten Abend eine Zusammenkunft im Mindener Hotel<br />

„König von Preußen“. Nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

<strong>der</strong> Mindener Bundestagung 1952 lobte die Bundesvorsitzende<br />

Lotte Albrecht Potonié den Ortsverband Minden:<br />

„Sagen Sie den Mindenern, wie sehr wir uns über diese<br />

Zusammenkunft in Minden gefreut haben, die wie<strong>der</strong> in<br />

so einzigartiger Weise vorbereitet war und von <strong>der</strong> wir die<br />

schönsten Eindrücke mitnehmen. Es war wie<strong>der</strong> einmal<br />

ganz beson<strong>der</strong>s schön in Minden, und wir werden gern<br />

dorthin zurückdenken!“ 286 Auch die gastgebende Eugenie<br />

Hoppe erfuhr eine ganz persönliche Ehrung für ihr Engagement,<br />

in dem sie von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung als Beirat<br />

in den Hauptvorstand gewählt wurde, womit Mindens<br />

Platz in <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>sten Reihe des Gesamtverbandes erneut<br />

unterstrichen wurde.<br />

Die Veranstaltungen des Mindener Ortsverbandes in den<br />

1950er Jahren bewegten sich überwiegend in den Bahnen<br />

<strong>der</strong> Vorkriegszeit. Dennoch stellten sie für Minden eine<br />

erhebliche Bereicherung des kulturellen Lebens dar und<br />

standen nach den örtlichen Verhältnissen auf höchstem<br />

Niveau. 1953 gewann man den schon auf <strong>der</strong> vor<strong>jährigen</strong><br />

Bundestagung umschwärmten Sänger Rudolf Bockelmann<br />

für einen Lie<strong>der</strong>- und Balladenabend in Minden. Konzerte<br />

und Teenachmittage widmeten sich dem gesamten Spektrum<br />

<strong>der</strong> klassischen Musik, auf denen <strong>zum</strong>eist junge, heimische<br />

Künstler auftraten, und die damit eine Bühne für<br />

aufstrebende Talente darstellten.<br />

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